Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 9. Sitzung / Seite 20

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ruck: So ist es!), und wer sich fünf Jahre nicht blicken lässt und zehn Tage vor der Wahl hier im Hohen Haus ein riesiges Spektakel macht. Das ist es, was Sie wollen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie haben das nächste Problem, nicht nur dass Niederösterreich heute das Umweltland Num­mer eins ist, herzeigbar. (Abg. Dr. Gabriela Moser: Stimmt ja nicht!) – Bitte, ich weiß es aus meinem eigenen Wahlkreis: Ökokreislauf Harbach – ein Vorbildprojekt für Europa, Edelhof bei Zwettl – ein Vorzeigeprojekt, die Biolandwirtschaft im Horner Becken, etwa in Maiersch. Das sind ja lauter Projekte, wo die Praxis längst bewiesen hat, sie können es besser als jede Grün­fraktion in diesem Haus oder in einem Landtag.

Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich eines auch sagen, weil hier immer wieder die EU angesprochen wurde und gerade weil Niederösterreich vor unglaublich spannenden Jahren steht: Kein Land – Professor Felderer hat es bestätigt – hat sich so intensiv auf die EU-Erweite­rung vorbereitet wie Niederösterreich. Daher wage ich zu behaupten, dass die Vorhersage des Herrn Landeshauptmannes Pröll, Niederösterreich werde erster Gewinner der EU-Erweiterung sein, auch tatsächlich eintreten wird. Bei einer solchen Politik, wo das Land in guter Hand ist, wo die Menschen Vertrauen haben zu Erwin Pröll und seinem Team, da tun Sie sich natürlich schwer. Daher heute dieses Politspektakel, das wir ablehnen. (Lebhafter Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

15.16


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Herr Abgeordneter Dr. Wittmann. 5 Mi­nuten haben Sie gewünscht. – Bitte, Herr Abgeordneter.

15.17


Abgeordneter Dr. Peter Wittmann (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Auch ich finde es etwas schade, dass der Bundeskanzler – und da stimme ich mit Ihnen überein, Herr Abgeordneter – in dieser Situation diese Sondersitzung nicht genützt hat, auch eine Erklärung zum Irak abzugeben. Aber diese Chance wurde vertan. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Scheibner: Das darf er ja gar nicht! Wer hat denn das eingebracht?) Es ist schade, dass er das nicht gemacht hat. Es wäre eine Chance gewesen, die österreichische Bevölkerung dar­über zu informieren. Schade um die vertane Chance!

Zum Thema. – Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich frage mich, ob es ein Landes­hauptmann Pröll, der hier in den buntesten und schillerndsten Farben von einem Vorredner dar­gestellt wurde, wirklich notwendig hat, dass er seinen Parteiapparat dazu missbraucht, Unter­schriften zu sammeln, um eine wirklich fragwürdige Gruppierung in Konkurrenz zu einer demo­kratisch fundierten Partei zu stellen. Braucht dieser Landeshauptmann wirklich derartige Metho­den? Ist dieses Doppelspiel notwendig? Ich frage mich, ob es jemand, der durchaus auch seine Vorzüge für das Land hat, wirklich notwendig hat, so zu agieren. – Ich glaube, dass diese tiefe Lade seinem Standard nicht entspricht. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Aber dieses Doppelspiel haben wir ja schon einmal erlebt. Wir haben dieses Doppelspiel ja schon erlebt, als er halbherzig diese blau-schwarze Regierungsbildung kritisiert hat – halbher­zig! Seit sein Neffe in der Regierung sitzt, hört man nichts mehr davon. Da ist Blau-Schwarz auf einmal in Ordnung. Man hat keine Kritik mehr gehört. (Abg. Scheibner: Er hat sich überzeugen lassen, dass die Regierung gut ist!)

Dann sitzen hier die niederösterreichischen Abgeordneten, die nicht hier sitzen würden, wenn sie sich nicht in der niederösterreichischen Partei durchgesetzt hätten und sozusagen die Mei­nung des Chefs der niederösterreichischen Partei hier vertreten würden. Das heißt, sie, die niederösterreichischen Abgeordneten, die angeblich mit Blau-Schwarz nichts zu tun haben oder deren Landeshauptmann sich von Blau-Schwarz abheben will, vertreten hier in diesem Haus die Anhebung der Mineralölsteuer, die die Pendler besonders trifft, und die Selbstbehalte bei einem Besuch von einem Arzt.

 


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