Das fasse ich doch
glatt als Drohung auf. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Genau!) Wenn
das der parlamentarische Stil des Abgeordneter Maier und der Sozialdemokraten
ist, dann, meine ich, könnte er dazu noch einmal Stellung nehmen. (Beifall
bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Aber da wir gerade
von Zahltag sprechen. Bevor ich auf den Inhalt eingehe, komme ich zu einer Spezialität
des Abgeordneten Maier. Er ist nämlich Anfragespezialist. Sehr geehrte Damen
und Herren, allein in dieser Gesetzgebungsperiode, das heißt seit
20. Dezember 2002, seit viereinhalb Monaten, hat Herr Abgeordneter Maier
71 Anfragen gestellt. (Demonstrativer Beifall und Bravo-Rufe bei der
SPÖ.) Sie werden mit dem Applaudieren noch aufhören, warten Sie nur. Bei
71 Anfragen – diese Anfrage beinhaltet zum Beispiel
30 Fragen – würde das in viereinhalb Monaten allein 2 100
Fragen bedeuten. – Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, bezeichne
ich als geradezu klassischen Fall von Missbrauch der
Nationalratsgeschäftsordnung. (Beifall bei den Freiheitlichen. –
Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Das ist nicht nur
Missbrauch, sondern es entstehen dadurch auch enorme Kosten, sehr geehrter
Herr Kollege Maier. Mit Ihrer Anfragenflut sind Sie ganz sicher der teuerste
Nationalratsabgeordnete hier im Hause. Das garantiere ich Ihnen. (Beifall
bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ sowie Gegenrufe bei
den Freiheitlichen.)
Diese Ihre
Anfragen dienen meines Erachtens hauptsächlich dem Zweck, sich in den Medien in
Szene zu setzen. Das heißt, der Steuerzahler zahlt mit Millionen die PR des
Herrn Abgeordneten Maier – sonst gar nichts! (Neuerliche Zwischenrufe
bei der SPÖ.)
Ich habe mir
natürlich auch die Mühe gemacht, mir diesbezüglich nicht nur die
XXII. Gesetzgebungsperiode, sondern auch die
XXI. Gesetzgebungsperiode anzusehen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) –
Gemach, gemach! Wissen Sie, wie viele Anfragen Herr Abgeordneter Maier in der
XXI. Gesetzgebungsperiode gestellt hat? – Gezählte 508 Anfragen!
Immer noch gut? (Demonstrativer Beifall bei der SPÖ.) Noch gut! Nehmen
wir wieder 30 Fragen, dann sind es 15 000 Fragen, die in drei Jahren
gestellt wurden. Wenn Sie, die Sie jetzt hier applaudieren, wirklich glauben,
dass das seriös ist, na dann guten Abend! Mehr kann ich dazu nicht sagen!
Zum Inhalt: Herr
Abgeordneter Maier ebenso wie auch viele Grüne sehen beim Umgang mit
Daten natürlich sofort „Missbrauch“. – Der Datenschutz verkommt aber
mitunter zu einem Täterschutz, wenn man so vorgeht, meine sehr geehrten Damen
und Herren! Darauf weise ich in diesem Zusammenhang schon auch hin.
Und was dieses
Meldegesetz betrifft, so haben wir bereits gestern darüber gesprochen. Ein
weiterer Fall von Missbrauch der Geschäftsordnung: Gestern wurde in einer
ersten Lesung darüber gesprochen, es wird im Parlament behandelt, aber nein,
es muss heute noch eine Anfragebesprechung dazukommen – obwohl Sie
wissen, dass Herr Bundesminister Strasser gar nicht hier sein kann! Auch das
ist ein Fall von Missbrauch der Geschäftsordnung, meine Damen und Herren, weil
es nicht dem Zweck dient, den diese Norm vorsieht.
Das Meldegesetz
ist modern, gut, transparent und vor allem auch unbürokratisch. Jede Anfrage
wird protokolliert; das System speichert alles.
Mit seiner
Anfragenflut kostet Kollege Maier wahrscheinlich mehr als der Bundespräsident
von Österreich. Sie sollten sich in Zukunft überlegen, ob Sie diese
Geldverschwendung wirklich weiter fortsetzen wollen! (Beifall bei den
Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
15.32
Präsident
Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Frau
Abgeordnete Mag. Stoisits. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.
15.32
Abgeordnete Mag. Terezija Stoisits (Grüne): Poštovane dame i gospodo! Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Wissen Sie, wie viele Anfragen die 18 Abgeordneten der Freiheitlichen Partei in den letzten fünf Monaten gestellt haben – wir bekommen alle