Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 85

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Auf die Behinderungen, die im Berufsleben und im Bildungsleben existieren, möchte ich jetzt gar nicht eingehen, denn das hat Frau Kollegin Lapp schon angeschnitten. Aber ich glaube, dass es wirklich dringend notwendig ist, dass wir uns ernsthaft mit dieser Materie befassen, um zu einem guten Abschluss zu kommen.

Neben den gesetzlichen Aktivitäten, die wir hier setzen, ist es natürlich auch notwendig, dass die Bevölkerung sensibilisiert wird. Gesetze sind das eine – ich glaube, Frau Rauch-Kallat hat es gesagt –, aber das Bewusstsein der Bevölkerung, dass behinderte Menschen in verschie­de­nen Bereichen besonderer Hilfe bedürfen, das ist genauso wichtig.

Es soll auch das „Europäische Jahr der Behinderten“ dazu beitragen, diese Sensibilisierung zu heben, und ich freue mich auch, dass es eine ganze Reihe von Aktivitäten gibt, die den nicht be­hinderten Menschen vor Augen führen, inwieweit sie den behinderten Menschen helfen kön­nen, ihr Leben leichter zu bewältigen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

13.58


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet ist als Nächster Herr Staatssekre­tär Dr. Waneck. – Bitte.

13.58


Staatssekretär im Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen Dr. Rein­hart Waneck: Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Es ist dem Gesagten nicht viel hinzuzufügen: Man soll Feste feiern, wie sie fallen, und heute ist, glaube ich, solch ein Tag, hier ein Fest zu feiern, auch wenn, wie richtig erwähnt wurde, schon lange darüber diskutiert wird und auch Initiativen dahin gehend gesetzt wurden, und zwar von allen Parteien, die hier im Parlament vertreten sind.

Der ursprüngliche Entwurf stammt ja nahezu aus dem vorigen Jahrtausend, er wäre zu wenig um­fang­reich für die heutigen Bedürfnisse, und daher gibt es auch bereits entsprechende Arbei­ten, und zwar auch im BMSG. Es gibt die österreichische Arbeitsgruppe für Rehabilitation, die unter Einbindung der behinderten Menschen selbst und deren Vertretungsorganisationen an einem Gesetzentwurf arbeitet.

Ich halte es für einen sehr glücklichen Entschluss, auf Grund der Querschnittsmaterie den An­trag zu stellen, die Arbeitsgruppe beim Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes einzu­richten.

Lassen Sie mich zum Schluss als Arzt allen, die Sie hier sitzen und nicht behindert sind oder sich als normal fühlen, Folgendes sagen: Den normalen Menschen gibt es nicht, den gibt es nur im Lehrbuch! Selbst wenn Sie eine Blutprobe machen und Sie Ihre Normalwerte zusammen­zählen, kommen Sie höchstens auf 80 oder 120 Prozent, aber nie auf 100 Prozent. Jeder Mensch hat irgendwo eine kleine Behinderung, die meisten merken sie selbst nicht, oft die anderen nicht, bei einem ist sie weniger, beim anderen mehr. Aus meiner beruflichen und aus meiner privaten Erfahrung weiß ich, dass man nicht nur angeborene Behinderungen hat, son­dern in kürzester Zeit ein selbst Betroffener sein kann, und das sollte Sie auch in all Ihren Hand­lun­gen leiten. Ich beglückwünsche Sie zu diesem Entschluss! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

14.00


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Huainigg. – Bitte.

14.00


Abgeordneter Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP): Ich hoffe, dass ich laut genug sprechen kann, denn ich habe auf Grund meines Gesundheitszustandes eine etwas leise Stimme, die ja Gott sei Dank durch einen Gebärdendolmetscher verstärkt wird.

 


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