Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 10

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Sozialversicherungsträgern ein Modell erarbeiten soll, das sozial gestaltet ist, das gedeckelt ist, auch keine Überbelastung von chronisch Kranken und kinderreichen Familien bringt und ge­meinsam mit der Selbstverwaltung der Sozialgemeinschaft in den Sozialversicherungsträgern ge­staltet werden soll. Die beiden ausgestreckten Hände, die Sie verlangt haben, sind genau die­ses Modell, und niemand versucht, irgendjemandem etwas überzustülpen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ihre Kritik daran, dass das der Hauptverband tun soll, Herr Dr. Grünewald, ist völlig unbe­rech­tigt, denn nur dieser kann garantieren, dass nicht in jedem einzelnen Bundesland eine andere Re­ge­lung geschaffen wird, sondern, dass wir zu einer gemeinsamen, überschaubaren Re­ge­lung kommen. Genau das besagt dieser Satz!

Meine Damen und Herren! Ich würde daher sehr, sehr herzlich bitten, dass Sie nicht versuchen, wie das manche in Salzburg tun, im Zusammenhang mit dieser Regelung jetzt schon Pa­tientin­nen und Patienten zu verunsichern, jetzt schon Angstmacherei zu betreiben, zu versuchen, vor allem älteren Menschen, die ja leichter zu verunsichern sind, Angst zu machen.

Wir werden sicherstellen – und das ist unser Ziel bei der Gesundheitsreform –, dass auch in Zu­kunft die Österreicherinnen und Österreicher einen fairen Zugang zu den medizinischen Leis­tungen haben.

Lassen Sie mich aber diese Aktuelle Stunde auch dazu nutzen, ganz kurz einiges zu den Zie­len, die wir in der Gesundheitsreform haben, zu sagen.

Wir haben uns vorgenommen, aus der Krankenversicherung Gesundheitsservicezentren zu ma­chen, damit Österreicherinnen und Österreicher in Hinkunft möglichst gar nicht erst krank werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.) Wir werden daher einen Schwerpunkt unserer Arbeit neben der Pflichtübung, nämlich der Sanierung und Finanzierung des Krankenversicherungssystems, vor allem auch in der Gesundheitsvorsorge setzen. Wir möch­­ten Gesundheitspolitik neu denken. Wir möchten, dass einfach jedem Österreicher und je­der Österreicherin bewusst wird, dass Krankheit nicht nur das höchste Gut ist, sondern dass sie auch nicht selbstverständlich ist. (Abg. Mag. Posch: Krankheit ist das „höchste Gut“?) – Bit­te um Entschuldigung! Ich wollte natürlich sagen, dass Gesundheit das höchste Gut ist, dass sie aber nicht selbstverständlich ist, sondern dass wir auch etwas dazu tun müssen. (Abg. Par­nigoni: Für die Ärzte ist Krankheit das höchste Gut!) Es ist mir daher ganz besonders wichtig, das Gesundheitsbewusstsein der Österreicherinnen und Österreicher zu heben und sicher­zustellen, dass sie auch um ihre Gesundheitsvorsorge wissen.

Ich denke, dass die Gesundheitsvorsorge fünf wichtige Säulen hat, und basierend auf diesen fünf wichtigen Säulen wird sich unsere aktive Informationsarbeit auch bewegen. Es geht dabei um gesünder leben, es geht um mehr Bewegung, es geht um Entspannung und bessere Stress­bewältigung – das gilt insbesondere am Arbeitsplatz, aber zunehmend auch in der Frei­zeit –, es geht darum, Unfallverhütung im Freizeit- und im Haushaltsbereich besser zu ver­an­kern – im Betriebsbereich ist uns das gelungen –, und es geht darum, auch medizinische Vor­sor­­ge­untersuchungen so zu implementieren, dass möglichst wenige Menschen an Volks­krank­heiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs sterben müssen.

Ich bitte Sie, diese nationale Bewegung, die wir in den nächsten drei Jahren in allen Alters­grup­pen erreichen wollen – angefangen von den Schülern, über die Berufstätigen, bis hin zu den Pensionisten –, zu unterstützen und gemeinsam etwas zu tun, dass die Österreicherinnen und Österreicher gesund bleiben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitli­chen.)

9.25


Präsident Dr. Andreas Khol: Vielen Dank, Frau Bundesministerin.

Wir gehen jetzt in die Debatte ein. Alle Redner haben jetzt eine Redezeit von 5 Minuten.

Zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Dr. Rasinger. – Bitte.

 


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