sich da betroffen fühlt, steht ja der Rechtsweg offen.
Eine Berufung ist möglich. Ich bin gespannt, welche Gründe dagegen angeführt
werden.
Ich halte es für wichtig, dass ein Bundesminister so
wie ein Firmenchef die Führungsebenen so besetzt, dass diese Personen sein
Vertrauen haben, dass er sicher ist, dass eine effiziente Struktur gegeben ist,
dass neue Strukturen angegangen und Reformen umgesetzt werden – nicht mehr
und nicht weniger, meine Damen und Herren. (Beifall
bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Ich gestehe – und das
soll auch klar gesagt werden –, die Frau Vizekanzlerin hat durchaus
erfolgreich Reformen umgesetzt. Dafür ist ihr zu danken, aber auch der
zuständigen Personalvertretung, Herrn Kollegen Neugebauer. Aber beiden wird in
Zukunft etwas fehlen, nämlich das erfolgreiche Visavis. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Natürlich, der Standort
bestimmt den Standpunkt. Eigentlich ist es ja verwunderlich, wie die öffentlich
Bediensteten, die großartige Arbeit leisten, die vielen Aufgaben immer
bewältigen – in Anbetracht der Gesetzesmaschinerie, der Gesetzesflut in
Österreich. Ich finde, wir sollten durchaus auch einmal im eigenen Haus darüber
nachdenken, die Gesetze lesbarer und einfacher zu gestalten und vielleicht auch
zurückhaltender in der Beschlussfassung zu sein. Dem Bürger auf der einen
Seite zu sagen, ein Bürokratieabbau ist nötig, und eine Eindämmung der
Gesetzesflut zu fordern, aber wenn es Sie selber betrifft, zu schreien: Da muss
ein Gesetz her!, das wird nicht funktionieren, meine Damen und Herren!
Liebe Kollegin Partik-Pablé! Ich bedauere es, dass Sie
von den Landeshauptmännern als von „Landesfürsten“ gesprochen haben. Ich
glaube, Kollege Schweitzer sprach davon, dass es ein Match gegen die
Bundesländer gebe. – Ich halte nichts von derartigen Formulierungen. Wir
sollten versuchen, gemeinsam
mit den Bundesländern und den Landeshauptleuten vernünftige Regelungen zustande
zu bringen!
Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Oberösterreich hat ein
neues Gehaltssystem. Dort hat es gravierende Änderungen im Einvernehmen mit
der Personalvertretung gegeben: Alle Landesbediensteten sind nunmehr in einem
Schema, es gibt keine Differenzierung mehr in Beamte, VB, Angestellte oder
Arbeiter. Damit wird gleicher Lohn bei gleicher Aufgabe sichergestellt.
Dienstpostenbewertungen gibt es in Hinkunft nicht nur für die Beamten, sondern
auch für die Vertragsbediensteten. Die Zulagen wurden reduziert: Es gibt nur
mehr eine
Gehaltszulage sowie die Nebengebühren wie Überstunden- und
Gefahrenzulage – sonst nichts, meine Damen und Herren! Entscheidend ist
auch, dass es deutlich flachere Gehaltskurven, höhere Einstiegsbezüge und
dafür am Ende der Laufbahn auch eine dementsprechende Absenkung der Endbezüge
gibt.
Meine Damen und Herren! Landeshauptmann-Stellvertreter
Hiesl hat gemeinsam mit der Personalvertretung eine neue Besoldungsreform, ein
Gehaltssystem umgesetzt, das vielleicht auch auf die Bundesebene übertragbar
wäre.
Genauso ist es auch bei der Pensionsreform, meine
Damen und Herren! Da sollte man vielleicht auch die positiven Beispiele aus
den Bundesländern heranziehen und das Beste daraus übernehmen, anstatt gegen
die Bundesländer zu polemisieren oder den Gemeinden und den Bundesländern
zuzurufen, sie hätten so und so viele, Zigtausende Beamte, Angestellte und so
weiter abzubauen. Man muss die Gemeinden das Sparen nicht lehren – die
sind es von jeher gewohnt, meine Damen und Herren! Das sei hier einmal
klargestellt.
Lassen Sie mich abschließend noch Folgendes anmerken:
Es wurde von der Frau Vizekanzlerin darauf hingewiesen, dass der öffentliche
Dienst die Visitenkarte des Staates sei. Daher sei es auch notwendig, eine
vernünftige Besoldung zu haben. Diese Gehaltsnovelle entspricht dieser
Anforderung, und diese Visitenkarte des österreichischen Staates, nämlich der
öffentliche Dienst, ist mehr als herzeigbar! Dafür sei allen herzlich gedankt.
(Beifall bei der
ÖVP.)
10.32
Präsident
Dr. Andreas Khol: Als letzte Rednerin dazu ist derzeit
Frau Abgeordnete Dr. Moser zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung:
3 Minuten. – Bitte.