Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 108

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

neten von Ihnen in den freiheitlichen Reihen, die es ja in der Hand haben, ob hier eine Mehrheit im Sinne des Herrn Bundeskanzlers zu Lasten der Bevölkerung und der Betroffenen entsteht oder nicht, bringen auf einmal eine Petition ein! Und heute sitzen sie da, und die Kolleginnen und Kollegen gerade aus Oberösterreich plädieren für einen gemeinsamen Weg. Ich sage: Gerne, nichts leichter als das! Gehen wir einen gemeinsamen Weg! (Beifall bei den Grünen.)

Wir haben Entschließungsanträge, und wir können auch auf Ihre Petition der Vorwoche zurück­greifen. Kein Problem, nur tun müssen wir es, und tun müssen es vor allem Sie. Sie müssen den Mut haben, zu dem zu stehen, was Sie hier fordern, und Sie müssen auch den Mut haben, wirklich einen gemeinsamen Weg zu beschreiten.

Meine Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP! Herr Kollege Stummvoll! Sie waren vergangenes Wochenende am Parteitag. (Abg. Dr. Stummvoll: Wieso wissen Sie das?) Darf ich Ihnen viel­leicht auch noch ein paar Worte in Erinnerung rufen, Worte, die die Eingangsstatements bilde­ten – ich zitiere –:

Politik hat auch etwas mit Verlässlichkeit zu tun. Sie darf nicht Angst machen, sie muss Ver­trauen schaffen. – So Herr Landeshauptmann Pühringer.

Ich darf in Erinnerung rufen: Das Rezept ist richtig, die Dosis ist falsch. – Derselbe Autor.

Ich darf darauf hinweisen, dass das, was dort verlangt worden ist – da plädiere ich speziell auch für Sie, Herr Kollege Fasslabend vom ÖAAB –, nicht eingelöst worden ist, auch nicht gestern in der Nacht, auch nicht heute in der Früh. Sie sind uns nach wie vor das schuldig, was dort Ihr Landeshauptmann und stellvertretender Parteiobmann verlangt hat.

Wieso lächeln Sie (in Richtung des Abg. Dr. Stummvoll) so Unschuld heischend? Das stimmt ja nicht! Nach wie vor sind diese Forderungen des ÖAAB leider nicht eingelöst (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ), sind auch die Forderungen maßgeblicher Landespoli­tiker in keiner Weise berücksichtigt.

Ich darf, gewissermaßen zum Drüberstreuen, daran erinnern, was ebenfalls ein hoher ÖAAB-Funktionär, seines Zeichens immerhin Landeshauptmann-Stellvertreter, Herr Hiesl, bei diesem Sonderparteitag, bei diesem Spezialparteitag von sich gegeben hat: Es muss noch weiter gearbeitet werden. Zufrieden, sagte er weiters, sind wir noch lange nicht. Und: Wenn das Parla­ment diese Reform entwickelt, kann ich damit leben. – So weit Hiesl.

Das Parlament soll entwickeln und nicht Ihr Diktat und Ihren Ministerratsvortrag einfach be­schließen! Entwickeln sollen wir, gemeinsam etwas auf den Weg bringen. Warum machen Sie das nicht? Warum gehen Sie zurück auf ein paar Peanuts, die geändert worden sind, auf eine Substanz, die der Herr Bundeskanzler im Hinblick auf reine Budgetersparnisse und im Hinblick auf eine Anschaffungspolitik bei den Abfangjägern ausgerichtet hat und die dann jahrzehnte­lang vor allem von den Frauen dieses Landes ausgebadet werden muss?

Herr Bundeskanzler! Sie haben heute das Bild vom Dachziegel bemüht: Das Dach ist schad­haft, ein Dachziegel fehlt. Sie meinten, das sei ein passendes Bild zur Pensionsreform. Ich sage: Ja, es stimmt, weil der Dachziegel locker ist und herunterfällt und die Existenz von Perso­nen auf Jahrzehnte hinaus gefährdet! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Bitte nehmen Sie Abstand von Ihrer „Dachziegel“-Politik! Machen Sie ordentliche, seriöse, sichere Pensionsreformen auf der Basis der Eckpfeiler, die hier gleich abgestimmt werden – in Form unseres Antrages, in Form der Petition, die eingereicht worden ist und auch in Form dessen, was Ihre Landeshauptleute verlangen. Nehmen Sie sie bitte ernst! (Beifall bei den Grünen.)

16.20


Präsident Dr. Andreas Khol: Als vorläufig letzte Rednerin hiezu hat sich Frau Abgeordnete Bures zu Wort gemeldet. Wunschgemäß stelle ich Ihnen die Uhr auf 5 Minuten ein. – Bitte.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite