zeitunfälle
verhindert werden könnten. Aus diesem Grund ist Ihr Vorschlag mit allem
Nachdruck abzulehnen. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Die Mehrzahl der Nicht-Arbeitsunfälle sind Haushaltsunfälle.
Der Herr Staatssekretär hat gemeint: Wer sich einem erhöhten Risiko aussetzt,
soll sich versichern! – Herr Staatssekretär! Wollen Sie jetzt verlangen,
dass sich alle Hausfrauen versichern lassen? Nichts anderes können Sie mit
Ihren Ausführungen gemeint haben. Daher kann ich nur sagen: Dieser Vorschlag,
der von Ihnen kommt, ist abzulehnen. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine Vorredner
haben bereits die Notwendigkeit eines Berufssportgesetzes betont. Nach dem
Bosman-Urteil stand die Sportwelt Kopf. Jeder hat gemeint, das dürfe wohl nicht
sein, denn der Sport sei etwas Besonderes. Nehmen wir zur Kenntnis, dass
Berufssportler genauso wie Vereine und Kapitalgesellschaften dem europäischen
Recht unterliegen und auch dem nationalen Recht. Jetzt geht es darum, auf
europäischer und nationaler Ebene Lücken zu schließen. Das sind die so
genannten Grauzonen, ein Zustand, dem wir lange zugesehen haben.
Ich bekenne mich
in diesem Zusammenhang zu einem strengen Lizenzierungsverfahren, aber nicht nur
im Fußball, sondern bei allen Mannschaftssportarten. Ich bekenne
mich dazu, dass auch entsprechend kontrolliert wird, denn ein Fall wie
Innsbruck darf in Österreich nicht mehr passieren. (Neuerlicher Beifall bei
der SPÖ.)
In Innsbruck waren
wir mit illegalen Praktiken, mit überzogenen Gehaltsforderungen von Sportlern
konfrontiert, auch damit, dass infolge einer steuerrechtlichen Konstruktion in
der Bundesrepublik Deutschland Steuern hinterzogen wurden. Mit einem
Berufssportgesetz könnten wir klare Regelungen schaffen. Eine Voraussetzung
dafür ist sicherlich die, dass Unternehmen, die im Sport auftreten, nicht mehr
in Vereinsform auftreten können, sondern nur mehr als Kapitalgesellschaften.
(Präsident Dr. Khol übernimmt wieder den Vorsitz.)
Die entscheidende
Frage – und das möchte ich hier betonen – ist, wie der Status des
Sportlers generell ausschaut. Es geht nicht nur um den
Berufssportler, wobei es um die Frage geht: Selbstständiger oder Arbeitnehmer?
Und ich frage, ob für jemanden, der 4, ja 5 Millionen € im Jahr
verdient, der Arbeitnehmerstatus noch angemessen ist. Es geht aber auch um die
Frage, ab wann bei einem Sportler, der bei einem kleinen Verein tätig ist und
regelmäßig ein Gehalt oder Entgelt bezieht, generell die
Sozialversicherungspflicht zum Tragen kommen soll beziehungsweise ob eine
arbeitnehmerähnliche Tätigkeit vorliegt.
Seitens unserer
Fraktion halte ich fest: Wir werden keiner Regelung zustimmen, die die kleinen
Vereine benachteiligt!
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Für wesentlich halten wir auch noch die Frage der Eigentumsverhältnisse. Hier sind klare Worte zu sprechen. Es ist für uns nicht tragbar, dass in der höchsten Spielklasse ein Eigentümer über mehrere Gesellschaften verfügt und diese einsetzt. Wir schließen uns in diesem Punkt der Auffassung der UEFA an.
Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Als Salzburger darf ich Sie abschließend darum
ersuchen, unserer Olympiabewerbung 2010 weiterhin wohlwollend
gegenüberzustehen.
Präsident
Dr. Andreas Khol: Den Schlusssatz bitte!
Abgeordneter
Mag. Johann Maier (fortsetzend): Wir haben ein
hervorragendes Programm, haben einen hervorragenden Report vom IOC bekommen,
und wir hoffen, dass wir am 2. Juli um 17.15 Uhr den Zuschlag für die
Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2010 bekommen werden. (Beifall bei
der SPÖ.)
15.01
Präsident
Dr. Andreas Khol: Ich unterbreche nunmehr die
Verhandlung über den Punkt 4 der Tagesordnung, damit die verlangte
Behandlung eines Dringlichen Antrages gemäß der Geschäftsordnung um
15 Uhr stattfinden kann.