Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 209

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Wenn ich in dem neuen Regierungsprogramm lese, dass die FPÖ/ÖVP-Bundesregierung an diesem unfinanzierbaren 45-Milliarden-Monster weiter festhalten will, dann meine ich, das ist eine falsche Prioritätensetzung. Es ist lediglich eine Auflistung von Wünschen, die die Länder und Gemeinden aneinandergereiht haben. Ich glaube jedoch, man sollte da anders vorgehen.

Österreich, meine Damen und Herren, braucht jetzt eine Infrastrukturoffensive, um die Wirt­schaftsstandortqualität unseres Landes zu heben, um die Chancen der Ostöffnung zu nutzen. Dazu brauchen wir dringend die neuen Verkehrswege, neue Bahnstrecken und neue Schnell­straßen und Autobahnen, und dies vor allem im Osten Österreichs.

Die SPÖ hat bereits vor mehr als eineinhalb Jahren ein Infrastrukturprogramm mit dem Namen „Weg in die Zukunft“ im Ausmaß von 22 Milliarden € vorgelegt, wobei dieses Programm über das LKW-Road-Pricing-System von zirka 30 Cent pro Kilometer, das ja seit Jahren schon nicht umgesetzt wird, verursachergerecht hätte finanziert werden können. Wir müssen – meine Damen und Herren, da appelliere ich wirklich an alle, vor allem an die Regierung – gemeinsam versuchen, den Schwerverkehrszuwachs, der uns auf Grund der europäischen Erweiterung ins Haus steht, auf die Schiene zu bringen, so gut das nur geht. Aber auch die Nord Autobahn und auch die Verbindungen zum Osten hin – Wiener Zentralbahnhof et cetera – sind rasch in Angriff zu nehmen. Ich glaube, da besteht Konsens. Wir müssen nur schauen, wie wir das wirklich über die Runden bringen.

Meine Damen und Herren! Auch der Transitverkehr im Westen liegt uns sehr am Herzen. Laut einer Zeitungsmeldung ist vom neuen Bundesminister gleich wieder das Wort „Veto“ in den Mund genommen worden, was meiner Meinung nach keine gute Aussage war. Ich hoffe, er hat es nicht genau so gesagt, wie es die Zeitung wiedergegeben hat, sonst wäre es schon ein schwerer Schaden für Österreich gewesen. (Beifall bei der SPÖ.)

Lassen Sie mich auch noch einen Satz zur Verkehrssicherheit sagen. Auch da bieten wir die Zusammenarbeit an. Es geht nicht nur um Drogen am Steuer, meine sehr geehrten Damen und Herren, sondern es geht hier vor allem auch um Alkohol am Steuer, es geht vor allem auch um die LKWs, die mittlerweile bereits an fast jedem zweiten Unfall beteiligt sind. Ich ersuche, daran mitzuwirken, dass wir im Bereich des Verkehrsausschusses, dem ich jetzt vorsitze, gemeinsam ein vernünftiges Konzept erarbeiten. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

20.30


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Lapp. – Bitte.

20.30


Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Die Regierung ist im Amt. (Jawohl-Rufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Zeit wird’s!, kann man nur sagen. Monatelang sind die Österreicherinnen und Österreicher an der Nase herumgeführt worden. (Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.) Zuerst gab es vorgezogene Wahlen wegen einer instabilen Regierung. Nach der Wahl gab es ewig lange Gespräche, Sondierungen hin und her. Und was kommt jetzt raus?– Das Gleiche wie vorher.

Meine Damen und Herren! Die Österreicherinnen und Österreicher wissen schon jetzt, was auf sie zukommt: Von ihnen wird abkassiert, sie werden geschröpft, österreichische Firmen werden verschleudert, Kranke müssen Strafen bezahlen. (Abg. Scheibner: Na geh! Welche Strafe müssen sie zahlen?) Auf der anderen Seite wird Geld ausgegeben für mehr Posten in der Regierung, wird Geld ausgegeben für PR‑Maßnahmen, die den Weichzeichner über diese kom­menden Schröpfaktionen der Regierung legen werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Eine Maßnahme der vorherigen Chaos-Regierung war die Besteuerung der Unfallrenten. Es war dies eine Husch-Pfusch-Regelung, durch die Menschen, die durch Unfälle von der Arbeit abgehalten werden, noch schikaniert werden, denn durch diese Regelung, durch diese Be­steuerung der Unfallrenten werden gerade jene Menschen getroffen, die sich das absolut nicht verdient haben. Der jetzige Vizekanzler Haupt hat im Zuge der Wahlkampfauseinandersetzun-


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