Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 122

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Meine sehr geehrten Damen und Herren! Richtigerweise hat der Herr Bundesminister auf die Aktionen für unter 25-Jährige und über 50-Jährige hingewiesen. Aber ich wiederhole noch einmal: Wir vermissen konkrete Aktionen für Jugendliche und für ältere Arbeitnehmer.

Weil die Arbeitszeit angesprochen worden ist: Herr Bundesminister! Sie wissen mindestens so gut wie ich, welche Flexibilisierungsmöglichkeiten wir heute schon im Arbeitsrecht haben. Ihre Absichten sind nach wie vor evident: ein Normalarbeitstag mit zehn Stunden und die Individuali­sierung des Arbeitszeitrechtes. – Das ist nicht unser Weg! Der Kollektivvertrag muss mit dem Arbeitszeitgesetz gemeinsam bestimmender Weg sein!

Wenn Sie im Zusammenhang mit der Frage der Ladenöffnungszeiten auf die Samstagarbeit hinweisen und sagen, es sei ein Zwang, dass nur jeden zweiten Samstag gearbeitet werden soll (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn gibt das Glockenzeichen) – ich bin schon beim Schluss­satz! –, dann muss ich sagen: Dabei geht es um ein Recht, das dafür sorgt, dass auch die Beschäftigten im Handel jeden zweiten Samstag frei haben.

So ähnlich verhält es sich auch im gesamten Bereich der Industrie. Keine Verschleuderung, sondern eine Weiterentwicklung des Industriesystems ist angesagt!

Leider fehlt mir die Zeit, noch auf viele andere Punkte einzugehen. Aber ich freue mich auf diese Auseinandersetzung hier im Hohen Haus, auf eine bessere Politik. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.37


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Grillitsch. – Bitte.

14.37


Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Meine Damen und Herren von der Bundesregierung! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Das ist eine sehr interessante Diskussion. Wenn wir von Nachhaltigkeit sprechen, dann behaupte ich, dass dieses Programm der neuen Bundesregierung das nachhaltigste Zukunftssicherungsprogramm ist, und zwar umfassend (Zwischenruf des Abg. Gradwohl), und kein Konzept der Vergangen­heit, lieber Heinz Gradwohl, Tarife zu erhöhen und Schulden zu machen, sondern ein Konzept, über Reformen nachzudenken und Kraft zu beweisen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.)

Mut und Unternehmungsgeist und Reformkraft zeichnen dieses Programm aus und vor allem die Ehrlichkeit, den Menschen zu sagen, was möglich und was nicht möglich ist. Die Menschen draußen – das ist heute schon gesagt worden – sind viel realitätsbewusster als so manches Mitglied hier im Hohen Haus. Lassen Sie mich das auch sagen! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Die Gespräche und die Verhandlungen haben gezeigt, dass unser Bundeskanzler und mit ihm die ÖVP jene Kraft ist, die mit allen reden kann – die Kraft der Mitte, die Themen angehen kann. Meiner Meinung nach haben diese Gespräche einen positiven Aspekt, weil Fragen der Nachhaltigkeit gesellschaftspolitisch sensibilisiert worden sind und wir jetzt die Mög­lichkeit haben, hier auch entsprechende Akzente zu setzen.

Ich sage auch ganz offen als Bauernvertreter hier im Hohen Haus: Von all den möglichen Pro­grammen, die es gegeben hätte, ist das Programm, das wir jetzt mit der FPÖ zustande gebracht haben, für die nachhaltige Einkommenssicherung der Bauern das beste! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Wir stehen vor großen Herausforderungen: vor der EU-Erweiterung, vor den WTO-Verhandlungen und vor der GAP-Reform. Bei der GAP-Reform wird es notwendig sein, für die bäuerlichen Familien Planbarkeit und Sicherheit in die Programme aufzunehmen, damit sie auch in Zukunft den Anforderungen der Gesellschaft gerecht werden können, nämlich


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