Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 74

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Ich bin, meine geschätzten Damen und Herren, davon überzeugt, dass diese Mittel wichtig sind, denn ohne diese Mittel ist der Fortbestand der heimischen Landwirtschaft in Gefahr und ohne die­se Mittel können wir viele dieser Vorhaben nicht umsetzen! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.) Schauen Sie, Herr Kollege Cap, da können es auch mehrere!

Immerhin können wir damit über 200 000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft sichern! (Ruf bei der SPÖ: Wo?) Immerhin können wir damit gewährleisten, dass in unserer Heimat Nahrungs­mittel erzeugt werden! Immerhin können wir damit für die heimische Bevölkerung, aber auch für die Touristen, eine gesunde Natur bereitstellen. (Abg. Mag. Gaßner: Wo sind die 200 000 Ar­beits­plätze in der Landwirtschaft?)

Noch ein Wort zu der heute schon sehr oft erwähnten Pensionsreform, den Politi­ker­privilegien und dergleichen mehr. – Frau Kollegin Glawischnig, würden Sie kurz die Zeitung weg­le­gen?! Ihre Ausführungen waren wirklich interessant, das muss ich ehrlich sagen.

Ihre Ausführungen wären im Sport ein aufgelegter Elfmeter ohne Tormann. (Abg. Mag. Wurm: Wie stimmen Sie jetzt ab?) Sie beschweren sich über die Privilegien der Politiker! Also ent­schul­digen Sie bitte: Natürlich ist es auch für die FPÖ nicht o.k., dass wir Mandatare hier im Plenum sitzen haben, die zwei Bezüge kassieren. Natürlich ist es nicht o.k., dass es quasi keine Veränderungen gibt. Wir Freiheitlichen werden aber dafür kämpfen, dass die Politikerprivilegien abgebaut werden. Nur: Wir Freiheitlichen haben immer dafür gekämpft. (Abg. Dr. Glawischnig: „Großartig“ gekämpft!) Der grüne Klub hat – wenn ich richtig nachgelesen habe und mich richtig erinnere – damals nicht zugestimmt, dass es zu einer rigorosen Änderung der Bezüge (Abg. Öllin­ger: Oja!) und einer Gleichbehandlung der Politiker mit den Leuten in der Privatwirtschaft kommt. (Abg. Dr. Glawischnig: Lernen Sie Geschichte, Herr Scheuch!)

Abschließend möchte ich – das ist mir wirklich ein Anliegen – noch Folgendes festhalten: Wenn ich so in die Reihen schaue, meine geschätzten Damen und Herren, so erinnert mich dieses Ver­­halten einiger oder vieler Privilegienritter, von Funktionären verschiedenster Couleurs (Abg. Reheis: Schauen Sie in die richtige Richtung!) ein bisschen an ein Zitat aus George Orwell’s „Animal Farm“. (Abg. Reheis: Das ist kein gutes Beispiel!) Darin steht: „Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind gleicher.“ – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abge­ord­neten der ÖVP.)

14.01


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Öllinger zu Wort gemeldet. – Bitte.

14.01


Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! In der Begrüßung halte ich mich kurz, weil ich gern vom Kollegen Scheuch den aufgelegten Elfmeter übernehme – diesmal nicht nur ohne Tormann, sondern auch ohne Tor: Ich brauche nur nach vorne zu schießen, Herr Kollege Scheuch. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Ohne Tor treffen Sie wenigstens!)

Um das klarzustellen, Herr Kollege Scheuch: Der grüne Klub hat 1997 für die neuen Bezüge und für die Bezügebegrenzung gestimmt. Er hat gleichzeitig einen Antrag eingebracht – der auch abgestimmt wurde –, in dem gefordert wurde, dass im Übergangsrecht sofort mit den Alt­Po­­li­ti­ker­pensionen Schluss gemacht wird. (Abg. Scheibner: Aber Sie haben für die Gesamt­reform gestimmt!) Wir haben diese Forderung im Jahr 2000, als zwischen den Parteien neuer­lich über die Politikerpensionen verhandelt wurde, erneuert. (Abg. Scheibner: Sie haben mit SPÖ, ÖVP und Liberalen für diese Pensionsreform gestimmt! – Weitere Zwischenrufe bei den Frei­heitlichen.)

Und jetzt hören Sie bitte wirklich gut zu, denn es ist nicht nur an Ihre Adresse gerichtet, sondern auch an die der anderen freiheitlichen Abgeordneten! Wir stehen dazu: Eine Reform bei den Alt-Politikerbezügen, die nicht mit den Alt-Politikerbezügen Schluss macht, sondern wieder ein neu­es Übergangsrecht für die Alt-Politikerbezüge konstruiert, ist eine kosmetische Reform! Wenn Sie sich daran beteiligen wollen, ist das Ihre Verantwortung. Wir machen da sicher nicht


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