Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 43

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Das unterstelle ich ihm nicht, aber ich verlange auch von der ÖVP, dass sie zur Kenntnis nimmt, dass heute schon 500 Beschäftigte des ORF sowie Beschäftigte des Sparkassensektors ihre ehe­ma­ligen Arbeitgeber klagen, weil sie heute schon eine Kürzung ihrer Pension um 20 Pro­zent in Kauf nehmen müssen. Das ist auch in den Klagschriften nachzulesen. Geschätzte Kolle­ginnen und Kollegen, besonders von der ÖVP! Der Ihnen nicht unbekannte Horst Friedrich Mayer ist ein veritabler Kron- und Zeitzeuge, der Sie über diese Sache informieren wird.

Es geht heute darum, dass sich bereits 350 000 Menschen in Österreich auf diese Vorsorge ein­gelassen haben und heute mit Pensionskürzungen konfrontiert werden. Daher frage ich Sie, ob es nicht gescheit und intelligent wäre, wie es Kollege Matznetter und auch Kollege Kogler vorhin ausgeführt haben, darüber nachzudenken, die staatlichen Pensionen tatsächlich für die Zu­kunft zu sichern. Die SPÖ hat nicht nur bei den Sondierungsgesprächen ein Reformkonzept zur Verfügung gestellt, sondern es steht Ihnen – auch wenn wir Oppositionspartei sind – auch weiter­hin zur Verfügung.

Die ÖVP ignoriert es nicht einmal, ebenso wie der Herr Bundeskanzler. Dafür will er die Früh­pen­sionen ersatzlos streichen. Ich finde das ziemlich phantasielos.

Man sollte annehmen können, dass wir aus der Erfahrung gelernt haben, dass es nicht sozial und gerecht ist, dass wir mit Steuermitteln zusätzlich Risikospiel-Pensionsvorsorgen unter­stützen, sondern dass wir besser die staatliche Pensionsvorsorge auch für die Jugend sichern sollten. Das ist aber ganz offensichtlich nach den Ausführungen des Kollegen Stummvoll jeden­falls in der ÖVP nicht der Fall.

Wir Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen haben aus diesen Erfahrungen gelernt. Wir stehen nicht ein für Konzepte, die die Ungerechtigkeit vermehren, weil im Gegensatz zu man­chen in der ÖVP – nicht zu allen, ausgenommen sind etwa der Katholische Familienverband, die Caritas und dergleichen – bei uns jeder Mensch zählt und nicht nur der, der es sich leisten kann, auf dem Kapitalmarkt spekulieren zu lassen. – Danke für die geteilte Aufmerksamkeit. (Bei­fall bei der SPÖ.)

10.51


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Frau Abgeordnete Lentsch. Wunschgemäß stelle ich ihr die Uhr auf 5 Minuten ein. – Bitte.

10.51


Abgeordnete Edeltraud Lentsch (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren! Liebe Kollegin Strunk! Sie haben sich mordsmäßig aufgeregt, weil unser Bundeskanzler nicht auf der ... (Rufe bei der SPÖ: Trunk! Trunk!) – Gut, Strunk! (Ru­fe bei der SPÖ: Trunk!)

Sie ist neu, daher kennt sie auch die Gegebenheiten nicht, und wir noch nicht ihren Namen. (Abg. Binder: Aber lesen werden Sie ja können, oder? Aber lesen werden Sie ja können, oder?)

Sie hat sich mordsmäßig aufgeregt, weil unser Bundeskanzler nicht auf der Regierungsbank sitzt. Das Thema gehört zum Ressort des Finanzministeriums, daher sitzt der Staatssekretär auf der Regierungsbank. (Abg. Jakob Auer: Das weiß sie noch nicht!) – Das weiß sie noch nicht, und in der Zwischenzeit ist auch unser Bundeskanzler eingelangt. Ich frage mich nur, wo Gusenbauer ist. Die SPÖ ist wieder einmal führungslos, und er hätte bei ihrer Rede anwesend sein müssen. (Beifall bei der ÖVP.)

Geschätzte Damen und Herren! Die Österreichische Volkspartei und die Freiheitliche Partei Österreichs haben gemeinsam einen Antrag zur Änderung gewisser Steuergesetze eingebracht und damit zweierlei bewiesen: zum einen, dass man mit der Freiheitlichen Partei nach wie vor gut zusammenarbeiten kann, und zum anderen, dass wir noch sehr viel tun müssen, um unser Steuersystem zu modernisieren. (Abg. Gradwohl: Frau Kollegin! Und warum haben wir dann gewählt?)

 


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