Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 174

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LH Pröll macht auch laufend Spatenstiche, zum Beispiel für eine Autobahn. (Zwischenrufe der Ab­geordneten Wittauer und Schöls.) Dort gibt es zwar keine UVP, keine Trassenverordnung, keine rechtliche Grundlage – nichts! Wenn man das thematisiert, dann ist das schlicht und einfach nur der Beginn von archäologischen Grabungsarbeiten.

Meine Damen und Herren von den Regierungsfraktionen, so schauen Ihre Infrastruktur­probleme aus! So schauen die Kompetenzen des Infrastrukturministeriums aus!

Die Zeit läuft davon – nicht nur meine Redezeit, sondern auch die Zeit für den Ausbau einer Region, die schwer benachteiligt wurde. Meine Damen und Herren von der nieder­österrei­chischen ÖVP: Außer dem „Glühspaten“ vor den Landtagswahlen haben Sie wenig zu bieten. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Schöls.)

20.44


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner hat sich Herr Abgeordneter Dr. Jarolim zu Wort gemeldet. – Bitte.

20.44


Abgeordneter Dr. Johannes Jarolim (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Vielleicht noch einige kurze Worte: Da wir heute Vormittag damit konfrontiert wurden, dass es der Regierung geglückt ist, das höchste Budgetdefizit der Zweiten Republik einzufahren und es ihr gleichzeitig auch gelungen ist, sich beim Wirtschaftswachstum – und das ist ein Kunststück, sechstreichstes Land der Welt waren wir – an die letzte Stelle in Europa zu katapultieren, habe ich mir die Mühe gemacht, zu schauen, wie Sie eigentlich mit dem Geld der Steuerzahler umgehen, wenn Sie diese Regierung aufblähen. (Abg. Dr. Rasinger: Wir gehen sehr gut um, Herr Jarolim!)

Ich habe mir Folgendes angesehen: Staatssekretär-Gage – 378 000 €, die Referenten-Gagen pro Staatssekretär – 1 373 000 € und die Repräsentation, Dienstwege und Sonstiges – 400 000 €, also Gesamtkosten von 2 Millionen € pro Jahr. Das entspricht, wenn man es hochrechnet, 10 Millionen € in der gesamten Legislaturperiode. – Ich gehe ja davon aus, dass es Ihr Ziel ist, das durchzuhalten.

Wenn Sie diesen Betrag in Einfamilienhäuser umrechnen, dann sind das 50 Einfamilienhäuser. Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen: Wenn ich die Wahl hätte – und das sollten Sie auch die Steuerzahler und die Menschen draußen fragen, wenn Sie so groß über diese innovative, tolle neue Regierung sprechen, ob ihnen lieber der Herr Kukacka als Staatssekretär ist, oder vielleicht 50 Einfamilienhäuser –, dann glaube ich, dass die Antwort relativ klar ist. Ich denke Sie sollten die Redlichkeit aufbringen und der Bevölkerung wirklich sagen, was Sie hier mit den Steuergeldern machen und wie Sie sie beim Fenster hinausschmeißen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Rasinger: Mir ist der Kukacka lieber als der Jarolim!)

Ich darf Ihnen vielleicht noch etwas anderes sagen, damit Sie sich nicht so empören: Es ist heute der UBAS zur Diskussion gestanden. Wir wissen alle, dass es einen Grund dafür ge­geben hat, dass der Unabhängige Berufungssenat damals dem Kanzleramt unterstellt wurde, näm­lich die Unabhängigkeit. Wenn wir schauen, wo der UBAS jetzt hinkommt, nämlich zum Innenminister, dann müssen wir uns natürlich ansehen, was Innenminister Strasser bis jetzt – unter Anführungszeichen –„geleistet“ hat. (Abg. Dr. Rasinger: Mehr als Sie!)

Ich kann Ihnen nur sagen: Die politische Willkür in diesem Bereich ist atemberaubend! Max Edelbacher – ein international anerkannter Experte, auch in Amerika – wird „ge­köpft“! Pure Parteipolitik. Herr Bundesminister Strasser, ich muss übrigens auch meine Verwunde­rung darüber zum Ausdruck bringen, dass Sie noch immer hier unter den Abgeordneten sitzen, was an sich nicht unbedingt Tradition ist. – Die Seltsamkeiten in dieser Regierung sind ja nicht enden wollend. (Beifall bei der SPÖ.)

Zweitens General Strohmeyer, einer der anerkanntesten Mitarbeiter – „geköpft“. Schnabl, der sogar an einer Ausschreibung teilgenommen hat, bei der er von fünf Personen an die erste Stelle gereiht wurde, ist es nicht geworden; und nicht, dass es der Zweit- oder Drittgereihte


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