Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 99

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Darauf sagte Frau Bundesministerin Rauch-Kallat: „Nein, aber wenn das System transparent ist, wird eine Röntgenaufnahme nicht sinnlos zweimal gemacht. Da wird der Patient sagen: Hoppla, brauche ich das?“

Frau Bundesministerin! Wenn diese Ihre Aussage stimmig sein sollte, würde das voraussetzen, dass Arzt und Patient den gleichen Wissensstand haben. – Ich denke, das ist sicherlich nicht ge­ge­ben, und daher kommentiert sich diese Ihre Aussage wohl von selbst. (Zwischenruf bei der ÖVP.)

Geschätzte Damen und Herren! Einen Siebenzeiler war dem Bundesminister für Finanzen das The­ma „Gesundheitspolitik“ wert. Konzepte sind zwar angekündigt worden, aber ich vermisse sie, außer die sehr deutliche Ankündigung – das muss man sagen – neuer Selbstbehalte. Das war wirklich deutlich. Das war schon am Vormittag Diskussionsstand.

Man kann abschließend sagen: Außer Spesen in Form von neuen Selbstbehalten nicht viel gewesen!

Kollege Bucher hat heute in seiner Rede betont, dass die Regierung auch die Verantwortung da­für übernehmen müsse, was sie nicht tut. – Herr Kollege Bucher, hätte sie diese Verant­wortung nur wahrgenommen, dann wäre den Menschen in unserem Lande viel erspart geblie­ben! – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

15.47


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Ach­leitner. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

15.48


Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Verehrte Re­gierungsmitglieder! Hohes Haus! Ein guter Tag im Parlament wäre ein Tag, an dem die Op­po­sition konstruktiv mitarbeiten und auch den Tatsachen entsprechend agieren würde. Das ist leider nur eine Vision! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenruf des Abg. Eder.)

Eine Antwort auf die Aussage meines Vorredners, des Herrn Abgeordneten Lackner: Die Politik von Rot und Grün ist von Angst und Panikmache geprägt – und von der tatsächlichen Realität weit entfernt. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Es werden auch viele Unwahrheiten im Bereich der Frauenpolitik verbreitet. Meine sehr ver­ehrten Damen und Herren, ich bin verwundert über gewisse Aussagen und Vorwürfe. Natürlich wäre es schön, wenn wir mehr Geld für Österreichs Frauen zur Verfügung hätten. Aber wie denn, woher denn? – Wir hatten sehr viele Altlasten auf Grund Ihrer Versäumnisse zu über­nehmen. Es sind die Versäumnisse der SPÖ-Finanzminister, die eine Verantwortung für die jetzi­ge finanzielle Situation haben. (Abg. Oberhaidinger: Ihre Argumente sind schon abge­grif­fen ...! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Eine verantwortungsvolle Politik ist auch heute noch ein unbekanntes Wesen für Sie. Was tun Sie denn? – Sie werfen das Geld auf die Straße! Hunderte Millionen € kostete das Lahmlegen der Betriebe und das Lahmlegen des öffentlichen Verkehrs vergangenen Dienstag. (Abg. Mag. Trunk: Das ist Demokratie! – Zwischenruf des Abg. Oberhaidinger.)

Der Linzer Universitätsprofessor Schneider schätzt, dass die Streikaktion des ÖGB, die von SPÖ und Grünen gutgeheißen und sogar unterstützt worden ist, einen volkswirtschaftlichen Scha­den in der Höhe von über 500 Millionen € verursacht hat. Das ist geradezu eine Unmenge Geld! (Zwischenruf des Abg. Dr. Bauer.)

500 Millionen € am Tag bedeuten ein Durchschnittsjahresgehalt für 35 000 Frauen! Das heißt, dass allen Alleinerzieherinnen in Wien ein ganzes Jahresgehalt übergeben werden könnte.

Das Geld eines Streiktages könnte auch für 400 000 Alleinerzieherinnen, für Mütter mit Kin­dern, einen zusätzlichen Monatslohn bedeuten. – Das, meine Damen und Herren von der Op-


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