sich
Bundesminister Strasser in Brüssel befindet, bleibt es doch (Zwischenbemerkung
von Bundesministerin Rauch-Kallat) – nein, nein, das
bestreite ich nicht – dabei, dass er bei dieser Anfragebeantwortung die
Unwahrheit gesagt hat, denn er hat auf Frage Nummer 28 geantwortet, dass
eine derartige Abfrage nur dann möglich ist, wenn Vorname, Familienname, das
Geburtsdatum und ein zusätzliches Merkmal bekannt gegeben werden.
Faktum ist, dass
vor Beantwortung dieser Anfrage bereits Firmen, etwa die Firma PROINFORM oder
ADVOKAT, massiv geworben haben damit, dass man auch ohne Angabe des Geburtsdatums
in das Zentrale Melderegister hineinkommen kann. Daraus ergibt sich, dass in
dieser Anfragebeantwortung von Minister Strasser die Unwahrheit gesagt
wurde. Das möchte ich ein für alle Mal klar festhalten. (Beifall bei der
SPÖ. – Ruf: Stimmt ja nicht! – Abg. Dr. Trinkl: Es wird
nicht richtiger, wenn man es wiederholt!)
Meine Damen und Herren, zum Zweiten: Es ist auch ganz besonders
interessant, dass Herr Bundesminister Strasser in den Erläuterungen der
Verordnung, die er erlassen hat, festgehalten hat, dass Werbemaßnahmen gesetzt
werden sollen, damit etwa die Zahl der Abfragen aus dem Zentralen Melderegister
massiv erhöht wird, um so entsprechend Geld machen zu können. Im
Jahre 2002 – das hat er selbst in seiner Anfragebeantwortung
festgehalten – hat er immerhin schon fast 700 000 € durch
Datenhandel eingenommen. Es hat immerhin über 300 000, nämlich an die
363 000 Abfragen gegeben, und zwar nicht (Abg. Kößl:
Datenhandel hat es vorher auch gegeben! Meldeanfragen hat es immer
gegeben!) – Moment! – an Beamte, sondern eben an Anwälte und so
weiter. (Abg. Kößl: Berechtigte!)
Das Ziel, das Herr Minister Strasser damit verfolgt, ist doch in
Wirklichkeit, als Datenhändler sein Budget aufzufetten – und das zu Lasten
des Rechtsstaates und des Grundrechtes auf Datenschutz! Das lehnen wir
Sozialdemokraten natürlich massiv ab! (Beifall bei der SPÖ.)
Hohes Haus! Eines noch dazu: Da wird von Kontrolle gesprochen. Und in
der Anfragebeantwortung sagte Herr Minister Strasser, im Jahre 2002
seien 10 000 Kontrollen vorgenommen worden. – Ich will ja nicht
von den 18 Millionen Abfragen aus dem Bereich der Beamten reden (Abg. Kößl:
Die Beamten sind eine ganz andere Schiene!), aber wenn ich davon ausgehe,
dass von den 363 000 Abfragen 10 000 kontrolliert wurden, so heißt
das, dass drei Beamte – 20 Minuten braucht man für solch eine
Kontrolle – ein ganzes Jahr lang diese Abfragen hätten kontrollieren
müssen. Also das hupfen Sie mir vor, Herr Kollege Kößl oder Frau Minister! Fragen
Sie den Herrn Bundesminister, wo er diese drei Beamten hat, die diese
10 000 Kontrollen durchgeführt haben! Das schaue ich mir an, ob das
jemals stimmen konnte!
Kollege Kößl! Seit 1945 – das kann ich Ihnen sagen – hat es
noch niemals so viele rechtswidrige Personalbesetzungen gegeben – wie
haben Sie gesagt? – wie der „Teufel“, haben Sie gesagt (Abg. Kößl:
Die hast du vorher nicht gesehen bei einem SPÖ-Innenminister! Ich habe
30 Jahre sozialistische Innenminister hinter mir! Komm mir nicht
so!) – wie in der Ära Strasser. So viele rechtswidrige
Besetzungen hat es nur in der Ära Strasser gegeben! Das können
Sie sich ins Stammbuch schreiben! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe
bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Auch gegen diese Vorgangsweise werden wir uns
mit aller Kraft zur Wehr setzen und werden jeden Kollegen massiv unterstützen,
der von Herrn Minister Strasser auf diese Art und Weise behandelt wird.
Sie können sicher sein, meine Damen und Herren, dass wir alles tun
werden, damit die Vorgaben des Datenschutzrates auch in dieser Causa erfüllt
werden, denn der Rechtsstaat und das Grundrecht auf Datenschutz müssen etwas
wert sein in unserem Lande. – Danke. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Kößl:
Es ist auch gewahrt!)
15.28
Präsident
Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Herr
Abgeordneter Mag. Mainoni. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.
15.28
Abgeordneter Mag. Eduard Mainoni (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herr Abgeordnete Maier hat am Ende seiner Rede gesagt: Einmal ist Zahltag. –