Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 9. Sitzung / Seite 34

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Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Herr Abgeordneter Parnigoni. Ihre Restredezeit: 4 Minuten. – Bitte.

16.14


Abgeordneter Rudolf Parnigoni (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe noch im Ohr: Schwarz-Grün hat „Phantasie“, hat Herr Pröll einst gesagt. Zugleich hat er aber als Leiter der Landeswahlbehörde eine demokratie- und verfassungsrechtlich bedenkliche Vor­gangsweise gewählt. (Zwischenruf des Abg. Mag. Kogler.) Sie sehen also, meine Damen und Herren von den Grünen, wie es mit der ÖVP ist.

Wir wissen, dass diese Doppelstrategie, die Herr Pröll gewählt hat, auch bei der Regierungsbil­dung fortgesetzt worden ist. Als Architekt der schwarz-blauen Regierung I hat er Mitverantwor­tung übernommen für die gesamte Belastungswelle, die über uns hereingebrochen ist. Zur Fort­setzung von Schwarz-Blau hat er zuerst gemeint, na ja, das wolle er nicht, aber jetzt ist es doch gekommen. Und alle ÖVP-Abgeordneten hier in diesem Haus haben mit Freude der Regie­rungserklärung und dem Entschließungsantrag zugestimmt. Sie tragen damit auch die Verant­wortung für die Belastungen, die nun auf die Bevölkerung zukommen, so nach dem Motto: Erhöhung der Mineralölsteuer, Erhöhung des Preises für die Vignette, dafür keine Steuerre­form 2003, Eurofighter statt sicheren Pensionen in diesem Land und NATO-Beitritt statt Neutra­litätssicherung. (Abg. Kößl: Weniger Populismus!) Das ist das Motto dieser Regierung. Dafür tragen auch die Niederösterreichische Volkspartei und ihr Landeshauptmann voll die Verantwor­tung. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Die Verantwortung kann auch niemand Landesrat Sobotka wegneh­men. Das ist gar keine Frage, denn er ist für die Platzierung all der Anlagen verantwortlich. Und es ist ein Faktum, dass schlussendlich 273 Millionen € am Roulette-Tisch des internationalen Aktienmarktes vergeudet und verschleudert worden sind. (Heiterkeit bei der ÖVP. – Abg. Kößl: Bleib lieber bei der Wahrheit!) Sie hätten lieber dafür sorgen sollen, meine Damen und Herren, dass diese Gelder als 100-prozentiger Ausgleich für die Hochwasseropfer zur Verfügung ge­stellt werden. Das wäre eine Großtat gewesen. (Beifall bei der SPÖ.) Aber dazu haben Sie sich nicht durchringen können. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Es ist Ihnen in Wirklichkeit auch völlig egal, wie es mit der Arbeitslosensituation in diesem Land ausschaut. In Österreich haben wir im Vergleich zu Februar 2002 eine durchschnittliche Steige­rung bei der Arbeitslosenrate von 2,7 Prozent, in Niederösterreich sind es 4,7 Prozent; ich will gar nicht vom Waldviertel reden, wie dort die Situation ist. – Meine Damen und Herren! Da hätten Sie etwas zu tun, aber da sind Sie handlungsunfähig. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Wie viel Macht, meine Damen und Herren, wollen die ÖVP und der Landeshauptmann noch ausnützen? – Kollegin Binder hat schon davon gesprochen, dass Plakate der SPÖ und auch anderer Parteien, auch der Blauen verhüllt werden, wenn der Herr Landeshauptmann auftritt. Aber die neueste lustige Geschichte ist, dass der Herr Landeshauptmann jetzt schon Spaten­stiche für Projekte macht, die erst 2006 zur Diskussion stehen. (Heiterkeit bei der SPÖ.) So weit geht bereits dieser Machtwahn, in den sich die ÖVP hineinsteigert und den der Landeshaupt­mann auch ausnützt.

Meine Damen und Herren! Ich möchte daher abschließend sagen, angesichts dieser Wähler­täuschung, die auf dem Rücken der Grünen ausgetragen wird und die unter Ausnützung des Namenswahlrechts von der ÖVP begangen wird, kann man die Wählerinnen und Wähler in Niederösterreich nur auffordern und ihnen ganz klar sagen: Wer Pröll ankreuzt, wählt die ÖVP, wählt damit Schüssel, Haupt und all die Grauslichkeiten, die auf uns zukommen. – Danke. (Bei­fall bei der SPÖ. – He-Rufe bei den Freiheitlichen.)

16.18


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Herr Abgeordneter Donabauer. Wunschgemäß ist die Uhr auf 5 Minuten eingestellt. – Bitte.

 


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