Präsident Dr. Heinz Fischer:
Bitte um den
Schlusssatz!
Abgeordnete MMag. Dr. Madeleine Petrovic (fortsetzend): ... den
Flüchtlingsstatus zu gewähren (Abg. Scheibner: Halten Sie wenigstens die Redezeit ein!) und damit
auch die Möglichkeit zu geben, die vollen Rechte als Flüchtlinge in Anspruch
nehmen zu können. (Beifall bei den Grünen.)
13.57
Präsident Dr. Heinz Fischer:
Zu Wort gemeldet
ist Frau Abgeordnete Dr. Partik-Pablé. – Bitte.
13.57
Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (Freiheitliche): Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Es tut mir
wirklich Leid, dass Frau Petrovic keine Gelegenheit versäumt, hier polemisch zu
sein. Frau Petrovic! (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: Das war Kollege Scheuch!) Es liegt wirklich nicht
an Ihnen vorzuschreiben, was jemand von den Freiheitlichen redet und was nicht.
Nehmen Sie das auch mit nach Niederösterreich! (Beifall bei Abgeordneten der
Freiheitlichen.)
Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Die Satzung der Vereinten Nationen überträgt dem
Sicherheitsrat die Hauptverantwortung für die Wahrung des Friedens und die
internationale Sicherheit. Die Lösung von Konflikten ist nur im Rahmen und im
Einklang mit den Satzungen der Vereinten Nationen möglich. Das ist die Theorie.
Die Praxis schaut anders aus. Wir wissen jetzt, dass Bush – ich betone:
Bush und nicht die USA! – die Kampfhandlungen ohne Zustimmung des
entscheidenden Gremiums aufgenommen hat. Damit haben die USA – das muss
man schon sagen – demonstriert, dass sich das Recht des Stärkeren
durchgesetzt hat und dass die USA offensichtlich die einzig verbliebene
Supermacht sind, die die Mittel und die Fähigkeiten haben, auch solche Kriege
ohne Zustimmung des Sicherheitsrates zu führen.
Welcher Schaden
dadurch der internationalen Staatengemeinschaft erwachsen ist, können wir
wahrscheinlich im Augenblick gar nicht ermessen. Gerade ein Gremium, das
geschaffen worden ist, um Konflikte zu regeln, Kriege zu verhindern, wird
derartig desavouiert. Das wird natürlich bedauerlicherweise weit reichende
Folgen nach sich ziehen. Es ist sicher auch schwer zu verstehen, dass es auf
der einen Seite Staaten gibt, die die Militäraktion durchführen, und auf der
anderen Seite Staaten, die die Folgewirkungen zu tragen haben, die humanitäre
Hilfe leisten, die Wiederaufbauhilfe leisten und andere Aktionen starten. Das
ist ebenfalls eine Sache, die einmal aufgeklärt werden muss.
Ich möchte noch
einmal etwas zu der Entscheidung des Nationalen Sicherheitsrates sagen. Ich
möchte noch einmal betonen, dass Österreich relativ wenige Möglichkeiten hat,
auf diesen Konflikt einzuwirken. Wir haben nicht einmal einen Sitz im
Sicherheitsrat und schon gar keine Stimme. Wir können nur hoffen, dass die
Kampfhandlungen kurz dauern und möglichst wenige Menschen darunter leiden. Wir
dürfen nicht vergessen, dass auf der einen Seite Saddam Hussein steht, ein
Diktator, der 23 Millionen Menschen seit Jahren mittels eines autoritären
Regimes unterdrückt hat, dass aber auf der anderen Seite Millionen Menschen
unter den Kriegswirren leiden. (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn übernimmt den Vorsitz.)
Ich bin sehr froh,
dass auch der Herr Innenminister gesagt hat, dass für berechtigte Anliegen von
Asylanten auf alle Fälle hier in Österreich Sorge getragen wird und dass wir
uns bereit erklären, humanitäre Hilfe zu leisten. (Beifall bei den
Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
14.00
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Wurm. Ihre Redezeit
beträgt 5 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.
14.00
Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Herren Bundesminister! Frau Bundesministerin! Das Regime Saddam Husseins ist verbrecherisch und wird von den SozialdemokratInnen auf das Schärfste verurteilt. Seit Jahrzehnten hält sich dieser