Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 126

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Pensionsversicherungsanstalt 2 000 Arbeitnehmern, die rehabilitationsbedürftig sind, ganz kon­kret mit Reha-Aufnahmen und Reha-Tätigkeiten helfen können. Man hätte zum Beispiel in Oberösterreich für 3 200 Kinder zur Gänze eine festsitzende Zahn- oder Kieferregulierungs­möglichkeit schaffen können. Es ist daher durch dieses Versäumnis eine grobe Fahrlässigkeit und ein massiver Fehler von Seiten der Regierung passiert.

Es ist für diese Regierung gerade typisch, dass Fehler wie diese passieren. Ganz „zufällig“ werden die Dienstgeber durch diesen Fehler in eben dieser Größenordnung von 10 Millionen € Vorteile haben. Wenn es aber um Belastungen für Arbeitnehmer, Arbeitnehmerinnen, für Arbei­ter und Angestellte, für Pensionisten, aber auch für Kranke geht, dann drückt die Regierung ordentlich auf das Tempo. Ich erinnere an die heutige Diskussion im Bereich der Pensionsre­form. Wenn man Geld und Vorteile für die Dienstgeber herausholen will, dann wird sehr viel Zeit geschunden.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr verehrte Damen und Herren! Es ist eine Tatsache, dass bereits über 200 000 Menschen im Bereich der Geringfügigkeit beschäftigt sind. Wir wissen – die Frau Staatsekretär hat es heute bereits erwähnt –, dass es ein leichtes Ansteigen dieser Personengruppe in den nächsten Monaten oder Jahren gibt. Es ist daher wichtig, nicht nur diese Abgabe heute oder demnächst zu regeln, sondern vor allem muss die Situation der geringfügig Beschäftigten tatsächlich verbessert werden. Das heißt, wir brauchen für diese Personengruppe eine Versicherung, eine Versicherungspflicht.

Volkspartei und Freiheitliche haben jedoch auch in diesem Bereich, was die Qualität des Geset­zes betrifft, nichts unternommen. Von der ÖVP haben wir nichts anderes erwartet. Und die Freiheit­lichen beweisen wieder einmal, dass ihr Gerede, lieber Kollege Max Walch, vom „kleinen Mann“ nur Heuchelei ist. (Beifall bei der SPÖ.)


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Kollege! Der Vorwurf der Heuchelei bedeutet an sich einen Ordnungsruf. Ich würde bitten, dass Sie das nicht auf Kollegen Walch bezogen haben.


Abgeordneter Walter Schopf (fortsetzend): Ich habe das natürlich nicht auf Kollegen Walch bezogen. Hätte man aber bei diesem Gesetzesantrag so schnell gehandelt wie bei manchen Zwischenrufen, dann bräuchte man sich heute nicht mit dieser Problematik auseinander zu setzen.

Mit einem Wort, sehr geehrte Damen und Herren: Ich meine, diese Regierung ist eine immer größere Zumutung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Diese werden sich – das wissen wir sehr genau – das nicht mehr länger gefallen lassen. Das kann ich Ihnen heute hier verspre­chen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

17.39


Präsident Dr. Andreas Khol: Zum Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist ge­schlossen.

Der Herr Berichterstatter wünscht kein Schlusswort.

Wir kommen daher zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vornehme.

Zuerst gelangen wir zur Abstimmung über den Entwurf betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über eine pauschalierte Abgabe von Dienstgebern geringfügig beschäftigter Personen erlassen und das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz geändert wird, samt Titel und Eingang in 63 der Beilagen.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die für dieses Gesetz eintreten, um ein Zeichen der Zu­stimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.

 


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