Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 1. Sitzung / Seite 75

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Antrages erheben, wurden der Staatsanwaltschaft übermittelt; auch das wissen Sie genau. Sie hat auch das geprüft und als Unterstellung zurückgewiesen.

Dieser Antrag, den Sie, meine Damen und Herren von den Grünen, hier stellen und den Sie, me­ine Damen und Herren von der SPÖ, unterstützen, ist völlig unnötig. Sie wissen auch, dass all diese Vorgänge nicht nur schon geprüft worden sind, sondern auch derzeit noch geprüft werden und dass diese Frage auch politisch einer neuen Beurteilung unterworfen wird.

Grundsätzlich kann ich für die FPÖ sagen, dass wir auch in der jetzt beginnenden Legislatur­periode die Angelegenheiten der Landesverteidigung konsequent weiter betreiben werden, und dazu wird auch für uns Freiheitliche eine funktionierende Luftraumüberwachung gehören. (Bei­fall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

15.59


Präsident Dr. Andreas Khol: Als letzter Redner gelangt Herr Abgeordneter Dr. Pilz zu Wort. – Bitte, Herr Abgeordneter.

16.00


Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe mit Rührung zur Kenntnis genommen, dass die Freiheitliche Partei weiterhin verteidigungspolitische Verantwortung tragen will. Bis zu dieser Sitzung habe ich nicht gewusst, wer von Ihnen das über­haupt noch tun kann. Jetzt hat sich im letzten Aufgebot jemand gefunden. Gut, Herr Abge­ordneter Bösch, wir werden mit Ihnen die Diskussion führen.

Eine kleine Replik: Der Rechnungshof hat nicht den Beschaffungsvorgang geprüft. Das war ja gar nicht möglich. Er hat nur die Ausschreibungsunterlagen geprüft und sonst überhaupt nichts. Nur die Ausschreibung selbst ist geprüft worden und nicht der Beschaffungsvorgang!

Der Bereich, wo es so streng zu riechen begonnen hat, war ja der Beginn der Beschaffung bis heu­te, das war das freiheitliche Sparprogramm: Nur die Billigsten werden genommen! – Da war der freiheitliche Finanzminister im Auftrag seines ehemaligen Konzernchefs, der gesagt hat: Das Billigste ist das Teuerste. Wenn wir sparen wollen, müssen wir das Teuerste kaufen! – Und da war noch vieles andere mehr. Sie kennen es, und Sie kennen die Geschichte der Kompen­sa­tionsgeschäfte. Sie wissen das doch alles!

Wenn etwas schlecht riecht, dann wird es nicht besser, wenn zwei Parteien, die sich schon wie­der überraschend gut verstehen, eine Decke nach der anderen darüber legen. Sie müssen sich vorstellen: Unter Ihren schwarzen und blauen Decken gärt es weiter. Es wird noch schlechter riechen, wir werden noch öfter dahinterkommen, was da eigentlich unter den Decken ist, und irgendwann werden wir den Untersuchungsausschuss bekommen. Früher oder später wird das große freiheitliche Wahlkampfversprechen „Schluss mit den Abfangjägern! Ein Landeshaupt­mann und seine Partei garantieren es!“ eingelöst werden. (Beifall bei den Grünen.)

Bis dahin frage ich mich: Was ist los mit der Luftraumüberwachung? Jeden Tag fliegen amerika­nische Kampf- und Transportflugzeuge zum Teil illegal über den österreichischen Luftraum zu bereits laufenden Kampfeinsätzen in den beiden so genannten „no-fly zones“ im Süden und Norden des Irak. Das Verteidigungsministerium und das Außenministerium sind voll informiert, dass es da Überflüge an der Grenze und jenseits der Grenze der österreichischen Legalität gibt. Die „Draken“ bleiben auf dem Boden, und die zuständigen Ministerinnen und Minister bleiben in Deckung.

Da frage ich mich: Wozu Luftraumüberwachung, wenn dann, wenn die amerikanischen Freunde ihren nächsten Krieg vorbereiten und zum Teil bereits führen, nur ein Kommando gilt, nämlich auf dem Boden bleiben und wegschauen?! Ja, Sie könnten jetzt zeigen, ob Sie es mit der Luft­raumüberwachung ernst meinen! Aber es ist Ihnen offensichtlich so unernst wie mit dem Spa­ren, mit der Sicherheit, mit dem Nulldefizit und mit einer seriösen Politik. Deswegen, meine Damen und Herren, weil Sie so weitermachen, wird es den Untersuchungsausschuss geben.

 


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