Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 1. Sitzung / Seite 74

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Meine Damen und Herren! Die Grünen sind gegen den Ankauf der „Eurofighter“. Ich bin für die­sen Antrag dankbar. Wenn die Grünen ihn nicht eingebracht hätten, hätte ihn vielleicht die SPÖ eingebracht. Aber wie sieht es mit der Haltung der FPÖ dazu aus?

Meine Damen und Herren! Bei der FPÖ ist sehr vieles Tagesgeschäft. Ich bin auf die Ausfüh­run­gen des FPÖ-Redners schon sehr gespannt. Wie hat sich der ehemalige Finanzminister der FPÖ, Grasser, verhalten? Er hat zuerst gesagt: Nein, wir haben dafür kein Geld! Später hat er gesagt: Jawohl, wir nehmen die teuerste Variante!

Dieser Sinneswandel soll nicht untersucht werden, meine Damen und Herren?!

Später sagte er dann, eigentlich sei er nicht dafür. In der Zeitung „Die Presse“ – und das ist bei Gott kein sozialistisches Kampfblatt – hieß es dann: „Grasser ...: ,Wollte wegen Kosten ge­brauchte F16’“.

Meine Damen und Herren, das gehört doch untersucht! Was gibt es da für Vorverträge, für Vorgänge? Wie ist ein Ausstieg möglich? Ist überhaupt ein Ausstieg möglich? – Das sind doch die Fragen, die den Steuerzahler und die Steuerzahlerin brennend interessieren. Ein Untersu­chungs­aus­schuss ist zur Klärung dieser Fragen das richtige Gremium.

Geschätzte Damen und Herren! Die SPÖ wird diesem Antrag zustimmen. (Abg. Donabauer: Das ist keine Überraschung!) Die SPÖ wird sich weiterhin, Herr Kollege, leidenschaftlich gegen die Abfangjäger einsetzen.

Meine Damen und Herren! Wir haben grundsätzlich ganz andere Pläne, wenn es um die Frage geht, was wir mit dem Geld des Steuerzahlers finanzieren. Wir brauchen nämlich dieses Geld dringend für den sozialen Zusammenhalt, für die soziale Sicherheit und für eine bestmögliche Ar­beits­marktpolitik in unserem Land und wollen es nicht für überflüssiges Kriegsgerät ausge­ben. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

15.57


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Dr. Bösch zu Wort gemeldet. Seine Redezeit ist mit 5 Minuten begrenzt. – Bitte, Herr Abgeordneter.

15.57


Abgeordneter Dr. Reinhard Eugen Bösch (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Kogler und Herr Kollege Kräuter, Ihnen ist bei der Begründung Ihres An­trages ein kleiner Irrtum unterlaufen: Sie haben hier nämlich festgestellt, Sie hätten diesen An­trag gestellt beziehungsweise Sie unterstützen ihn, weil Sie die Absicht haben, einen Sach­verhalt zu erhellen. Das trifft nicht zu! Sie stellen diesen Antrag, meine Damen und Herren von den Grünen, und Sie unterstützen ihn, meine Damen und Herren von der SPÖ, um hier einfach Ihre Oppositionsspielchen zu spielen. Sie können von uns Freiheitlichen nicht erwarten, dass wir hier in die eingefrorenen Posthorntöne Ihres Wahlkampfes einstimmen, um Ihnen auf die Bei­ne zu helfen.

Meine Damen und Herren! Der Beschaffungsvorgang bei den Abfangjägern fand mit der mögli­chen und notwendigen Transparenz statt. Sie konnten das in den Ausschüssen des Parlaments beglei­ten, aber Sie konnten das auch in der Öffentlichkeit nachvollziehen. Verteidigungsminis­ter, Finanzminister und Wirtschaftsminister haben geprüft und haben diese Vorgänge begleitet und haben Entscheidungen getroffen. Die Regierung hat dazu Beschlüsse gefasst.

Auch die politische Vorgangsweise ist eine klare. Auf Grund der Diskussionen, die republikweit stattgefunden haben, hat diese Regierung den Beschaffungsvorgang abgebrochen, und die neue Regierung wird die Sachlage prüfen und entscheiden, wie sie vorgeht. Das ist politisch eine ganz klare Vorgangsweise.

Aber auch rechtlich, Herr Kollege Kogler, ist das klar begleitet worden. Der Rechnungshof hat den ersten Teil des Beschaffungsvorganges geprüft – Sie wissen das ganz genau –, und er ist da­bei, auch den zweiten Teil zu prüfen. Die anderen Vorwürfe, die Sie in der Begründung Ihres


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite