Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 78

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fensichtlich auch wieder um die Interessenlagen bestimmter Unternehmen in Öster­reich. Sagen wir es, wie es ist! Warum ist der Herr Finanzminister Grasser umgefallen? Wir werden das am Nachmittag noch ausführlich diskutieren. (Abg. Murauer: Glauben Sie wirklich, Herr Kollege, wir kaufen Flieger für die Wirtschaftstreibenden?)

Meine Damen und Herren! Statt Initiativen in der Europapolitik zu setzen, statt die Her­ausforderung Mittel- und Osteuropas anzusprechen und anzugehen und für eine öko­logische und soziale Neuausrichtung der europäischen Wirtschaftspolitik zu kämpfen, machen Sie nur kleine Kleinstschritte. Doppelbudgetverschachtelung, Missachtung des Parlaments – das sind die Markenzeichen Ihrer Demokratiepolitik!

Dagegen stehen wir Grüne. Wir wollen die Sicherung der Lebensqualität für die Öster­reicherinnen und die Österreicher, und das bedeutet aus meiner Sicht eine soziale und ökologische Neuausrichtung der Budgetpolitik. Doch die steht aus, die findet sich nicht in Ihrem Papier, Herr Kollege Grillitsch. (Abg. Grillitsch: Da haben Sie es nicht gele­sen!)

Und – ceterum censeo (Heiterkeit – Abg. Großruck: Ceterum censeo! Das hat nichts mit der Zenzi zu tun!) –: Ich bin der Meinung, dass Sie und wir alle das Anti-AKW-Volksbegehren von Greenpeace unterstützen sollten, und ich fordere Sie auf, das auch zu tun. (Beifall bei den Grünen.)

14.08

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wie die alten Römer das ausgesprochen haben, wissen wir nicht, weil uns das phonetisch nicht überliefert ist.

Meine Damen und Herren! Zu Wort gemeldet hat sich als Nächste Frau Abgeordnete Rossmann. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


14.09

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Hohes Haus! Frau Ministerin! Meine Herren Minister auf der Regierungsbank! Es ist schon sonderbar, wenn die Opposition hier herausgeht und sagt, sie könne dem Harmonisierungsantrag nicht zustimmen. (Abg. Mag. Trunk: Das ist nicht sonderbar! Sie wissen, warum wir nicht zustimmen!)

Ich muss sagen: Das verwundert mich deshalb – und wir werden das auch sehr genau beobachten –, weil möglichst rasche Harmonisierung heißt, dass eine Zweidrittelmehr­heit natürlich hilfreich wäre und dass auch die Länder beziehungsweise vor allem die Statutarstädte dann endlich in ihre bestehenden und durchaus nicht mehr zeitgemäßen Privilegien eingreifen könnten.

Ich sage das aus der Sicht der Stadt Graz. Dort gibt es nach wie vor ein Beamten­dienstrecht und Privilegien, die mit nichts mehr zu erklären sind. Ich sage nur ein Bei­spiel: Ein Altpolitiker der Stadt Graz hat heute auch ... (Abg. Eder: Götz!) Auch Götz, selbstverständlich, aber es gibt auch den Herrn Stoiser  von der SPÖ, der Kollege von Herrn Götz und zu Zeiten des Herrn Götz Finanzstadtrat in Graz war. (Abg. Eder: Wel­che Pension hat der Herr Götz?) Aber ich sage auch, dass es wichtig ist, in diese Privi­legien einzugreifen, und zwar rasch.

Ich sage Ihnen ein Beispiel – und das ist noch viel markanter als jenes von Götz –: Wenn ein Altpolitiker einen Antrag auf Begräbniszuschuss stellt und ihm rechtlich, also nach geltendem Recht, ein Begräbniszuschuss von 20 000 € zusteht (Zwischenrufe bei der SPÖ), dann ist das heute nicht mehr erklärbar, vor allem nicht erklärbar im Lichte dieser Diskussion, die wir hier führen.

Da bin ich auch ganz der Meinung des Kollegen Einem, wenn er sagt, es dürfe keine Kaufkraftschwächung bei den Pensionisten geben. Jetzt frage ich Sie: Wer hat denn in


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