Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 20

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haben (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen), sondern durch Ihre Politik leider verschuldete Staatskassen und dass wir daher nicht mehr die Spendierhosen anhaben können. (Abg. Schieder: Herr Präsident! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Es wird daher eines besonderen Augenmaßes bedürfen, um die Absicherung des So­zialsystems auf dem hohen österreichischen Niveau zu garantieren. Ich garantiere den Österreichern: Wir werden das in dieser Koalitionsregierung schaffen, und das ist gut so! (Lang anhaltender Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

 


9.24

Präsident Dr. Andreas Khol: Meine Damen und Herren! Die Zwischenrufe aus den Reihen der Opposition betreffend die Redezeit darf ich mit dem Hinweis auf die Ge­schäftsordnung beantworten: Die Redezeit des Regierungsmitgliedes soll 10 Minuten nicht überschreiten. (Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.) Es kann daher auch länger reden. Ich habe aber mit dem Glockenzeichen darauf hingewiesen.

Ab jetzt gilt eine Redezeitbeschränkung von 5 Minuten.

Herr Abgeordneter Mag. Tancsits, Sie gelangen nun zu Wort. (Abg. Silhavy: Herr Vi­zekanzler! Was ist mit der Volksabstimmung? – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 


9.24

Abgeordneter Mag. Walter Tancsits (ÖVP): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Frau Staatssekretär! Meine Herren Minister! Hohes Haus! Die SPÖ hat als Bezeich­nung für diese Aktuelle Stunde „Reformschwindel ... statt gerechte Pensionsreform ...“ gewählt. (Abg. Parnigoni: Sie nehmen den Bürgerinnen und Bürgern das Geld aus der Tasche, Herr Tancsits!) Ich halte dazu fest: Ein Teil dieses Hauses ringt – und macht es sich nicht leicht – um eine gerechte Pensionsreform, die den Österreicherinnen und Öster­reichern eine Zukunft gibt, und ein Teil dieses Hauses bezeichnet dies als „Re­formschwindel“ (Zwischenrufe bei der SPÖ), ohne sich in Wirklichkeit mit den Dingen auseinander zu setzen. Ich weise dies namens meiner Fraktion mit aller Deutlichkeit zurück! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich frage Sie, meine Damen und Herren, ob diese Bezeichnung, die ich gar nicht wie­derholen will, nicht viel eher auf eine andere Vorgangsweise zutrifft: nämlich dass man, wissend, was notwendig ist, nämlich eine Erhöhung des faktischen Pensionsantrittsal­ters, eine Ausweitung der Durchrechnung – das erste Mal im Jahr 1991 von den Sozi­alpartnern festgestellt –, den Menschen Briefe schreibt, wie Ihr ehemaliger Parteiob­mann Vranitzky, in welchen steht, dass es genügt, die SPÖ zu wählen, um die Pensio­nen zu sichern. Ist nicht viel eher das die Unwahrheit und ein Beschwindeln der Men­schen als das Ringen um eine gerechte Pensionsreform? (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Es hat eine Pensionsreformkommission, von der Bundesre­gierung eingesetzt, zwischen 2000 und 2002 getagt, und zwar mit Beteiligung der So­zialpartner und aller wesentlichen Verbände (Zwischenruf der Abg. Silhavy), um sich dann vor der Präsentation der Ergebnisse zu drücken. Ist nicht eher das, den Men­schen die Unwahrheit zu sagen und jene im Regen stehen zu lassen, die um eine ge­rechte Pensionsreform, die Zukunft gibt, ringen?

Meine Damen und Herren! Ich frage Sie weiters (Abg. Mag. Posch: Können Sie das wiederholen, ich habe nicht verstanden, was Sie gesagt haben! – Weitere Zwischenru­fe bei der SPÖ): Ist es nicht eher eine Reformunwahrheit, wenn man in der Öffentlich­keit sagt, durch diese Pensionsreform würden für die Menschen 30, 40 Prozent ihrer Pensionsleistung abstürzen, und gleichzeitig im Fernsehen erklärt (Abg. Mag. Pram­mer: Ma­chen Sie keine Kindesweglegung!), der 10-Prozent-Deckel sei gar nicht not­wendig – für die Zuseherinnen und Zuseher: also die Verlustbegrenzung ist gar nicht


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