Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 26

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Tatsache ist, dass die Jüngeren – und damit meine ich Menschen, die 1968, 1969 ge­boren sind und die jünger sind – ein Fiasko im Pensionsalter erwartet. Tatsache ist auch, dass alle Menschen, die sich weiterbilden, in der Zukunft regelrecht dafür be­straft werden. Tatsache ist auch, dass viele junge Menschen, die unterbrochene Er­werbsbiogra­phien haben, die vielleicht bis Ende 20 noch keinen Job haben, noch keine fixe Berufs­anstellung haben, die in unselbständigen, die in ... (Abg. Großruck: Haben Sie schon einmal etwas von demographischen Daten gehört? Wenn es jetzt keine Re­form gibt, bekommen sie überhaupt keine Pension!)

Hören Sie einmal auf junge Leute! Lassen Sie sich einmal einklären, wie es denen geht! Hören Sie sich einmal an, wie jetzt Erwerbsbiographien ausschauen, wie schwer es ist, überhaupt bis 30 eine fixe Anstellung zu bekommen!

Diese jungen Menschen bestrafen Sie alle, und Sie bestrafen vor allem die Wissen­schaftler und die Studierenden und alle, die sich bemühen, das Know-how in Öster­reich anzusammeln und zu bereichern und zu stärken. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Ich möchte an die weiblichen Abgeordneten hier noch einen Appell richten. In einer Umfrage haben 80 Prozent der befragten Frauen zum Ausdruck gebracht, dass sie sich von den weiblichen Abgeordneten im Parlament wünschen, dass diese gegen diese Pensionsreform stimmen. – Ich habe keine Neuerungen gehört, die die Frauen in irgendeiner Weise besser stellen. 80 Prozent der Frauen fordern Sie als weibliche Ab­geordnete auf: Stimmen Sie gegen diese Pensionsreform!

Ich glaube, dass eine Frauenministerin, die vor der Wahl etwas anderes sagt als da­nach und die sich dazu hinreißen lässt, ausschließlich Parteiinteressen zu verteidigen und nicht die Interessen der Frauen, abgedankt hat. – Danke. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

9.47

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Frau Abgeordnete Steibl. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


9.47

Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Frau Staatsse­kretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Eingangs gleich zur SPÖ und zu den ewigen Vorwürfen unter dem Titel der heutigen Aktuellen Stunde.

Alle Arbeits- und Sozialrechtsexperten, wie Marin, Rürup, Tomandl, Marholt oder Mat­zolt (Rufe bei der SPÖ: Mazal!), um nur einige zu nennen, ha­ben bestätigt, dass eine Pensionssicherungsreform dringend notwendig ist – dringend notwendig ist! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Auch seitens der EU wurden wir aufgefordert, im Pensionesbereich Maßnahmen zu setzen. Bereits 1991 – das wurde von meinem Kollegen Walter Tancsits heute schon erwähnt – haben die Sozialpartner in einer Beiratsstudie genau das empfohlen, was jetzt von der Regie­rung vorgeschlagen wurde. Ich möchte hier nur drei Punkte nennen: Anrechnung der Kindererziehungszeiten ... (Abg. Silhavy: ...! Ihr habt die Unwahrheit gesagt!)

Kollegin Silhavy! Lesen – denken – sprechen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Freiheitlichen.)

Anrechnung der Kindererziehungszeiten, Ausweitung der Durchrechnungszeiten und ein langes Auslaufen der Frühpension: Darum geht es! Drei Jahre hat die Pensionsre­formkom­mission unter dem Vorsitz von Professor Tomandl beraten – unter Einbindung der So­zialpartner. (Abg. Silhavy: Sie haben die Beiratsstudie nie gelesen!)

 


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