Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 117

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Trotz der schlechten Wirtschaftslage ist es dem Finanzminister und dieser blau-schwarzen Regierung gelungen, die Staatsfinanzen so zu sanieren, dass 2001 zum ersten Mal seit Jahr­zehnten ein Nulldefizit erreicht werden konnte, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Cap: Ist das Ihr Finanzminister?)

Die freiheitliche Handschrift – da freue ich mich ganz besonders, Ihnen das in Erinnerung rufen zu können – ist gerade im Finanzbereich, im Wirtschaftsbereich zu erkennen. (Abg. Dr. Cap: Ist das Ihr Finanzminister?) – Herr Abgeordneter Cap! Ihre Regierung hat seinerzeit die 13. Um­satzsteuervorauszahlung eingeführt. Diese Regierung wird diese 13. Umsatzsteuervorauszah­lung abschaffen und damit etwas sehr Positives für die Klein- und Mittelbetriebe machen. Es wird weiters eine Regelung geben, die zur Entlastung nicht entnommener Gewinne führen wird. Und vor allem – nehmen Sie das zur Kenntnis! – werden 200 000 Österreicher weniger Steuern bezahlen. Darüber gibt es keine Diskussion, sondern darauf können Sie mit uns stolz sein. (Bei­fall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Herr Van der Bellen hat heute, glaube ich, gesagt, er hat die Integration vermisst. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Offensichtlich hat Herr Van der Bellen samt seiner Grün-Fraktion die vorige Legislaturperiode verschlafen. Wir haben doch ein großes Integrationspaket in der vorigen Legislaturperiode geschnürt (Abg. Mag. Lunacek: Das kennen wir!), in dem wir die Ein­führung der Deutschkurse, die Kenntnis der Landessprache als wichtigste Basis für die Integra­tion in Österreich festgeschrieben haben. Wir haben weiterhin im Regierungsprogramm „Inte­gration vor Neuzuzug“ verankert. Ich bin auch froh darüber, dass es unter dem Einfluss der Freiheit­lichen zu einer entscheidenden Verbesserung des Asylrechtes kommen wird, um Missbräuche zu vermeiden und auch um die Rechtssicherheit zu erhöhen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ganz frivol finde ich es, davon zu reden, dass die neue Regierung aus der Verantwortung flieht, dass sie verantwortungsscheu ist. Denn mehr Verantwortung als diese Regierung zu übernehmen, das ist schon nicht mehr möglich. (Iro­nische Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen.) Diese Regierung übernimmt Verantwortung für die Forschung, für die Pensionen, für die Behinderten, für die Frauen, für die Gesundheit. – Sie lachen, weil Sie damals den Grundstein dafür gelegt haben, dass es in Österreich jetzt einen so großen Reformbedarf gibt, sehr geehrter Herr Abgeordneter Gugerbauer, Gusenbauer. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Dr. Gusenbauer: Das war jetzt ein guter Witz!) Gusenbauer!

Die Opposition beklagt sich immer wieder darüber, dass über sie drübergefahren wird. Aber es ist Ihnen sowohl im Rahmen der Debatte über diese Regierungserklärung als auch bei vorigen Debatten immer wieder angeboten worden, sich am gemeinsamen Dialog zu beteiligen. Alle Minister haben Ihnen versichert, dass Sie als Opposition ebenfalls Gewicht haben sollen. Nützen Sie diese Gelegenheit, und verschwenden Sie nicht Ihre Zeit mit ständig neuem Kritisie­ren! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

14.19


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster ist von der Regierungsbank aus Herr Bun­desminister für Finanzen Mag. Grasser zu Wort gemeldet. – Bitte.

14.20


Bundesminister für Finanzen Mag. Karl-Heinz Grasser: Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Werte Kollegen und Kolleginnen auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Wir haben in den letzten drei Jahren saniert, wir haben reformiert, und wir haben damit eine gute Basis für die Zukunft unseres Landes geschaffen. Wenn Sie vergleichen, wo andere euro­päische Länder derzeit stehen, wenn Sie nach Deutschland schauen und sehen, dass mehr als 4,5 Millionen Menschen arbeitslos sind, wenn Sie sehen, dass massiv sehr hohe neue Schulden aufgenommen werden, dann wird Ihnen vor Augen geführt, andere Länder, ob es Deutschland ist, ob es Frankreich ist, sind in ihrer Wirtschafts- und Finanzpolitik vom Zusam­menbruch bedroht, wir können mit Optimismus, mit Gestaltungswillen einen neuen Aufbruch starten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


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