Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 88

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obmann Van der Bellen hat selbst gesagt, dass Klubobmann Scheibner sehr wohl die Dinge in die Verhandlungen eingebracht hat und dass es da sogar Übereinstimmungen gibt!

Wir wollen die Anhebung – das habe ich schon vor vier Wochen seitens der Freiheitlichen präsentiert – des Politiker-Pensionsantrittsalters auf 65 Jahre. Ich denke, damit werden wohl alle einverstanden sein! (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Öllinger.)

Wir wollen die Abschaffung der Doppelbezüge, sodass es eben nicht gleichzeitig Pensionen und Aktivbezüge für Politiker gibt – das trifft vielleicht den einen oder anderen hier im Haus, aber das wird ja wohl durchsetzbar sein!

Und wir wollen eine Solidarabgabe, und da erwarte ich mir auch eine Solidarabgabe – wieder für Sie, von der SPÖ (die Rednerin zeigt eine Tafel) – von Ihrem Ex-Minister Löschnak, der selbst sagt, für ihn komme eine Solidarabgabe nicht in Frage. (Zwischenruf der Abg. Dr. Gla­wischnig.) – Löschnak! Das betrifft Sie nicht so, das betrifft die Kollegen von der linken Seite.

Eine Forderung nach Eingriffen in Politikerpensionen ist unerklärlich, damit verlässt man den Rechtsstaat, sagt Löschnak. – Sie jedoch fordern eine Solidarabgabe! Was will die SPÖ wirk­lich: Wollen Sie eine Solidarabgabe für alle, auch für Ihre Politiker, oder nur für einzelne andere, aber nicht für die eigene Klientel? (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Es ist Ihr Taferl, schauen Sie es sich an, das ist nämlich das Sittenbild der SPÖ. Wenn es darum geht, in die eigenen Bereiche einzugreifen, ist das ein Schlag ins Gesicht der „kleinen Leute“; auch 12 000 € Polit-Pension. – Das ist das Ergebnis Ihrer Gesetze.

Wir Freiheitlichen wollen der Jugend die Pensionen garantieren, wir wollen für die Pensionisten die Pensionen sichern, und wir wollen für alle soziale Härten vermeiden und eine Ausgewogen­heit herbeiführen, damit wir die Pensionen, aber auch eine sichere Zukunft für ganz Österreich garantieren können – und das werden wir. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

14.55


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Meine Damen und Herren! Wir haben in der Präsi­diale die Redezeit während der Fernsehübertragungszeit bis 15 Uhr genau festgelegt. ÖVP und SPÖ haben davon am wenigsten Gebrauch gemacht, es trifft sich daher gut, dass die beiden nächsten Redner von SPÖ und ÖVP sind, und ich teile ihnen je 2 Minuten zu.

Herr Abgeordneter Nürnberger, Sie gelangen zu Wort. – Bitte.

14.55


Abgeordneter Rudolf Nürnberger (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Abgeordneter Walch ist jetzt nicht im Saal, aber du, Kollege Dolinschek, wirst es ihm ausrichten. Abgeordneter Walch hat gesagt: Lesen, denken, sprechen!, er hat aber einen ganz wichtigen Punkt vergessen: das Rechnen! Rechnen ist wichtig!

Und wir haben, geschätzter Herr Bundeskanzler, in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit bereits gerechnet, und ich nenne Ihnen einmal erste Fakten.

Ich habe gestern bei der Betriebsversammlung bei Opel Austria drei Beispiele gebracht, Bei­spiele, die nicht konstruiert sind, die nicht künstlich sind, Beispiele von bestimmten Personen, und das haben nicht wir berechnet, sondern durch die Pensionsversicherung berechnen lassen.

Ein 52-jähriger Beschäftigter, Werner Sch., verliert 230 €, ein 40-Jähriger, Herbert Sch., 305 € und eine 33-Jährige, Manuela S., 406 €.

Das Ergebnis der Vorlage, die Sie heute präsentiert haben, ist, dass sich das um keinen einzigen Cent ändert! Die Beträge bleiben so, wie sie nach dem Entwurf waren. (Zwischenruf bei der SPÖ.)

Und weil so viel von Harmonisierung und Gerechtigkeit geredet wurde, sage ich Ihnen Folgen­des zu Ihren beiden Papieren, die wir heute bekommen haben, zu Ihren Unterlagen: Die Ein­sparungssummen – weil Herr Abgeordneter Scheibner gesagt hat, es sei nichts für das


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