Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 90

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Gerade mit dieser Pensionssicherungsreform sorgen wir dafür, dass es zu Maßnah­men kommt, wodurch Frauen eine entsprechende Bewertung in Bezug auf die Pension erhalten. Ich sage es noch einmal: die Anhebung der pensionsbegründenden Kinder­erziehungszeiten auf zwei Jahre. Warum haben Sie von der SPÖ das alles nicht vorher umgesetzt? Das hätten SPÖ-Frauenministerinnen längst machen können. (Ruf bei den Grünen: Fragen Sie die ÖVP!)

Drei Jahre Durchrechnungsrabatt, nicht überlappend, das bedeutet drei Jahre für jedes Kind. Vier Jahre Ersatzzeiten, und so weiter – all das ist ja heute schon mehrmals er­wähnt worden. Und Frau Kollegin Prammer spricht da von einem Hohn in der Frauen­politik. Ich kann mich nur wundern.

Frau Kollegin Glawischnig, die ich immer für eine sehr konstruktive Politikerin gehalten habe, meint, sie sehe keine Verbesserungen. – Meine Damen und Herren! Das sind Meilensteine in der Frauenpolitik, gerade in Bezug auf die Pensionssicherung. (Beifall bei der ÖVP.)

Wieso diskutieren wir nicht darüber, dass es sehr wichtig ist – da brauchen wir
die Kräfte aller, da sollten wir konstruktiv zusammenarbeiten, über Parteigrenzen hin­weg –, auch im Sinne der Pensionssicherung, die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern zu verringern. Das wäre eine konstruktive Diskussion, in die müssen wir ein­treten. Meine Damen und Herren! Dazu brauchen wir aber auch die Sozialpartner im positiven Sinn, die Wirtschaft, und zwar eine florierende Wirtschaft. Mit Streiks, die der Wirtschaft schaden, werden wir in diesem Bereich sicher nichts erreichen – das sage ich auch in aller Deutlichkeit. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir werden uns jedenfalls – dafür stehen wir als ÖVP-Faktion – auch in Zukunft positiv einbringen. Ich würde mir wünschen, dass es gerade im Bereich der Frauenpolitik mehr Miteinander gibt, auch über die Parteigrenzen hinweg. Das sind keine Floskeln, sondern das meine ich ernst. Sie wollen ganz einfach nichts ernst nehmen, Sie versu­chen, mit Kampfrhetorik alles schlecht zu machen.

Kehren Sie zurück an den Verhandlungstisch! Auf der Straße sind all diese Probleme im Interesse der Frauen, aber auch im Interesse der Pensionssicherung sicher nicht zu lösen. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, im Interesse der Menschen, im Interesse der Frauen konstruktiv und sachlich zusammenzuarbeiten, konstruktiv und sachlich ehrliche Verbesserungen zu erreichen – das ist unser Stil und das ist auch unser Weg! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

13.39

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zum Wort gelangt nunmehr Frau Abgeordnete Mag. Weinzinger. Redezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


13.39

Abgeordnete Mag. Brigid Weinzinger (Grüne): Herr Präsident! Hohes Haus! Ge­schätzte Frau Abgeordnete Scheucher-Pichler! Nachdem wir jetzt gerade Ihren Aus­füh­rungen entnommen haben, dass offensichtlich der gestrige Streiktag schuld an der Einkommensschere zwischen Männern und Frauen ist, bin ich einigermaßen erhellt – um es einmal so zu formulieren. (Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek.)

Ich darf einige Dinge zurechtrücken: Das, was Sie als „Meilenstein“ bezeichnen, kann ich bestenfalls als Mühlstein um den Hals der Frauen bezeichnen. (Beifall bei den Grü­nen und der SPÖ.)

Wenn Sie mir allen Ernstes hier erklären wollen, die Verlängerung der Durchrechnung von den 15 besten Jahren auf 40 Jahre ist ein großer Schritt, ist eine große Errungen­schaft zur Verbesserung der Lage der Frauen, müssen Sie mir das auch noch logisch begründen, außer es ist Propaganda.

 


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