Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 49

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unter anderem auch, wenn auch in geringerem Ausmaß, durch die Pensionsreform – einfach durchschlagen. Das ist aber schon das Einzige. Eine aktive Arbeitsmarktpolitik betreiben Sie nicht, und das könnten Sie zum Beispiel mit dem, was Sie Ökosteuer nennen – was natürlich weit entfernt ist von jeder Ökosteuer, sondern eine reine Steu­ererhöhung ist –, machen, indem Sie ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen, wie es die Grünen vorgeschlagen haben, nämlich bis zu 3 Milliarden, und dann gegenfi­nanzieren, dann kompensieren und dann investieren – von der thermischen Gebäude­sanierung bis zu Investitionsinitiativen im Bereich erneuerbare Energien.

Das heißt, es gäbe genügend Möglichkeiten in diesem Spielraum, den Österreich als Nationalstaat hat, durchaus etwas für ein Wirtschaftswachstum zu tun, nur nützen Sie diese Möglichkeiten nicht. Sie nützen diese Gelegenheiten nicht!

Ein letzte Bemerkung noch zu dem, was der Finanzminister bezüglich Stärkung des sozialen Zusammenhaltes sagt. Er sagt, allein eine starke Wirtschaft sichere den sozialen Zusammenhalt. – Das ist ein großer Trugschluss. Eine starke Wirtschaft sichert die Steigerung des Wohlstands einer Gesellschaft. Diesbezüglich sind wir uns, so glaube ich, einig. Aber die Stärkung des sozialen Zusammenhaltes hängt nicht von der starken Wirtschaft ab, sondern von einer gerechten und guten Verteilungspolitik. Und wir haben diesbezüglich unsere berechtigten Zweifel, ob Sie diese Herausforde­rung annehmen, sehr geehrte Damen und Herren von den Regierungsfraktionen! (Bei­fall bei den Grünen.)

11.41

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dolinschek. Die Uhr ist auf 8 Minuten gestellt. – Bitte.

 


11.41

Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Staatssekretär! Herr Präsident des Rechnungshofes! Werte Volksanwälte! Hohes Haus! Das Doppelbudget 2003/2004 ist die Weichenstellung für einen positiven Budgetkurs. Der Schuldenabbau ist in der Vergangenheit im Vorder­grund gestanden und steht auch in der Gegenwart und in der Zukunft im Vordergrund. Es muss auch in Zukunft außer Frage stehen, dass mit diesem Budgetkurs, den wir in Österreich fahren, die Sicherheit, die heute schon angesprochen worden ist, weiterhin gewährleistet ist.

Österreich ist eines der sichersten Länder der Welt. Es kann aber nicht so sein, dass man überall einspart und die Sicherheit damit aufs Spiel setzt. Es ist wichtig, dass die Sicherheit weiterhin aufrecht bleibt.

Es ist aber auch wichtig – das sieht man anhand der Zahlen –, dass die Gesundheit und das Gesundheitsbewusstsein der Österreicher wesentlich steigen. Das zeigt sich auch darin, dass die Lebenserwartung in Österreich immer höher wird.

Meine Vorrednerin, Frau Sburny, hat gemeint, es sollte mehr in Forschung und Ent­wicklung investiert werden. Ich glaube, dass das, was im Budget für Forschung und Entwicklung veranschlagt ist, ausgezeichnet ist. Wenn mehr möglich ist, dann bin ich natürlich dafür, dass Maßnahmen getätigt werden, denn Forschung und Entwicklung sind langfristige Ziele, die wir anstreben, aber es muss natürlich auch auf die kurzfristi­gen, die in nächster Zeit auf uns zukommen, Bedacht genommen werden.

In diesem Zusammenhang spreche ich vor allem jene Maßnahmen an, die für die Ver­einbarkeit von Familie und Beruf notwendig sind. Das lässt sich ebenfalls aus diesen Budgets für 2003 und 2004 herauslesen. Genauso ist auch eine Steuerreform unbe­dingt notwendig sowie auch die Pensionsreform.

 


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