Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 112

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ben. (Abg. Reheis: Ihr habt es ruiniert!) Die haben vom Wirtschaften nicht sehr viel Ahnung, muss ich ganz ehrlich sagen, denn sonst würde nicht ein so hohes Defizit aufscheinen. (Abg. Reheis: Die haben gut gewirtschaftet!)

Die Bundesregierung hat jetzt den Selbstverwaltungskörpern den Auftrag erteilt, einen Vor­schlag zu machen, wie sie besser, effizienter und günstiger bei gleich bleibender Leistung wirt­schaften können. Jetzt bin ich schon neugierig: Wer hat diese 16 Selbstbehalte in Österreich ge­schaffen? Ihr werdet doch nicht sagen, die Freiheitlichen, oder? Das könnt ihr ja doch nicht behaupten! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Niederwieser: Das war der Gaugg!)

Ich bin außerdem neugierig darauf zu sehen, wie viel Macht und wie viel Willen diese Leute dort haben, denn sie sind ja die Geschäftsführer dieser Organisation beziehungsweise dieser Ver­sicherung und dazu verpflichtet, etwas zu tun. Ich möchte wissen, welche Fähigkeiten sie auf­wei­sen – so wie es jeden Tag in der Privatwirtschaft passiert –, damit sie durchforsten, refor­mie­ren, auf dem Markt konkurrieren können zu Gunsten der Mitarbeiter beziehungsweise der Versicherten.

Dann schauen wir einmal, wie viele Selbstbehalte abgeschafft werden, wie viel das dann weni­ger kostet und wie sie dieses System retten können. Und wenn sie es nicht können, dann muss halt wieder die Regierung von Schwarz und Blau eingreifen und wieder einen entsprechenden Vorschlag machen.

Ganz zum Schluss. Was ist geschafft worden? – Für Familien das Kindergeld, die „Abfertigung neu“ und jetzt kommt die erste Etappe der Steuerreform. Ich habe von der SPÖ noch nichts von einem Programm dazu gehört. Die erste Etappe der Steuerreform erfolgt 2004. (Abg. Eder: Das spürt doch keiner!) Weiters ist die Angleichung von Arbeitern und Angestellten wieder ein wichti­ger Schritt.

Was die 1 000 € Mindestlohn betrifft, muss ich euch sagen: Hätten die Sozialdemokraten, die Ge­werkschaften besser verhandelt, dann wäre nicht ein so geringer Kollektivvertrag für die Leute herausgekommen, dann gäbe es auch nicht so viele Mindestpensionisten. Hätten Sie sich etwas mehr bemüht, dann würden auch die Pensionen in Österreich anders ausschauen. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

16.40


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Mag. Weinzinger zu Wort ge­meldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

16.40


Abgeordnete Mag. Brigid Weinzinger (Grüne): Herr Präsident! Hohes Haus! Geschätzter Herr Minister! Vielleicht darf ich gleich eingangs mit einem leichten Missverständnis, das offenbar beim Entwerfen der Budgetrede vorherrschte, aufräumen. Herr Finanzminister, Gender Main­strea­ming bedeutet nicht nur geschlechtsneutrale Formulierung, und bei der geschlechts­neutra­len Formulierung gibt es keine Quotenregelung. Man darf nicht nur, sondern man soll sogar zu 100 Prozent geschlechtsneutral formulieren, und nicht so wie es in Ihrer Rede nur am Anfang der Fall ist. Gegen Ende hin überwiegen immer mehr die männlichen Formulierungen. (Beifall bei den Grünen.)

Ich habe anfangs angenommen: Das ist eben passiert, das war ein Versehen! – so wie es of­fen­sichtlich in der Pensionsreform auf Grund der Sparregelungen, die man sich in der Regie­rung vorgenommen hat, auch ist, bei der „zufällig“ – unter Anführungszeichen – die Frauen ganz besonders draufzahlen. Wenn ich allerdings die Budgetrede, die in schön gedruckter Form vorliegt und fast nicht abweichend davon gehalten wurde, analysiere, so muss ich sagen: Es ist nicht uninteressant, zu sehen, in welchem Kontext es weibliche Formulierungen gibt und in welchem Kontext es nur männliche Formulierungen gibt.

Da gibt es natürlich einmal die Damen bei der Anrede „Meine Damen und Herren!“ – ganz kor­rekt! Dann gibt es die Formulierung „Österreicherinnen und Österreicher“, und zwar bevorzugt dann, wenn man sich bedankt, zum Beispiel für die Hochwasserhilfe. Im Bereich des Karitativen


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