Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 28

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auch wenn sie nicht populär ist! Sicherheit braucht Verantwortung! (Lang anhaltender lebhafter Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

15.37

Ankündigung eines Antrages auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses


Präsident Dr. Andreas Khol: Bevor wir in die Debatte eingehen, teile ich dem Hohen Haus Folgendes mit: Die Abgeordneten Mag. Kogler, Kolleginnen und Kollegen haben gemäß § 33 Abs. 1 der Geschäftsordnung beantragt, einen Untersuchungsausschuss zu den Vorgängen im Zu­sammenhang mit der Beschaffung von Eurofighter-Kampfjets einzusetzen. (Demonstrativer Beifall bei der SPÖ. – Abg. Großruck: Der Kogler soll sich selber untersuchen lassen!)

Die Durchführung einer Debatte hierüber wurde nicht verlangt.

Gemäß § 33 Abs. 2 der Geschäftsordnung findet die Abstimmung nach Erledigung der Ta­gesordnung, das heißt, nach Durchführung der Debatte über diese Dringliche Anfrage statt.

*****

Wir gehen nunmehr in die Debatte über die Dringliche Anfrage ein.

Sie wissen: 10 Minuten pro Erstredner pro Fraktion; danach erhalten weitere Redner das Wort.

Zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Dr. Cap. – Bitte, Herr Abgeordneter.

15.39


Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Man hat natürlich Ge­legenheit, ein wenig in der Bibliothek zu schmökern, wenn man 15 Stunden lang darauf wartet, dass der Runde Tisch ein Ergebnis bringt. – Leider hat er kein Ergebnis gebracht. Es war alles umsonst, wie es scheint. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Aber da fiel mir ein Buch in die Hand, das ich gerne den Regierungsmitgliedern als offizielle Regierungsliteratur weiterempfehlen würde; es ist von Sebastian Brant, übrigens ein Bestseller aus dem Jahre 1494. (Abg. Neudeck: Haben Sie eigene Ideen auch?) Es trägt den Titel „Das Narrenschiff“. – Sie haben den Zwischenruf zum richtigen Moment gemacht.

Herr Bundeskanzler, da gibt es ein Kapitel, das heißt „Vom Eigensinn“. Ich darf zitieren:

„Wen dünkt, daß niemands er bedarf,

Und meint, er sei allein so klug,

In allen Dingen gewitzt genug;

Der irrt gar oft auf ebnem Wege,

Gerät gar leicht auf wilde Stege,

Auf denen Heimkehr nicht wird sein.

Weh dem, der fällt und ist allein!

Zu Ketzern wurden oft verkehrt,

Die rechter Tadel nicht belehrt,

Verlassend sich auf eigne Kunst,

Daß sie erlangten Ruhm und Gunst.“

 


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