Aufklärungsarbeit
über die Qualität, über die Schadstoffe von Billigimporten, all das kann man
gemeinsam machen, all das sind wichtige Dinge.
Ein letzter
Hinweis an den Bauernbund: Ich möchte Ihnen Folgendes zu überlegen geben: Im
Lebensmittelbereich, das ist leider immer noch so, versorgen oft Frauen die
Familien, kaufen Frauen ein. (Abg.
Dipl.-Ing. Scheuch: Gott sei Dank ist das so!) Sie sollten
vielleicht auch bei Ihnen die Strukturen überdenken und Bäuerinnen in die
höheren Funktionen lassen. Vielleicht kommen dann auch andere Ideen im
Marketing. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der
SPÖ. – Ruf: Grillitsch, du schickst deine Frau ins Parlament! – Abg.
Dr. Glawischnig: Es gibt eh keine Klubobfrau in der ÖVP, nur
Männer!)
13.19
Präsident
Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist
Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Auer. – Bitte.
13.19
Abgeordneter
Dipl.-Ing. Klaus Hubert Auer (ÖVP): Sehr geehrter Herr
Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und
Kollegen des Hohen Hauses! Werte Zuschauer beziehungsweise Zuhörer – es
freut mich, dass vor allem sehr viele Jugendliche darunter sind! Es ist dies
meine erste Rede, und daher möchte ich mich ganz kurz vorstellen und ein paar
grundlegende Dinge zu diesem Thema anreißen, vielleicht auch die Antwort
darauf finden, warum wir bisher noch kein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz
haben beziehungsweise warum es noch nicht dazu gekommen ist.
Gerade das Thema
Tierschutz berührt mich sehr, weil ich als Bauernsohn im Metnitztal in Kärnten
auf einem Bauernhof mit vielen Tieren aufgewachsen bin. Wir haben heute ein
bäuerliches Familienunternehmen mit einem zweiten Standbein, das die
Forstwirtschaft ist. Das heißt, ich betreibe ein technisches Büro für Forstwirtschaft,
bin also gelernter Forstmann. Ich habe mich über den Weg der Österreichischen
Bundesforste und den Landesforstdienst selbständig gemacht, um meinen
Zweitberuf, also jenen des Bauern, besser ausüben zu können.
Ich betreibe
diesen Bauernhof gemeinsam mit meiner Familie, das heißt, ich habe eine Bäuerin
geheiratet, und wir wohnen auf einem Biobergbauernhof auf 1 100 Meter
Seehöhe – übrigens mit Kärntner-Blondvieh-Zucht; das ist eine Rinderrasse,
die bereits vom Aussterben bedroht war, mittlerweile durch ein gezieltes
Erhaltungsprogramm aber wieder im Aufbau befindlich ist. (Beifall bei der
ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Daneben haben wir
natürlich – wie es sich für solch einen Bauernhof gehört – Pferde,
Schweine, Ziegen, Hühner, Katzen, Hunde, Hasen, also allerlei Vieh. Sie können
mir daher glauben, sehr geehrte Damen und Herren, dass ich Erfahrung mit der
Landwirtschaft und mit der Tierhaltung habe. Ich kann Ihnen versichern: Die
Tiere haben es auf unserem Bauernhof gut, und wir wissen, wie wir mit ihnen
umgehen und sie artgerecht halten müssen.
Die
Nutztierhaltung ist wohl die wichtigste und umfassendste Tierhaltung, ohne die
anderen Haltungsformen zu vernachlässigen. Ich behaupte ganz einfach: Wer mit
Tieren aufwächst, der achtet sie, schützt sie und pflegt sie, ganz gleich, ob
sie früher oder später einmal auch als Nahrungsmittel auf dem Speiseteller
landen.
Wir haben eine
ganz besondere, eine ganz eigene positive Einstellung und Beziehung zu den
Tieren. Wir müssen aber bedenken, es leben nur noch 5 Prozent, sogar
weniger als 5 Prozent der Bevölkerung als Bauern mit dem Vieh und vom
Vieh, und sie sind gleichzeitig auch die Ernährer der gesamten restlichen
Bevölkerung. Daher, meine ich, müssen wir bei der Diskussion des Themas Tierschutz
auch über die Menschen und deren Verständnis im Umgang mit Tieren reden –
das wurde von meinen Vorrednern schon angesprochen. Aber etwa zwei Drittel der
Jugendlichen kennen heute weder die Arbeit noch das Leben am Bauernhof.
Gleichzeitig haben die Schreckensmeldungen im Zusammenhang mit der BSE-Krise, Einzelfälle in der Massentierhaltung, bei Tiertransporten oder ähnlichen tierquälerischen Vorgängen, die