Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 123

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

sichere Lebensmittel zu produzieren (Beifall bei der ÖVP), diese umweltgerecht zu produzieren, die Landschaft offen zu halten und auch Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.

Ich bin sehr froh darüber, dass in diesem Regierungsprogramm explizit das 3-Milliarden-€-Paket für die bäuerlichen Familien abgesichert worden ist – das war mit der SPÖ und mit den Grünen nicht möglich –, dass es eine Betriebsmitteloffensive für die bäuerlichen Familien und eine Sen­kung des Agrardieselpreises geben wird.

Ich bin auch sehr froh darüber, dass ebenso die Themen des ländlichen Raumes angeschnitten worden sind. Ich begrüße es, dass man abgeht vom abgestuften Bevölkerungsschlüssel und hingeht zu einem aufgabenorientierten Bevölkerungsschlüssel. (Beifall bei der ÖVP.)

Nun zum Thema „Ökologisierung des Steuersystems“.

Frau Abgeordnete Glawischnig! Ich verstehe Sie gar nicht mehr und auch die Damen und Herren von der SPÖ nicht! Ständig sagen wir: Schreiben wir die Nachhaltigkeit im Steuersystem fest! Verändern wir unser Steuersystem dahin gehend, dass die Menschen nicht unentwegt durch hohe Steuern und Abzüge bestraft werden, aber jene, die die Umwelt belasten und die Ressourcen verbrauchen, belohnt werden, indem sie fast keine Steuern zahlen! Jetzt machen wir einen ersten Ansatz in Richtung Ökologisierung, und Sie sagen, wir würden die Menschen nur belasten – und das in Anbetracht des Umstandes, dass 200 000 Österreicher entlastet werden!? (Abg. Mag. Wurm: Ausgehöhlt haben Sie den ländlichen Raum!)

Ich bin sehr froh über diese Steuerreform – und das ist das Schlüsselinstrument zur Nutzung auch unserer heimischen Potentiale, insbesondere der Biomasse, wo es möglich ist, eine Tech­nologieoffensive zu starten, um auf der einen Seite Arbeit zu schaffen und auf der anderen Seite die Umwelt zu schützen. (Abg. Mag. Wurm: Machen Sie es doch endlich!)

Ich hoffe, dass Sie bei vielen der Punkte, die ich jetzt angesprochen habe, doch noch das Be­wusstsein bekommen, dass sie wichtig und richtig sind und letztendlich die Lebensgrundlagen in Österreich sichern. (Beifall bei der ÖVP.)

14.41


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Öllinger. – Bitte.

14.42


Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren von der Bundesregierung! Hohes Haus! Ja, auch wir Grüne haben verhan­delt. Viele hat es in Österreich gegeben, die uns, die mich angesprochen haben, auch in den letzten Tagen noch, und gesagt haben, es wäre doch wichtig gewesen, dass Grüne in eine Regierung gehen und dort ein soziales Korrektiv für die ÖVP darstellen, das diese Partei tatsächlich nicht mehr ist. (Abg. Mag. Molterer: Warum haben Sie dagegen gestimmt?) Aber das setzt voraus, Herr Abgeordneter Molterer, die Bereitschaft einer anderen Partei, die tief greifenden Probleme, die Strukturprobleme dieses Landes zu erkennen, aber auch eine bestimmte Offenheit gegenüber dem sozialen Bereich zu haben, und diese war leider nicht gegeben.

Ich werde Ihnen das am Beispiel Ihrer eigenen Vokabeln „zukunftsfest“, „nachhaltig“ und „ge­recht“ erklären. (Abg. Mag. Molterer: Ein gutes Programm!) Das ist das Leitmotiv dieser Bun­desregierung? Wirklich? Am Beispiel der Pensionen?

Ich sage Ihnen, was es im Bereich der Pensionen ist: Es ist ein Diebstahl an der Zukunft, wenn Sie durch die Abschaffung der Frühpension in der Form, wie Sie es geplant haben, den jungen Menschen die Chance auf einen Arbeitsplatz nehmen! Das ist es tatsächlich!

Sie wissen ganz genau – und das haben die Debatten der letzten Wochen belegt –, dass es dann, wenn Sie die Frühpensionen abschaffen, nicht nur ältere Arbeitslose geben wird, sondern auch viele junge, die keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, und zwar gerade durch Ihre Budgetpolitik bedingt. (Abg. Mag. Molterer: Sie kennen die Zahlen des Wifo!)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite