das jetzt gerade
wieder bestätigt. Das passt schon! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten
der SPÖ. – Abg. Öllinger: Frau Fekter, da haben Sie keine Chance!)
Herr Minister! Sie
haben mir vorhin draußen auf dem Gang gesagt, Sie wissen ohnehin, dass das
alles nicht hinhaut und dass da gerade die Regelungen für sehbehinderte und behinderte Menschen nicht erfüllt sind. Aber Sie haben gemeint:
Das ist ja nicht so tragisch, im Herbst kommt ohnedies eine neue Novelle, und
da kommt das hinein. – Jetzt frage ich mich wirklich: Haben Sie so wenig
zu tun, dass wir heute eine Novelle beschließen mit dem Ziel, dass wir sie im
September gleich wieder neu machen, weil Sie nicht fähig waren, den § 45c
aus der deutschen Vorlage abzuschreiben? Wenn Sie das nämlich abgeschrieben
hätten, dann hätten Sie diesen Punkt gar nicht mehr neu zu machen. Aber man
kann ja auch Beschäftigungstherapie üben, wenn man will, und das ist
wahrlich eine Form der Beschäftigungstherapie.
Herr Minister! Sie
haben selbst mit der Gruppe der sehbehinderten Menschen sehr lange und sehr
intensiv verhandelt. Aber Bereiche, die die Sehbehindertenbewegung bereits
herausreklamiert hatte, haben Sie einfach wieder ins Gesetz hineingebracht,
einfach so, ohne mit den Leuten darüber zu reden und ohne sie zu informieren.
Wozu sind denn die Leute dann zu Ihnen gegangen, haben sich wirklich Wochen
und Monate die Füße abgelaufen, um bei Ihnen vorstellig zu werden und mit Ihnen
etwas auszumachen? – Sobald sie bei der Tür draußen sind, ist wieder
alles beim Alten, und Sie machen, was Sie wollen. Herr Minister, so geht es
ganz einfach nicht! Sie können nicht glauben, dass wir Menschen mit Behinderung
wirklich noch so dumm sind, dass wir nicht lesen können und nicht wissen, was
mit Ihnen ausgemacht worden ist und was Sie hinterher machen.
Wenn Sie sagen, im
September wird das sowieso novelliert, dann frage ich Sie: Warum denn nicht
gleich, Herr Minister? Warum müssen Sie den Ärger machen, warum müssen Sie die
blinden und die schwerstbehinderten Menschen vergrämen, indem Sie ihnen
Zugesagtes im Endeffekt ohnehin nicht machen? – Ich hätte darauf gerne
eine Antwort. Wir sind wirklich nicht dazu da, dass wir von Ihnen ständig
verschaukelt werden. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)
Ich habe keine
großen Erwartungen an Sie, Herr Minister, das ist eben so. Aber ich denke mir:
Dass Sie vom deutschen Gesetz den § 45c einfach nur abtippen lassen, kann
ich mir schon erwarten! Und ich erwarte mir, dass das schnell geschieht. (Beifall
bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)
20.25
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist
Frau Abgeordnete Mag. Hakl. – Bitte.
20.25
Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Sehr geehrter Herr
Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Darf ich vielleicht gleich zu Beginn mit einer doch bemerkenswerten Unkenntnis
bei einigen Abgeordneten, was den Umgang mit elektronischen Medien betrifft,
ein bisschen aufräumen. (Abg. Öllinger:
Da kennen wir uns schon aus!)
Erstens:
Kopierschutz und das Recht auf Privatkopie. – Ich gehe davon aus, dass
auch die meisten Abgeordneten der Opposition Musik hören und dass auch die
meisten hin und wieder eine CD kopieren. (Abg. Öllinger: Selbstverständlich! Aber so ...!) Ich darf dazu
bemerken, dass jede CD – auch CDs mit Kopierschutz – völlig
problemlos kopiert werden kann, allerdings nur dann, wenn man das mit einfacher
Geschwindigkeit macht. Da wir alle, und die meisten Bürgerinnen und Bürger in
Österreich, über so gute Kopiergeräte verfügen, dass sie 8-fache und 32-fache
Kopiergeschwindigkeiten ermöglichen, probiert man das wahrscheinlich gar nicht
aus. (Abg. Öllinger: Nein!)
Ich habe das
getan, zu Hause habe ich etliche CDs mit Kopierschutz. (Abg. Öllinger: Ich will es nicht kopieren,
ich will es abspielen!) Bei meiner Melissa-Etheridge-Platte von Sony habe
ich mich zugegebenermaßen zweimal geärgert, als ich ein Lied für meinen
Privatgebrauch im Auto kopieren wollte. (Abg. Öllinger: Ja, sehen Sie!) Dann habe ich gelesen: Mit einfacher
Geschwindigkeit geht es. – Und so war es auch.