Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 190

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Wir haben uns einige Aufgaben gestellt, die wir in Angriff zu nehmen haben. Wir müssen die Effizienz der Dachverbände überprüfen und schauen, ob das Geld in den Fachverbänden im Sinne des Sportes nicht sinnvoller verwendet werden kann.

Mich stört auch der Begriff „Randsportart“. Das ist ein Begriff, der durch die Medien kreiert wor­den ist. „Randsportart“ heißt nicht Sportart, die weniger ausgeübt wird, sondern „Randsportart“ ist von den Medien definiert als: weniger in den Medien vertreten. Ich hoffe, es wird in Zukunft eine Angleichung der Sendezeit im ORF geben, sodass alle Sportarten präsent sind. Das för­dert sicherlich auch die Wirtschaft, dann haben wir mehr Sponsoren, die Interesse daran haben, sich im österreichischen Sport niederzulassen. Das wird auch den Finanzminister wieder etwas erfreuen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Einen letzten Satz noch: Wir denken auch über das Profisportgesetz nach, einen sehr wichtigen Schritt mehr oder weniger in Richtung einer – unter Anführungszeichen – „Sozialhilfe“ für den österreichischen Spitzensportler, und ebenfalls über einen Schulsportverband, der ein Binde­glied zwischen Schulsport, Fachverband und Verein sein soll, sodass uns in Zukunft viele junge Talente im Sport in Österreich erhalten bleiben. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

19.09


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Nieder­wieser. – Bitte.

19.10


Abgeordneter DDr. Erwin Niederwieser (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Wir sind jetzt bei diesem Konglomerat aus Sport, Bildung, Wissenschaft und Familie – ein durchaus spannendes Thema. Zu meinem Vorredner nur eine kurze Bemerkung: Kollege Lichtenegger, Sie sind als Sportsprecher der FPÖ im Ver­hältnis zu Ihrem Vorgänger sicherlich ein Gewinn. Aber hüten Sie sich vor Tiefgaragen! (Heiter­keit und Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Wie schon Alfred Gusenbauer und viele andere Vorrednerinnen und Vorredner aus meiner Fraktion kann ich feststellen: Dieses Programm aus Überschriften und Inhalt enthält durch­aus einige interessante Positionen im Bildungsbereich. Ich möchte sie im Folgenden erwähnen.

Bundeskanzler Schüssel hat in seiner Regierungserklärung festgehalten – das steht interessan­ter­weise nicht im Regierungsprogramm drinnen –, es sei ein Ziel, dass alle Kinder nach der Volks­schule gut lesen können sollten. (Abg. Dr. Jarolim: Ambitioniert!) – Das ist ein ganz wichtiges Ziel, das möchte ich hier ausdrücklich feststellen! Das sagt uns auch die PISA-Studie. Wenn das gelingt, dann stehen wir nicht an, das auch zu respektieren.

Die internationale Vergleichbarkeit der Abschlüsse, Qualitätssicherung, Finanzierungsmodelle in der Erwachsenenbildung, ähnlich unserem SP-Modell der Bildungsprämie – das kann sicher eine interessante Diskussion ergeben.

Wenn wir aber das Kapitel Bildung anschauen, dann müssen wir eigentlich weiter hinten begin­nen, nämlich ganz am Schluss, wo die wirklich interessanten Dinge zur Bildung drinstehen. Da lesen wir auf Seite 38 im Finanzkapitel: „Stärkere Gebührenfinanzierung“.

„Stärkere Gebührenfinanzierung“ – was verbirgt sich dahinter? Sollen in Zukunft Schulen und Universitäten mehr kosten? Bundeskanzler Schüssel hat gemeint, 7 Prozent seien nicht viel. Wollen Sie damit die Akademikerquote steigern? Wollen Sie damit ein kürzeres Studium errei­chen? – Wir glauben, dass das auf diesem Weg nicht möglich ist.

Etwas weiter vorne schreiben Sie unter dem Punkt „Verwaltungsreform“: „Einsparung von 10 000 Dienstposten ... Im Unterrichtsbereich: Kompensieren des Struktureffekts“.

Was heißt „Kompensieren des Struktureffekts“? – Das heißt, dass dort rund 150 Millionen €, also mehr als 10 Prozent dieses Einsparungskapitels, von der Bildung aufgebracht werden


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