Dringliche Anfrage
der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Eurofighter-Schiebung (501/J)
Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen zur dringlichen Behandlung der schriftlichen Anfrage 501/J. Da diese inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich eine Verlesung durch den Schriftführer.
Die
Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:
Während
Pensionen gekürzt und PatientInnen finanziell bestraft werden, gibt die Bundesregierung
Milliarden für überflüssige Kampfflugzeuge aus. Mehrere Umstände deuten darauf
hin, dass beim Eurofighter-Kauf zur Verschwendung auch noch die Schiebung
kommt.
Im
Zentrum einer Reihe aufklärungsbedürftiger Vorgänge rund um Ausschreibung,
Typenentscheidung, Reduzierung der Stückzahl und Vorbereitung des Budgetbegleitgesetzes
steht der Bundesminister für Finanzen. Gegen seine Verpflichtung zu einem
sparsamem Umgang mit knappen Steuermitteln hat er mit seiner Intervention im
Ministerrat durchgesetzt, dass das teuerste Gerät beschafft werden soll.
Da
die Regierungsmehrheit im Nationalrat bisher jede parlamentarische Klärung der
Vorgänge blockiert und unmittelbar großer finanzieller Schaden für die Republik
droht, stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende
Dringliche
Anfrage:
1.
Für welche Abfangjäger-Type hat sich der Bundesminister für Landesverteidigung
in der Ministerratsvorbesprechung am 25. Juni 2002 ausgesprochen ?
2.
Warum ist die Entscheidung trotzdem auf den 2. Juli 2002 verschoben worden
?
3.
Warum haben Sie sich gegen die Entscheidung für den SAAB-Gripen ausgesprochen
?
4.
Warum haben Sie sich als unzuständiger Minister in die Typenentscheidung eingemischt
?
5.
Warum haben Sie als Finanzminister den Kauf der teuersten Type durchgesetzt ?
6.
Welche Zusagen zur Finanzierung der Betriebskosten haben Sie dem Verteidigungsminister
am 2. Juli 2002 gegeben ?
7. In
welcher Höhe übersteigen die Eurofighter-Betriebskosten die des Draken ?
8.
Wie hoch sind die Betriebskosten für die gesamte geplante Betriebszeit des Eurofighter
?
9.
Wer – BMLV oder BMF – wird die Differenz in den Betriebskosten
finanzieren ?
10.
Wie hoch sind die „sonstigen Systemkosten“, die neben den mit EADS vereinbarten
Systemkosten entstehen ?
11.
Wer – BMLV oder BMF – wird diese Kosten budgetär bedecken ?
12.
Im Budgetausschuss haben Sie erklärt, dass Sie die Kosten einer „Übergangslösung“
bereits abgeschätzt haben. Wie hoch sind diese geschätzten Kosten ?
13.
Wer – BMLV oder BMF – wird diese Kosten budgetär bedecken ?