Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 75

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mit, Herr Kollege Scheuch! Das ist der entscheidende Punkt. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Scheib­ner: Wir haben als Erste die ..., dass man das abschafft!)

Wenn Frau Abgeordnete Partik-Pablé sich hier an dieses Rednerpult stellt, ein Taferl präsentiert und verkündet, dass Herr Abgeordneter Verzetnitsch einen Anspruch auf eine Politikerpension von, was weiß ich, wie viel, vielleicht 10 000 € oder so hat, dann ist das ihre Sache. Ich mache es nicht so! Ich kritisiere das System und diejenigen Politiker, die zwar Alt-Politikerbezüge kas­sie­ren, aber sich gleichzeitig scheinheilig hier herstellen und sagen: Das Pensionssystem insge­samt frisst so viel Geld, das muss reformiert werden, die Leute kriegen zu viel! – Das ist schein­heilig! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Dass jemand im alten System verbleiben konnte, ist Ergebnis eines Beschlusses, von dem ich glau­be, dass er reformiert gehört. Aber ich mache es dieser Person so lange nicht persönlich zum Vorwurf, solange sie sich nicht gleichzeitig ans Rednerpult stellt und über die „Privilegien“ der ASVG-Pensionisten spricht. Das regt, gelinde gesagt – ich will mir jetzt nicht wieder einen Ord­nungsruf holen –, die Peristaltik an. (Heiterkeit und Beifall bei den Grünen und bei Abge­ord­ne­ten der SPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Meine Kollegin Sburny hat davon gesprochen, dass – und damit komme ich zu etwas, was Sie auch alle wissen, wissen müssen – sich nur „mittel­alter­liche“ Männer die zweite und dritte Säule überhaupt leisten können. Ich bin einer dieser Män­ner, weil ich ja für das neue System optiert habe und eine Pension aus der Pensionskasse erhalten werde.

Nun frage ich, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Regierungsparteien: Warum be­schließen Sie jetzt gleichzeitig mit der Pensionsreform eine Reform bei den Pensionskassen, mit der der garantierte Mindestzins aufgehoben wird? Wenn Sie Ihre Pensionskassenbescheide aus dem Jahr 2002 oder 2001 sehen, können Sie erkennen ... (Zwischenbemerkung von Bun­desminister Dr. Bartenstein.)

Kommen Sie nicht damit, Herr Minister Bartenstein! Sie kassieren ja noch eine Pension nach dem (Rufe bei der SPÖ: Uralten System!) Übergang, Sie haben nicht für die Pensionskasse optiert! (Neuerliche Zwischenbemerkung von Bundesminister Dr. Bartenstein.) Ich kann Ihnen sagen, Herr Minister Bartenstein, dass die Pensionen nach dem Pensionskassensystem von Jahr zu Jahr, trotz Einzahlungen in dieses System, niedriger werden. (Rufe bei der SPÖ: Ge­nau!)

Das ist eine Botschaft, die ich allen Leuten vermitteln will: Hüten Sie sich vor den Verspre­chun­gen, die Ihnen diese Bundesregierung in Bezug auf die zweite und dritte Säule macht! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Abg. Scheibner: Ist ja fein, dass man die Leute weiter verun­sichert!) Da sind Sie echt verloren, vor allem, wenn diese Versprechungen damit gekoppelt sind, dass die Anspruchsvoraussetzungen in der zweiten und dritte Säule von Jahr zu Jahr, von einem Mal zum anderen Mal, verschlechtert werden, genauso wie in der ersten Säule. Das ist Ihre Politik, und damit sollte Schluss sein! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

14.06


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Von der Regierungsbank aus hat sich Herr Staatsse­kretär Dr. Finz zu Wort gemeldet. – Bitte.

14.06


Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen Dr. Alfred Finz: Sehr verehrter Herr Prä­­sident! Sehr verehrte Minister! Hohes Haus! Der Grundsatz der bisher geltenden Finanz­politik lautete: Ständig mehr ausgeben, als man einnimmt! Jeder kleine Kreditnehmer in diesem Lan­de weiß, dass das schief gehen muss, denn eines Tages bekommt man von der Bank kein Geld mehr. (Abg. Mag. Wurm: Warum machen Sie das dann?) Trotzdem wurde das nie ge­ändert.

Herr Bundesparteivorsitzender Gusenbauer – leider geht er jetzt hinaus – hat im Wahlkampf ge­sagt, er werde 25 Prozent der Verwaltungskosten einsparen. (Ruf bei der SPÖ: Ja!) Es gab vier


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