Ich glaube, dass wir auf einem recht guten Weg sind, und ich gehe davon aus, dass eine bessere Lösung, als sie im Europäischen Parlament abgestimmt wurde, in der Frage der Ökopunkte für unsere Verhandler erreichbar ist, und ich bin überzeugt davon, dass sich alle mit aller Kraft um eine solche Lösung bemühen, wobei ich mich in diesem Zusammenhang für die Bemühungen der Frau Außenministerin im Besonderen, ebenso für die des Herrn Bundeskanzlers ganz herzlich bedanken möchte. (Beifall bei der ÖVP.)
Wir müssen uns aber auch dessen bewusst sein, dass die
Ökopunkte-Regelung, dass auch deren Verlängerung maximal bis zum Jahre 2006
dauern wird und dass wir eben eine wirklich dauerhafte
Lösung finden müssen.
Jetzt liegt der Antrag vor, ein generelles Nachtfahrverbot zu verhängen,
wobei ich dazu sagen möchte: Nachtfahrverbote sind durchaus zu überlegen, und
zwar aus mehreren Gründen. Zum einen deshalb, da Emissionen, die während der
Nacht bei Inversionswetterlage entstehen – eine Wetterlage, die ja in
fast allen Nächten in Tirol vorherrscht –, die drei- bis zehnfache
Immissionswirkung wie die gleichen Emissionen am Tage erzeugen.
Das bedeutet, dass, auch wenn am Tag alle LKW, die in der Nacht nicht
gefahren sind, fahren würden, die Immission, also das, was unsere Kinder, was
alle Menschen bei uns in Tirol einatmen, trotzdem geringer werden würde.
Aus diesem Grund wurden auch auf der einen Seite bereits sektorale
Nachtfahrverbote erlassen, Frau Kollegin, denen aber auf der anderen Seite
wieder Ausnahmen gegenüberstehen – Ausnahmen in jenen Bereichen, in denen
es darum geht, die Güter des täglichen Bedarfes, die jeder Einzelne von uns
konsumiert, in den Geschäften zum Verkauf zur Verfügung zu stellen, aber auch
Güter, die in unseren Nachbarländern gebraucht werden. Die Ausnahmen betreffen
auch Unternehmen, die es in unserer entlegenen Region zum Teil sehr schwer
haben zu überleben; ihnen wird damit das Überleben gesichert.
Ich gehe davon aus, dass wir zunächst – das ist auch unsere
Verpflichtung gegenüber unseren europäischen Nachbarn – die gelinderen
Mittel wählen müssen, wenn sie auch zum Erfolg führen. Und ich bin dafür, dass
die sektoralen Nachtfahrverbote, die bereits erlassen sind, noch einmal
überprüft und unter Umständen auch ausgeweitet werden. Ich bin allerdings
dagegen, ein generelles Nachtfahrverbot für LKW über 7,5 Tonnen zu
erlassen, weil ich glaube, dass das nicht alle Erfordernisse im ausreichenden
Ausmaß berücksichtigt.
Viel wichtiger erscheint mir aber, dass wir – und ich würde mir
wünschen, dass wir das gemeinsam tun – an einer Nachfolgeregelung für den
Transitvertrag arbeiten müssen. Herr Kollege Eder, der Transitvertrag gilt
jetzt in ganz Österreich. Tirol hat die Hausaufgaben gemacht, um zu
argumentieren, warum Tirol ein sensibler Korridor ist. Es liegt auf der Hand.
Ich glaube, es wäre auch wichtig, dass die anderen Regionen in Österreich
sachlich nachvollziehbare Argumente liefern, mit denen wir in der EU sachlich
gerechtfertigt Ausnahmen vom EU-Normalrecht fordern können. Ich rufe daher –
ich weiß, dass es mehrere solche Gebiete gibt – die Kolleginnen und
Kollegen in den anderen Bundesländern dazu auf, so schnell wie möglich sachlich
rechtfertigbare Argumente zu liefern. Dies ist bis jetzt eben nur im
Alpenbogen der Fall.
Des Weiteren hoffe ich, dass mit der neuen Wegekostenrichtlinie und
insbesondere mit dem Ausbau der Bahn im Unterinntal und dem unverzüglichen Bau
des Brenner-Basistunnels das gelingen kann, was es der Schweiz ermöglicht,
generelle Fahrverbote in der Nacht zu verhängen, nämlich einen wesentlich
größeren Anteil des Schwerverkehrs endlich auf die Schiene zu bekommen! Wenn
wir dann begleitende Maßnahmen zur Verkehrsverlagerung brauchen, sobald wir
endlich die entsprechenden Schienenkapazitäten haben, dann werden wir diese
sicher auch gemeinsam setzen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP
und den Freiheitlichen.)
14.43
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu
Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Reheis. – Bitte.
14.43
Abgeordneter Gerhard Reheis (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Abgeordnete! Wenn wir heute hier stehen und hören, was die ÖVP zum Transit zu sagen hat, dann muss man