Bauer weiß ich,
wovon ich spreche, wenn ich von Nachhaltigkeit rede. (Abg. Eder: Das glaube ich ihm sofort!)
Ich sage es auch
ganz offen in diesem Kreis: Ich bedanke mich als Vertreter der bäuerlichen Familien
dafür, dass es gelungen ist, ein Budget zu erstellen, das gleichsam unter dem
Motto „Lederhose und Laptop“ steht, also Traditionelles bewahrt, aber auch
den Fortschritt weiter ausbaut. Es ist mit diesem Budget gelungen, die
Leistungszahlungen für unsere Bergbauern abzusichern und ebenso das Umweltprogramm,
an dem mehr als 70 Prozent der österreichischen Bauern mit
90 Prozent der Fläche freiwillig teilnehmen, um das Anforderungsprofil,
das letztlich die Gesellschaft an uns stellt, zu erfüllen, nämlich in
Österreich nachvollziehbar sichere Lebensmittel zu produzieren, umweltgerecht
zu produzieren und die Landschaft offen zu halten. Dafür bedanke ich mich. (Abg. Dr. Kräuter: Den
Tierschutz haben Sie vergessen!) – Herr Kollege Kräuter, ich komme
schon noch dazu.
Herr Kollege Kräuter, das ist alles mit eingebaut, das werden Sie
wissen, wenn Sie es sich angesehen haben. Schauen Sie sich das Budget einmal
genauer an, wenn Sie das noch nicht gemacht haben. Wir brauchen das für die
Erfüllung dieses Anforderungsprofils, dazu bekenne ich mich.
Und wir werden auch in Zukunft klar und deutlich sagen: Ja, meine lieben Damen und Herren Österreicher, wir werden gerne dieses Anforderungsprofil erfüllen, wenn es auch weiterhin gelingt, nicht nur zu polarisieren und aufzurechnen, dass die Bauern die großen Profiteure wären, wie es die Gewerkschaft jetzt tut, sondern wenn wir langfristig kalkulierbare Rahmenbedingungen haben. Nur dann können wir das, gerade auch im Zuge der großen Herausforderungen, vor denen die Land- und Forstwirtschaft in Österreich steht, erfüllen. (Abg. Silhavy: 3 Milliarden €!) – Frau Kollegin Silhavy! (Abg. Silhavy: Ist aber so!) Die WTO-Verhandlungen stehen vor der Tür (Abg. Silhavy: Ja, GATS auch!), die EU-Erweiterung steht vor der Tür, die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik steht vor der Tür. (Abg. Wittauer: Mit dem beschäftigen sich die Sozialdemokraten ...!) Welchen Weg wollen Sie haben? Wollen Sie in Österreich eine industrialisierte Landwirtschaft oder wollen Sie weiterhin diesen erfolgreichen Weg einer bäuerlich funktionierenden, flächendeckenden Landwirtschaft gehen? Geben Sie uns eine klare Antwort! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Wollen Sie Ihre Reform der Agrarpolitik fortsetzen? Da lautet die Formel
nämlich nur: Kürzen, kürzen und wiederum kürzen, bis für die bäuerlichen Familien
nichts mehr übrig bleibt und wir letztlich das Anforderungsprofil für die
Gesellschaft nicht mehr erfüllen können. Das muss auch einmal in aller
Deutlichkeit gesagt werden! (Beifall bei der ÖVP und
bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Herr Finanzminister! Ich begrüße es auch sehr, dass es gelungen ist, einen ersten Ansatz (neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ) zu einer Ökologisierung in diesem Budget zu verankern. Es geht nämlich darum, menschliche Arbeitskraft zu entlasten und Energie entsprechend zu belasten, sodass gerade für bäuerliche Menschen die Möglichkeit besteht, in neue Formen der Energieproduktion einzusteigen. Dies gilt aber nicht nur für die Bauern, sondern es geht darum, Wertschöpfung zu realisieren, Potentiale vor Ort zu nutzen, neue Technologien zu nutzen, Arbeit zu schaffen und die Umwelt zu schützen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
Ich komme zu meinem Schlusssatz, einem wirklich innigen Appell an den ÖGB: Ich komme aus einer Industrieregion und lebe dort als Bauer. (Abg. Dr. Kräuter: Das waren schon vier Sätze!) Lassen Sie mich das in aller Ernsthaftigkeit sagen! (Abg. Eder: Aber schnell!) Beenden Sie den Weg des Polarisierens! (Abg. Reheis: Den haben ja Sie begonnen mit der Ausschaltung der Sozialpartner!) Beenden Sie den Weg des Schürens von Neid! Der tut uns nicht gut, und der tut auch Ihnen nicht gut. Es kommt wieder ein Wahltag, und ich hoffe, er wird für Sie wieder ein Zahltag! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
14.15
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Nürnberger zu Wort gemeldet. – Bitte.