Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 116

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Zum Abschluss kommend: Ich meine, dass es auch richtig gewesen ist, dem Hohen Haus ein Trägergesetz vorzulegen, dass erst dann vom Nationalrat verabschiedet werden kann, wenn die Vertragsverhandlungen sowohl mit EADS als auch mit den wirtschaftlichen Gruppen, die die Gegengeschäfte offerieren, abgeschlossen sind, sonst könnten nämlich die zuständigen Minister für Verteidigung und Wirtschaft gar keine entsprechenden Verträge abschließen.

Das Hohe Haus wird selbstverständlich korrekt, umfassend und transparent über alle Vorgänge informiert werden, und es ist auch klar, dass eine solche Entscheidung vor dem Sommer fallen muss, denn – das wurde auch gesagt – die Preisangebote gelten bis zum 30. Juni. Ein weiteres Zuwarten ließe jedenfalls Schaden für den österreichischen Steuerzahler und damit für den Staat entstehen.

Ich bin der Ansicht, dass der Vorgang richtig ist. Sobald die Verträge unterschriftsreif sind, wird der Nationalrat oder der Landesverteidigungsrat informiert werden. Sie bekommen alle relevanten Informationen. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

15.45


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gehen nunmehr in die Debatte ein.

Ich mache darauf aufmerksam, dass gemäß der Geschäftsordnung kein Redner länger als 10 Minuten sprechen darf, wobei jedem Klub eine Gesamtredezeit von insgesamt 25 Minuten zukommt.

Zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Silhavy. Wunschgemäß stelle ich die Uhr auf 6 Minuten ein. – Bitte, Frau Abgeordnete.

15.46


Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Herr Bundeskanzler, ich bin ganz bei Ihnen, wenn Sie sagen, wir sollen das eine nicht gegen das andere ausspielen. Aber genau das ist die Politik, die Sie machen, Sie spielen nämlich immer die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu Lasten anderer Interessen aus. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Herr Bundeskanzler! Es kommt mir so vor – nicht nur, weil Sie hier erhöht sitzen oder vorher gestanden sind –, als wären Sie auf einer Bühne, denn Sie spüren die Realität und die Betroffenheit der Menschen nicht mehr. (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Bundeskanzler! Sie sprechen von Umsicht, von zukunftsorientiert und von Dialog. Sie führen weder den Dialog mit den Sozialpartnern noch mit den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes (Abg. Dr. Trinkl: Weil sie nicht kommen!), wenn Ihre E-Mails als „ungelesen gelöscht“ zurückkommen.

Herr Bundeskanzler! Ähnlich ist es auch hier im Haus, wenn wir vom Austausch der Argumente reden. Eine Pensionssicherungsreform, wie Sie sie wortgewaltig nennen, wird in einem Budgetbegleitgesetz behandelt und nicht einmal im dafür zuständigen Ausschuss. So seriös sehen Sie also den Dialog, so seriös ist der Austausch der Argumente aus Ihrer Sicht. – Herr Bundeskanzler! Das ist nicht unsere Politik. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Sie haben gesagt, genau das sei das richtige Signal, und gemeint, dass nun Impulse gesetzt würden. Wir fordern das seit Monaten. Wir haben während Ihrer Bundeskanzlerschaft die höchsten Arbeitslosenzahlen in Österreich. Wir haben im Jahresdurchschnitt des vergangenen Jahres um 40 000 arbeitslose Menschen mehr. Sie haben nichts getan, Sie haben zugeschaut, Sie haben keine Maßnahmen gesetzt. Sie bedrohen die arbeitslosen Menschen mit Ihrem Regierungsprogramm, indem Sie sagen, die Notstandshilfe werde in Zukunft abgeschafft.

Herr Bundeskanzler! Das ist blanker Zynismus, und das ist keine zukunftsorientierte Politik! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Molterer: Wer sagt, dass die Notstandshilfe abgeschafft wird, Frau Kollegin? Wer sagt das?)

 


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