Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 129

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mit entsprechenden Leistungen antworten werden. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitli­chen und der ÖVP.)

17.46


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. – Bitte.

17.46


Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staats­se­kretär! Meine Damen und Herren! Da Kollege Lichtenegger jetzt über den Sport und auch von der Wahrheit gesprochen hat und weil auch Herr Staatssekretär Schweitzer anwesend ist, muss ich noch kurz auf die gestrige Debatte eingehen.

Herr Staatssekretär Schweitzer, es ist so, dass in London und in New York die Eliteläuferinnen etwa 30 Minuten vor dem restlichen Feld starten. Wenn Sie es nicht glauben, dann zeige ich es Ihnen. – Das wollte ich hier nur anmerken. (Beifall bei den Grünen.)

Ich komme damit auf das Budget zu sprechen. Herr Finanzminister, Ihre gestrige Budget­rede hat nur so gestrotzt vor Worten wie „Zukunft“ und „Nachhaltigkeit“ – lauter Begriffe, die natürlich wichtig sind, keine Frage. Interessant habe ich nur gefunden, dass globale Themen – zumal es ja nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Teilen der Welt um Zukunft und Nachhaltig­keit geht – in Ihrer Budgetrede nicht vorgekommen sind, und wenn, dann nur in Be­zug auf die Weltwirtschaft und die Auswirkungen, die diese auf Österreich hat.

Aber ob das, was in Österreich passiert, vielleicht auch irgendeine Auswirkung auf andere Teile der Welt hat, davon war keine Rede. Das vermisse ich, denn schließlich und endlich hat das, was in Österreich geschieht, sowohl im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit als auch im Be­reich der Wirtschaftsförderung, sehr wohl auch Auswirkungen auf andere Teil der Welt, auf die Nachhaltigkeit dort. Und das sollte auch in einer Budgetrede vorkommen! (Beifall bei den Grünen.)

Aber das wundert mich nicht wirklich, denn auch in der Regierungserklärung war von Außen­po­litik insgesamt äußerst wenig zu lesen, und insofern zeigt das natürlich eine gemeinsame Linie dieser Regierung auf: Wichtig ist, was in Österreich passiert! Alles andere auf der Welt zählt nicht wirklich.

Herr Minister! Zukunft und Nachhaltigkeit spielen sich nicht nur auf der „Insel Österreich“ – wir leben auch auf keiner Insel mehr, schon lange nicht mehr! – oder nur auf dem europäischen Kon­tinent ab. Österreich hat auch – sowohl als Staat als auch, was die Art und Weise betrifft, wie das Budget verteilt und ausgegeben wird – eine Mitverantwortung für Zukunft und Nach­hal­tig­keit weltweit.

Ich muss Ihnen aber zugestehen, dass in diesem Budget zumindest in einem Punkt einmal ein erster Schritt getan wird, um etwas zu verbessern, nachdem es diesbezüglich, sowohl von uns als auch von verschiedenen Organisationen in Österreich, seit Jahren und Jahrzehnten Kritik gegeben hat, nämlich im Punkt der Entwicklungszusammenarbeit:

Zum ersten Mal seit vielen Jahren wird es eine Erhöhung, um etwa 30 Millionen €, geben, und zwar in jenem Bereich, der im Außenamt angesiedelt ist. Dazu kann ich wirklich sagen: Das ist endlich einmal ein erster Schritt! Ich hoffe, Herr Minister, dass Sie das nicht nur, wie Sie es ges­tern in Ihrer Budgetrede gesagt haben, als ein wichtiges Anliegen der Außenministerin sehen – wir wissen, dass es das ist –, sondern dass Sie das auch für sich und für die restliche Bundes­regierung als ein wichtiges Anliegen wahrnehmen, denn die Außenministerin alleine macht das Bud­get nicht. Es ist schon notwendig, dass auch Sie und die gesamte Bundesregierung das wich­tig nehmen, auch in Zukunft! (Beifall bei den Grünen. – Bundesminister Mag. Grasser: Des­wegen habe ich es in die Budgetrede ...!)

Ich freue mich, dass Sie das gesagt haben, nur hat mich der Vermerk, es sei so wichtig für die Außen­ministerin, ein bisschen zweifeln lassen hinsichtlich der Frage, wie wichtig es für die gesamte Bundesregierung ist. Wenn Sie jetzt sagen, Sie haben es deshalb in die Budgetrede


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