Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 79

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mens! Aus diesem Grund, so glaube ich, ist es auch gerechtfertigt, von diesen Pensio­nistinnen und Pensionisten eine spezielle Abgabe einzufordern, nämlich die Solidarabgabe, um uns fit zu machen für jene Jahre, von denen ich auch zu Beginn gesprochen habe, in denen nämlich die Babyboom-Generation in Pension geht.

Das wären nachhaltige Konzepte, meine Damen und Herren! – Sie haben sich diese nicht ein­mal angehört, Sie haben uns nicht zu Diskussionen eingeladen, Sie werden das wahrscheinlich auch in den Ausschüssen nicht tun. Aber eines ist sicher: Die Bevölkerung ist nicht so dumm, wie Sie sie gerne darstellen möchten! (Beifall bei der SPÖ.)

Sie können noch so schöne Worte finden, sich noch so schöne Ausreden erdenken: Die Bevöl­kerung spürt das, sie merkt es – und sie wird Ihnen die Rechnung dafür präsentieren! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.19


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Mag. Tancsits zu Wort gemeldet. – Herr Abgeordneter, Sie kennen die Geschäftsordnung.

14.19


Abgeordneter Mag. Walter Tancsits (ÖVP): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Frau Abgeordnete Prammer sagte soeben: „Sie kürzen die Pensionen ganz besonders bei den Frauen.“ – Das ist nicht richtig!

Richtig ist hingegen, dass alle eventuell im Vergleich kürzenden Maßnahmen, insbesondere aber auch deren Begrenzung durch die Deckelung, für Männer und Frauen gleichermaßen gelten, aber dass durch die Höherbewertung und Pensionsbegründung von Kindererziehungs­zeiten sowie durch die Abrechnung von Kindererziehungszeiten aus dem Durchrechnungszeit­raum gerade Frauenpensionen gegenüber anderen in Zukunft bevorzugt werden. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Heinisch-Hosek: ... ein Beispiel! – Abg. Krainer: Ein Beispiel, bitte! Ein Bei­spiel, bitte! Das war ziemlich verschossenes Pulver!)

14.20


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Kopf. Ihre Redezeit ist vereinbarungsgemäß auf 6 Minuten eingestellt. – Bitte.

14.20


Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Meine Herren auf der Regierungsbank! Geschätzte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Fakten sind klar: Niemand bestreitet die Notwendigkeit dieser Pensionsreform, denn, meine Damen und Herren (Ruf bei der SPÖ: Die Dosierung ist falsch!), viel zu lange hat man mit der notwendigen Anpassung gewartet, hat Reformen verschoben und hat, meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie, mit Lügenbriefen an die Pensionisten den Menschen etwas vorgemacht! (Ruf bei der SPÖ: Wer? – Abg. Krainer: Schüssel!)

Jetzt wundern Sie sich, dass die Menschen überrascht sind vom Umfang und von der Tiefe der Einschnitte, die notwendig sind. Sie haben nicht einmal das Verantwortungsbewusstsein, wenigstens jetzt, angesichts der Notwendigkeit dieser Maßnahmen, diese mit uns mitzutragen. Nein, Herr Kollege Gusenbauer (Abg. Dr. Gusenbauer erhebt sich von seinem Platz und begibt sich zu Abg. Nürnberger) – auch wenn Sie jetzt den Saal verlassen; nein, Sie bleiben ja, wie ich sehe, doch da! –, Sie machen dort weiter, wo Ihre Vorgänger aufgehört haben. Wenn Sie mir das nicht glauben, dann darf ich Ihnen vorlesen, was Kollege Zankl Ihnen in der heutigen Aus­gabe der „Kleinen Zeitung“ ausrichtet, indem er schreibt:

„Was Alfred Gusenbauer ... präsentierte, war kein Jahrtausendentwurf, sondern eine Propa­gandabroschüre für Mai-Kundgebungen.“ (Heiterkeit bei Abgeordneten der ÖVP.)

Und weiters: „Das Papier ... ist nicht viel mehr als eine Sammlung von Überschriften. ... Statt eine differenzierte Alternative zu bieten, setzt Gusenbauer auf eine totale Ablehnung: ...“

 


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