Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 3. Sitzung / Seite 87

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Nun noch zu der Aussage, dass ich einen Bericht nicht herausgeben würde. Wer mich kennt, der weiß: Wer im Ministerium etwas anfragt, erhält eine Auskunft, erhält die Unterlagen.

Alle vier Jahre wird ein Bericht zur sozialen Lage der Studierenden gemacht. Der letzte Bericht ist im Jahr 1999 von mir freiwillig dem Parlament vorgelegt worden. Der nächste Bericht ist im März 2003 – alle vier Jahre! – fertig und wird dann selbstverständlich auch dem Parlament zur Verfügung gestellt. Nur: Der Bericht wurde im Herbst in Auftrag gegeben, 3 300 Studierende wurden befragt. Ich habe eine erste Auswertung erhalten. Das wird vom IHS unter Herrn Dr. Felderer gemacht, und man kommt zu dem Ergebnis, dass die Studiengebühren keine nachtei­lige Auswirkung auf die Herkunft der Studierenden haben. Es ist genauso wie vorher.

Natürlich können wir sagen, dass wir da etwas verbessern wollen, das ist okay – dann reden wir darüber. Aber ich stelle nachdrücklich fest: Die Studienbeiträge sind keine Barriere fürs Studium! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Wer in Österreich studieren will und dafür die notwendigen Voraussetzungen hat, der kann studieren!

Ich bitte die Oppositionsparteien wirklich, nicht immer wieder einen Schritt zurück zu machen, sondern mit uns gemeinsam für die Jugend Schritte in die Zukunft zu setzen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

14.37


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Schweitzer. Die Redezeit wird wunschgemäß auf 5 Minuten eingestellt. – Bitte.

14.37


Abgeordneter Mag. Karl Schweitzer (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Bundesministerin Gehrer hat vollkommen Recht, wenn sie meint, man könnte noch einige Zitate aus den Reihen der Oppositionsparteien bringen, um zu zeigen, dass hier nicht immer eine klare Linie gegangen wurde. – Herr Kollege Van der Bellen, Schwamm drüber!

Aber ich glaube, eines sollte und muss man in dieser Debatte doch aufzeigen – vor allem habe ich größtes Interesse daran, zu wissen, Herr Kollege Broukal, wie Sie in Ihrem alten Metier zu Werke gegangen wären, hätten Sie über das, was ich jetzt noch aufzeigen werde, zu berichten gehabt. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Da gibt es den Kollegen Niederwieser, der sich jetzt – wahrscheinlich auch deshalb, weil er be­reits weiß, was jetzt kommt (Abg. Dr. Niederwieser: Nein, ich weiß das bei dir nie!) – aus dem Saal verabschieden will – nein, er setzt sich doch wieder –, der im Jahre 1999, als er noch Mit­glied einer Regierungspartei war, hier und auch in Pressekonferenzen Studiengebühren das Wort geredet hat. – DDr. Erwin Niederwieser! Er wurde dann auf Grund des Wählerwillens auf die Oppositionsbank verbannt und hat wunschgemäß eine andere Linie vertreten, nämlich gegen die Einführung der Studiengebühren, und hat sich wieder eloquent – wie Kollege Broukal auch – zu Wort gemeldet. Dann gab es wieder Wahlen – die Verhältnisse haben sich verscho­ben, und die SPÖ sieht wieder oder sah wieder, je nachdem, von welchem Datum man gerade spricht, die Möglichkeit, in die Regierung zu kommen.

Und Kollege Niederwieser – Kollege Broukal, das für die Berichterstattung, die wir uns vorstel­len, für den Fall, dass Sie noch im alten Metier tätig wären – gab am 11. Dezember 2002 eine Pressekonferenz, bei der DDr. Erwin Niederwieser sagte: Die Abschaffung der Studiengebüh­ren stellt für die SPÖ überhaupt keine Bedingung dar. (Abg. Dr. Niederwieser: Das ist kein wörtliches Zitat von mir! Das ist überhaupt kein Zitat!) – Das ist das Zitat Erwin Niederwieser. „Keine Bedingung“. Er kann sich durchaus vorstellen, dass es auch bei einer SPÖ-Regierungs­beteiligung weiterhin Studiengebühren gibt.

Also: einmal so, dann anders, am 11. Dezember wieder so, und heute, am 23. Jänner, wieder anders. (Abg. Dr. Petrovic: Manche werden klüger ...!) – Erwin Niederwieser! Es hängt offen-


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