Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 89

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Budget – schauen so aus: Im Bereich des ASVG werden 2004/2005/2006 1,12 Milliarden € ein­gespart – und dann harmonisieren wir?

Und dazu muss man sich die Aussagen von Herrn Walch in der Sendung „Offen gesagt“ ver­gegenwärtigen. Die ASVG-Versicherten haben den höchsten Eigendeckungsgrad – 86 Prozent zahlen Sie selbst! –; eine andere Berufsgruppe, die Bauern, zahlt sich die Pensionen nur zu 28 Prozent selbst und erspart sich im Jahr 2004 1 Million € und bekommt im Jahr 2005 noch 1 Million € mehr, und im Jahr 2006 trägt sie 1 Million € dazu bei. – Das ist Harmonisierung? – Das lehnen wir ab!

Herr Bundeskanzler! Das Angebot der Sozialpartner steht. Nehmen Sie mit uns den Dialog auf! Wir sind bereit, wie wir es mit den Arbeitgebern ausgemacht haben – in der Substanz hat sich nichts verändert, Herr Abgeordneter Mitterlehner –, bis 30. September etwas Vernünftiges zu machen. (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn gibt das Glockenzeichen.) Wenn nicht, tragen Sie, Herr Bundeskanzler, die Verantwortung für die Aktionen in den kommenden Wochen. (Lang anhaltender Beifall bei der SPÖ und Beifall bei Abgeordneten der Grünen.)

14.57


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Steibl. Ihre Redezeit beträgt ebenfalls 2 Minuten. – Bitte.

14.58


Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! (Der Beifall bei der SPÖ für den Abgeordneten Nürnberger hält noch immer an.) – Danke für den Applaus! Danke für den Applaus für diese Bundesregierung!

Die Notwendigkeit einer raschen und greifenden Pensionssicherungsreform ist nahezu unbe­stritten – außer bei den Abgeordneten der SPÖ und der Grünen, wahrscheinlich auch deshalb, weil sie selbst noch immer kein logisches Konzept haben (Abg. Öllinger: Nicht immer die gleiche Leier!) und Angst machen, denn Angst machen ist einfacher, als Lösungen anzubieten. Nein zu sagen ist zu wenig! (Beifall bei der ÖVP.)

Sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen! Die heute im Ministerrat beschlossene Pensionssiche­rungsreform ist eine Zukunftssicherung, die fair und gerecht ist. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Behauptungen wie zum Beispiel jene der SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl kann ich nicht nachvollziehen. Sie sagt, Frauen würden offenbar dafür bestraft, dass sie mehr Zeit für Kinder­betreuung aufwenden. – Das ist schlichtweg falsch!

Richtig ist vielmehr: Zum ersten Mal werden 24 Monate Kindererziehungszeiten als pensionsbe­gründend anerkannt,

zweitens werden für alle Kinder, die in den letzten fünf Jahrzehnten geboren wurden, 36 Mo­nate – drei Jahre! – aus der Durchrechnung herausgenommen,

weiters wird die Bemessungsgrundlage für die Kindererziehungszeiten von heute 650 € in Schritten um 2 Prozent pro Jahr erhöht. (Abg. Öllinger: Ja, in Schritten, in Schrittchen, in kleinsten Schrittchen!)

Und da Kollegin Prammer in ihrer Rede gemeint hat, die Bevölkerung sei nicht so dumm, wie wir glauben, möchte ich darauf antworten: Die Bevölkerung weiß, insbesondere junge Mütter und Väter, was ein Generationenvertrag bedeutet, und ist dafür, dass gerecht und nachhaltig gehandelt wird, wie diese Bundesregierung nunmehr dieses Pensionssicherungssystem vorge­schlagen hat. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

14.59


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Meine Damen und Herren! Ich unterbreche nunmehr die Verhandlungen über die Punkte 1 und 2 der Tagesordnung.

Kurze Debatte über die Anfragebeantwortung 56/AB


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Wir gelangen zur kurzen Debatte über die Anfragebe­antwortung des Bundesministers für Inneres mit der Ordnungszahl 56/AB.

 


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