Für das angebliche
Umweltmusterland Österreich ist das eine ein bisschen matte Performance, muss
ich sagen. Vor allem kommen in letzter Zeit sämtliche Vorgaben für
Umweltgesetze hauptsächlich aus dem Bereich der Europäischen Union. Das heißt,
es gibt in diesem Bereich wenig Ambitionen, selbst tätig zu werden. Man setzt
hauptsächlich Richtlinien um, die von Seiten der EU vorgegeben werden. Das ist
für eine ambitionierte Umweltpolitik, Herr Umweltminister, halt leider ein
bisschen zu wenig. (Beifall bei der SPÖ.)
Die Umsetzung
dieser Richtlinie bedeutet eine Verbesserung für Österreich. Wir werden ein
bundesweites nationales Programm zur Verminderung der Emissionen und zur
Reduktion der Vorläufersubstanzen im Ozonbereich haben. Es wird Alarmpläne
geben, es wird Sanierungspläne in diesem Bereich geben, und es wird eine
Herabsetzung der Informationsschwelle, also der Vorwarnstufe, geben. Das heißt,
das sind durchaus positive Maßnahmen, die wir jetzt mit diesem Gesetz umsetzen.
Die Grenzwerte
werden ebenfalls herabgesetzt. Es wird an weniger Messstellen, also nur noch an
einer Messstelle, für eine Stunde eine Grenzwertüberschreitung geben müssen,
damit die Vorwarnstufe im Ozonbereich ausgelöst wird.
Herr
Bundesminister! Aber wie wirksam dieses Gesetz jetzt tatsächlich wird, das wird
auch sehr stark von der Umsetzung abhängen. Bleibt es jetzt ein Papiertiger,
oder wird es tatsächlich Maßnahmen geben? – Es muss uns schon klar sein,
dass jetzt mit dieser Umsetzung auch öfter diese so genannte Informationsstufe
erreicht werden wird, das heißt, dass öfter die Vorwarnstufe im Ozonbereich
gegeben sein wird. Dann wird man Maßnahmen setzen müssen, die nicht so populär
sind. Das werden dann teilweise Einschränkungen im Verkehrsbereich sein und so
weiter. Es wird jetzt davon abhängen, welche konkreten Maßnahmen es von Seiten
der Länder, aber auch von Seiten des Bundes geben wird, um diese
Aufgabenstellungen zu erfüllen.
Da wir sonst keine
Gelegenheit haben, über dieses Thema zu reden, möchte ich abschließend, da mir
das ein Anliegen ist, ein paar Worte zum Umweltausschuss und zur Vorgangsweise
im Umweltausschuss sagen. Es gab drei Anträge der Opposition, deren Behandlung
von den Regierungsparteien auch dieses Mal wieder vertagt wurde. Das ist eine
Vorgangsweise, die – ich will nicht sagen: in den letzten Jahren –
System hat. Der Grund dafür ist, dass man offensichtlich von Seiten der
Regierungsparteien nicht will, dass Anträge der Opposition im Plenum diskutiert
werden.
Ich möchte an Sie
appellieren, wenn Sie an einer konstruktiven Zusammenarbeit im Umweltausschuss
interessiert sind – wir sind daran interessiert –, dann wenigstens so
fair und demokratisch zu sein, über unsere Anträge zumindest abzustimmen. Die
dauernden Vertagungen führen dazu, dass wir nie die Gelegenheit haben werden,
unsere Anträge im Plenum zu diskutieren. Ich halte es schlicht und einfach für
undemokratisch, wenn wir diese Möglichkeit nicht bekommen. (Beifall bei der
SPÖ.)
Dass Sie mit den
Mehrheitsverhältnissen, wie sie nunmehr sind, einfach so agieren, dass diese
Anträge permanent vertagt werden, aber nie darüber abgestimmt wird, ist eine
neue Praxis, die es in vielen Ausschüssen gibt. Diese Praxis lehne ich vehement
ab. Ich möchte daher noch einmal an Sie appellieren: Wenn Sie konstruktiv
zusammenarbeiten wollen, dann seien Sie wenigstens so fair, dass Sie über
unsere Anträge zumindest abstimmen, dann haben Sie wenigstens die Stirn, unsere
Anträge abzulehnen, wenn Sie nicht unserer Meinung sind, aber hören Sie endlich
damit auf, alles zu vertagen, um damit einer Debatte hier im Plenum aus dem Weg
zu gehen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
10.30
Präsident Dr. Andreas Khol:
Zu Wort gemeldet
ist als Nächster Herr Abgeordneter Wittauer. Redezeit: 10 Minuten. –
Bitte, Herr Abgeordneter.
10.30
Abgeordneter Klaus Wittauer (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Frau Abgeordnete Sima, Ihre Empfindlichkeiten in allen Ehren – aber das war eine gute Budgetrede. Ich möchte ein Lob aussprechen: Ehre, wem Ehre gebührt! Ich glaube ... (Abg. Parnigoni: Und