Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 102

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den Sozialpartnern die Gelegenheit zu geben, bis zum 30. September 2003 einen eigenen Vor­schlag gemeinsam zu erarbeiten,

das Gesprächsangebot der SPÖ anzunehmen und im Herbst auf Grundlage der Vorschläge der Sozialpartner, der Oppositionsparteien und aller anderen ernsthaften Vorschläge eine sozial ge­rechte Pensionsreform zu beschließen,

ein gemeinsames Pensionssystem für alle ÖsterreicherInnen, in das schrittweise alle hinein­wachsen, sodass in 30 Jahren alle ÖsterreicherInnen nach dem gleichen Recht in Pension gehen und niemand mehr in der Pensionshöhe bevorzugt wird,

ein Pensionssystem, das dauerhaft garantiert, dass am Ende der Reform nach 45 Jahren Arbeit und einem Pensionsalter von 65 Jahren 80 Prozent netto als Pension zusteht und so der Lebensstandard gesichert wird,

für Politiker die gleichen Veränderungen vorzusehen wie für alle anderen,

keine Abfangjäger anzuschaffen und so die Ausgaben des Staates zu verringern, an Stelle der Kürzung von Pensionen.

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(Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Sie haben uns heute schon öfters aufgefordert, konstruktive Vor­schläge zu machen. (Abg. Scheibner: Das war aber nicht konstruktiv!) Damit haben Sie einen konstruktiven Vorschlag vorliegen. Sie brauchen nur zuzustimmen und damit auch für eine Mehrheit zu sorgen, dann können wir gemeinsam diese Problematik so in Angriff nehmen, dass die Jugend auch tatsächlich einmal eine gesicherte Pension hat und nicht wie bei Ihrem Modell einfach nur gekürzt wird, der Lebensstandard gesenkt wird und sie auf die private und indivi­duelle Risikovorsorge verwiesen wird. (Beifall der SPÖ.)

15.52


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der soeben verlesene Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Gusenbauer, Kolleginnen und Kollegen ist ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Als nächste Rednerin hat sich Frau Abgeordnete Dr. Partik-Pablé zu Wort gemeldet. – Bitte.

15.53


Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (Freiheitliche): Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Bundeskanzler Schüssel hat heute in seinem Bericht gesagt: Diese Bundesregierung hat Mut zur Verantwortung. (Abg. Dr. Jarolim: Muss das stimmen?) – Ja, ich weiß schon, dass Sie nicht einmal den Mut zur Verantwortung anerkennen, aber angesichts der Panikmache, der Angst­mache und des Mangels an konstruktiver Mitarbeit – denn, Frau Abgeordnete Silhavy, das Ein­bringen von Entschließungsanträgen zeigt überhaupt noch keine Gesprächsbereitschaft, das heißt, dass Sie an einer Pensionsreform überhaupt nicht mitarbeiten wollen (Abg. Silhavy: Oh ja, aber nur eine ... und faire!) – ist wirklich Mut notwendig.

Als die SPÖ noch die Regierung dominierte, haben Sie niemals den Mut aufgebracht, wirkliche Pensionsreformen durchzuziehen, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ. Mit jedem Jahr, das vergangen ist, ist der Reformbedarf größer geworden. Experten sagen: Hätte man schon 1990, oder spätestens 1995, mit tief greifenden Reformen begonnen, dann wäre es nicht notwendig, heute so einschneidende Maßnahmen zu setzen, dann könnten die Maßnah­men sanfter sein.

Aber Sie haben immer nur beschwichtigt. Sie haben immer nur Pensionsregelungen von einem Jahr zum anderen gemacht. Sie haben immer eine Augen-zu-Politik gemacht, Sie haben nie­mals den Menschen vor Augen geführt, wie die Zukunft der Pensionen aussehen wird. Sie


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