haben. Das war
Bürokratie, waren Mehrkosten ohne Einnahmen, und jeder Mensch hat sich gefragt:
Wozu gibt es diese Gebühr? – Das war die Verantwortung dieser
Bundesregierung.
2003 geht das
Chaos weiter mit der Chipcard. Die im Hauptverband eingesetzten Geschäftsführer,
zumindest jener, der für das Chipcard-Projekt verantwortlich war, vertschüsst
sich in die Pension, sagt: Ich bin nicht mehr zuständig! Der Vertrag um die
Chipcard wird aufgelöst, es gibt riesige Streitigkeiten. Ja bitte sehr, wer
trägt denn jetzt die Verantwortung dafür, meine sehr geehrten Damen und Herren?
Der Hauptverband ist umgefärbt worden. Da muss es doch auch eine politische
Verantwortung dafür geben! – Aber die gibt es jetzt nicht mehr.
Eines wissen Sie
genauso gut wie ich, Frau Bundesministerin: Dass bei aller Kritik, die auch wir
Grünen an dem Projekt Chipcard übten und noch üben, die Chipcard mit
Sicherheit die Voraussetzung dafür ist, dass es bei den Selbstbehalten
einigermaßen besser funktioniert, als es in den letzten Jahren funktioniert
hat. Die Chipcard werden Sie aber nicht vor 2005 in etwa umsetzen können, und
da müssen Sie schon froh sein, und das wissen Sie auch.
Was heißt
das? – Wir werden jetzt damit konfrontiert, dass der Hauptverband
gemeinsam mit den Kassen Selbstbehaltregelungen ausarbeiten soll, die er vor
2005 gar nicht in einer sinnvollen Weise umsetzen kann. Und, Herr Rasinger, da
hilft mir die Erklärung von Ihnen nichts, dass die zusätzlichen Selbstbehalte
ja nur ein Prozent der
Gesundheitskosten insgesamt ausmachen. Das stimmt doch nicht, und das wissen
Sie auch! 250 bis 400 Millionen € betragen die zu erwartenden
Einnahmen aus den Selbstbehalten. Es wurde uns immer wieder gesagt: Das
erwarten wir uns zusätzlich.
Das sind nicht ein Prozent der Kosten, das ist wesentlich mehr! (Abg.
Dr. Rasinger: Sie sind ein Traumdeuter! Sie
verunsichern die Patienten!)
Wenn Sie glauben,
mit einem Prozent können Sie das Gesundheitssystem finanzieren, dann täuschen
Sie die Bevölkerung noch einmal! Es braucht wesentlich mehr, meine sehr
geehrten Damen und Herren. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Abg.
Dr. Rasinger: Sie verunsichern die Patienten!
Finden Sie das fair?)
Ja, meine Damen
und Herren, wir waren auch einverstanden und haben es auch in der letzten Legislaturperiode
gefordert: Erhöhen wir doch die Sozialversicherungsbeiträge! Das macht niemandem
Freude, niemandem Spaß, aber es ist die gerechtere
Lösung. Wir haben auch bei den Regierungsverhandlungen gefordert: Machen wir
konkrete Vorgaben, Zielvorgaben für das Gesundheitswesen! Machen wir
beispielsweise die Vorgabe, bei den Erkrankungen des Stütz- und
Bewegungsapparates, dort, wo es wirklich möglich ist, bei den Erkrankungen des
rheumatischen Formenkreises, bei derartigen Erkrankungen um – eine
Zielvorgabe! – ein, zwei oder drei Prozent zu reduzieren! Da können Sie
Kosten sparen. Daher: Machen wir die Vorgabe! Sparen wir bei den
Berufskrankheiten – ja!, aber nicht bei den Kosten und Aufwendungen, sondern
tatsächlich bei den Berufskrankheiten.
Was aber tun Sie
stattdessen? – Sie zerschlagen die einzige Anstalt, die dafür in Frage
käme, dass sich das tatsächlich bessert!
Präsident
Dr. Andreas Khol: Ihre Redezeit, Herr Abgeordneter!
Bitte um den Schlusssatz!
Abgeordneter
Karl Öllinger (fortsetzend): Sie zerschlagen
die einzige Anstalt, die dafür in Frage käme, nämlich die AUVA. Das ist Ihr
Vorhaben.
Kehren Sie zurück
zum Dialog, machen Sie Reformen – und nicht Parteipolitik! (Beifall bei
den Grünen und der SPÖ.)
9.46
Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet hat sich nunmehr
Frau Abgeordnete Riener. – Bitte.
9.46
Abgeordnete Barbara Riener (ÖVP): Werter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren des Hohen Hauses! Es ist mir im