Sozialversicherungsträgern
ein Modell erarbeiten soll, das sozial gestaltet ist, das gedeckelt ist, auch
keine Überbelastung von chronisch Kranken und kinderreichen Familien bringt und
gemeinsam mit der Selbstverwaltung der Sozialgemeinschaft in den Sozialversicherungsträgern
gestaltet werden soll. Die beiden ausgestreckten Hände, die Sie verlangt
haben, sind genau dieses Modell, und niemand versucht, irgendjemandem etwas
überzustülpen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der
Freiheitlichen.)
Ihre Kritik daran,
dass das der Hauptverband tun soll, Herr Dr. Grünewald, ist völlig unberechtigt,
denn nur dieser kann garantieren, dass nicht in jedem einzelnen Bundesland eine
andere Regelung geschaffen wird, sondern, dass wir zu einer gemeinsamen, überschaubaren
Regelung kommen. Genau das besagt dieser Satz!
Meine Damen und
Herren! Ich würde daher sehr, sehr herzlich bitten, dass Sie nicht versuchen,
wie das manche in Salzburg tun, im Zusammenhang mit dieser Regelung jetzt schon
Patientinnen und Patienten zu verunsichern, jetzt schon Angstmacherei zu
betreiben, zu versuchen, vor allem älteren Menschen, die ja leichter zu
verunsichern sind, Angst zu machen.
Wir werden
sicherstellen – und das ist unser Ziel bei der Gesundheitsreform –,
dass auch in Zukunft die Österreicherinnen und Österreicher einen fairen
Zugang zu den medizinischen Leistungen haben.
Lassen Sie mich
aber diese Aktuelle Stunde auch dazu nutzen, ganz kurz einiges zu den Zielen,
die wir in der Gesundheitsreform haben, zu sagen.
Wir haben uns
vorgenommen, aus der Krankenversicherung Gesundheitsservicezentren
zu machen, damit Österreicherinnen und Österreicher in Hinkunft möglichst gar
nicht erst krank werden. (Beifall bei der ÖVP und bei
Abgeordneten der Freiheitlichen.) Wir werden daher einen Schwerpunkt
unserer Arbeit neben der Pflichtübung, nämlich der Sanierung und Finanzierung
des Krankenversicherungssystems, vor allem auch in der Gesundheitsvorsorge
setzen. Wir möchten Gesundheitspolitik neu denken. Wir möchten, dass einfach
jedem Österreicher und jeder Österreicherin bewusst wird, dass Krankheit nicht
nur das höchste Gut ist, sondern dass sie auch nicht selbstverständlich ist. (Abg.
Mag. Posch: Krankheit ist das „höchste Gut“?) – Bitte um
Entschuldigung! Ich wollte natürlich sagen, dass Gesundheit das
höchste Gut ist, dass sie aber nicht selbstverständlich ist, sondern dass wir
auch etwas dazu tun müssen. (Abg. Parnigoni: Für die Ärzte ist
Krankheit das höchste Gut!) Es ist mir daher ganz besonders wichtig, das
Gesundheitsbewusstsein der Österreicherinnen und Österreicher zu heben und
sicherzustellen, dass sie auch um ihre Gesundheitsvorsorge wissen.
Ich denke, dass
die Gesundheitsvorsorge fünf wichtige Säulen hat, und basierend auf diesen fünf
wichtigen Säulen wird sich unsere aktive Informationsarbeit auch bewegen. Es
geht dabei um gesünder leben, es geht um mehr Bewegung,
es geht um Entspannung und bessere Stressbewältigung –
das gilt insbesondere am Arbeitsplatz, aber zunehmend auch in der Freizeit –,
es geht darum, Unfallverhütung im Freizeit- und im
Haushaltsbereich besser zu verankern – im Betriebsbereich ist uns das
gelungen –, und es geht darum, auch medizinische Vorsorgeuntersuchungen
so zu implementieren, dass möglichst wenige Menschen an Volkskrankheiten wie
Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs sterben müssen.
Ich bitte Sie,
diese nationale Bewegung, die wir in den nächsten drei Jahren in allen Altersgruppen
erreichen wollen – angefangen von den Schülern, über die Berufstätigen,
bis hin zu den Pensionisten –, zu unterstützen und gemeinsam etwas zu tun,
dass die Österreicherinnen und Österreicher gesund bleiben. (Beifall bei der
ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
9.25
Präsident Dr. Andreas Khol: Vielen Dank, Frau Bundesministerin.
Wir gehen jetzt in
die Debatte ein. Alle Redner haben jetzt eine Redezeit von 5 Minuten.
Zu Wort gemeldet
hat sich Herr Abgeordneter Dr. Rasinger. – Bitte.