Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 358

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Der Herr Bundeskanzler hat gestern gemeint, die Regierung habe viel gearbeitet. – Ja, aber nur wenn es darum geht, den ihren zu geben und den anderen zu nehmen, und wenn es darum geht, Österreich umzufärben! (Beifall bei der SPÖ.)

„Entpolitisierung“ war Ihre Botschaft. – Tatsache ist, dass Österreich noch nie so sehr verpolitisiert war, wie es heute der Fall ist. Beispiele: ORF, ÖIAG und der Hauptver­band. Es ist nichts besser geworden, es ist alles teurer geworden, und dazu haben Sie auch noch die Demokratie gebeugt.

Meine Damen und Herren! Es ist Ihre Moral, den kleinen Pensionisten nach einem ar­beitsreichen Leben die Pension zu kürzen und gleichzeitig Reiche zu beschenken und gleichzeitig 5 Milliarden €, die wir nicht haben, für Flieger auszugeben.

Sie geben vor, eine Reform für Junge zu machen, während Sie gerade diesen einen gut Teil ihrer künftigen Pension wegnehmen. Sie zwingen sie zur Eigenvorsorge, sor­gen aber nicht dafür, dass sie auch eine Arbeit haben, sodass sie sich diese Eigenvor­sorge leisten können! (Beifall bei der SPÖ.)

Aber das ist kein Wunder, denn dies entspricht halt dem Geist von 13 000 €-Pen­sionisten und von Experten, die mit 100 Prozent ihres Letztbezuges in Pension gehen.

Meine Damen und Herren! Wir wissen aus der Altersforschung, dass die Älteren Net­togeber für die Jungen sind. Das ist auch der Grund, warum so vieles heute noch funk­tioniert. Damit wird es in Zukunft aber vorbei sein.

Die ÖVP will das, und das wundert mich nicht. Sie wollen die Menschen in Abhängig­keit bringen und zu Bittstellern machen, um sie gefügig zu machen. Aber dass die Freiheitlichen dabei mittun, wundert mich schon. – Sie wollen doch immer Anwalt des „kleinen Mannes“ sein, liefern aber neuerlich einen Beweis dafür, dass sich Ihre Bot­schafter auf dem Weg vom Bierzelt ins Parlament um 180 Grad drehen. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Ich denke, dass der Prozess der letzten drei Jahre durch­aus notwendig ist. Er wird die Unterschiede zwischen Ihnen und der Sozialdemokratie sichtbar machen, und er wird am Ende zeigen, dass es zur Sozialdemokratie keine Alternative gibt! (Beifall bei der SPÖ.)

17.21

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr ergreift Herr Abgeordneter Spindelberger für 3 Minuten das Wort. – Herr Abgeordneter, ich erteile Ihnen das Wort. (Abg. Großruck: Wieder ein Gewerkschaftssekretär! – Abg. Spindelberger – auf dem Weg zum Red­nerpult –: So ist es! – Abg. Mandak: Das ist aber auch nichts Anstößiges!)

 


17.21

Abgeordneter Erwin Spindelberger (SPÖ): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, es werden mir alle zustimmen, wenn ich sage: Die Gesundheit ist das wich­tigste Gut des Menschen! Aber, meine Damen und Herren von den Regierungspartei­en, Ihr Verhalten in dieser Materie verursacht mir wirklich Magengeschwüre (Zwischen­rufe bei der ÖVP), wenn ich daran denke, dass die Österreicherinnen und Österreicher beim Thema „Gesundheit“ anstelle von Reformen wieder massivst belastet werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Vor einigen Wochen und Monaten habe ich noch geglaubt, dass die Sparpakete aus dem Jahr 2000 an Zynismus nicht mehr zu übertreffen sind, aber ich bin eines Besse­ren belehrt worden, nämlich dahin gehend, dass es Ihnen nur darum geht, die Arbeiter, die Angestellten, die Pensionisten und die Kranken auszuhungern, auszuhungern mit Ihrer unsozialen Politik!

 


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