Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 203

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Soldaten des österreichischen Bundesheers, die übrigens hervorragende Arbeit leisten im Dienste Österreichs und der europäischen Sicherheit. Sie, meine Damen und Herren, kommen hierher mit unausgegorenen Ideen ohne Finanzierungskonzept – eine Absichtserklärung ohne Chance auf Realisierung.

Sie sprechen auch von einer Verkürzung des Grundwehrdienstes auf sechs Monate. Wir sind offen für Gespräche, meine Damen und Herren! Ich darf aber daran erinnern, dass, als wir von einem sechsmonatigen Grundwehrdienst nach Beendigung des Assistenzeinsatzes gesprochen haben, das von Ihnen stets entschieden abgelehnt und als polemisch zurückgewiesen wurde.

Das steht zwar nicht in der Regierungserklärung, wird aber von Ihnen von der ÖVP ange­kündigt, und der neue Verteidigungsminister lässt ausrichten, dass mit ihm bisher niemand über diese Reform, diese Sparpläne beim österreichischen Bundesheer gesprochen habe. Er wurde also von diesen Ankündigungen offenbar überrascht, was kein besonders glücklicher Einstand ist.

Uns geht es aber hier nicht um Polemik, sondern um eine effiziente und glaubwürdige Politik! (Beifall bei der SPÖ. – Aha- und Oho-Rufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Das ist das Grundprinzip unserer Politik, und das wollen und werden wir als große, verantwortungsvolle und konstruktive Oppositionspartei auch verwirklichen. Darauf können Sie sich verlassen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

20.03


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Dr. Trinkl zu Wort. – Bitte.

20.03


Abgeordneter Mag. Dr. Josef Trinkl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Meine sehr geehrten Damen und Herren des Hohen Hauses! Wir dis­kutieren heute über die zweite Regierungserklärung des Dr. Wolfgang Schüssel, die vor allem von Verantwortungsbewusstsein für eine gute Zukunft unseres Landes getragen ist.

Nach achtstündiger Debatte sei es mir erlaubt, ein kurzes Resümee zu ziehen: Auf der einen Seite stehen zwei Parteien, die bereit sind, sich den Herausforderungen, vor denen das Land steht, zu stellen. Wir sind bereit, den Menschen auch die Wahrheit zu sagen, und dies, Herr Kollege Gaál, auch im Bereich der Sicherheit. Die Sicherheit endet nicht in der Luft, zwei Zenti­meter über der Luft, die Sicherheit muss auf dem Land und in der Luft gegeben sein, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Abg. Gradwohl: „Zwei Zentimeter über der Luft“ ist gut!) Wir sind bereit, mutige Reformen in Angriff zu nehmen.

Auf der anderen Seite steht eine Opposition, die sich dieser Verantwortung entschlägt, meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Silhavy meinte, der Regierung fehle der Mut für Sozial­reformen. Ich darf Ihnen sagen: Wir gehen den Weg der sozialen Reformen, um das System nachhaltig abzusichern. Sie aber kritisieren diesen Weg, und Sie sind nicht bereit, auch nur einen Schritt auf diesem Weg mitzugehen, weil Sie Scheu haben vor der Verantwortung. Sie wollen keine Verantwortung übernehmen, Sie wollen sich vor der Ver­antwortung drücken, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Das ist genau die Sozialdemokratie, die wir kennen. Der Vorsitzende sitzt auf dem Kutschbock und wäre sogar bereit, sich ein wenig in die richtige Richtung zu bewegen. Nur alle anderen sitzen an den Bremsklötzen, damit ja nichts weitergeht, meine sehr geehrten Damen und Herren! Damit ist klar: Die SPÖ wollte nie regieren! Und das sagen uns unsere Freunde, und das wissen auch Sie ganz genau, denn sonst wären viele Erklärungen, Herr Cap, einfach nicht zu verstehen. (Abg. Gradwohl: Woher haben Sie das?)

Herr Cap hat ja völlig Recht, wenn er sagt: Ein Manifest der Mutlosigkeit! Die SPÖ hat heute hier wieder ein Manifest der Mutlosigkeit vorgelegt. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


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