Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 202

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In Österreich ist der Bereich der Jugendforschung wirklich nicht sehr privilegiert. Das Österreichische Institut für Jugendforschung hat vom Ministerium leider keine Förde­rung mehr bekommen. Vielleicht kann Frau Staatssekretärin Haubner uns darüber Auskunft geben. Gerade im Bereich der Forschung bräuchten wir viel mehr Mittel, weil wir viele Expertinnen und Experten haben.

Das Budget für Kinder- und Jugendpolitik ist grundsätzlich gleich geblieben. Es ist nicht geringer geworden, das ist schon etwas Positives. Ich meine jedoch, dass wir gerade angesichts der Herausforderungen der Gesellschaft, in der wir leben, für die Jugendli­chen, für die jungen Menschen, die hier leben, ein viel höheres Budget bräuchten, be­sonders dann, wenn es Ihnen, meine Damen und Herren von den Koalitionsparteien, wirklich ernst damit ist, wenn Sie immer wieder beteuern, wie wichtig Ihnen die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen ist. Gerade deswegen bräuchten wir für diesen Be­reich viel mehr Budgetmittel.

Leider lassen Sie jedoch die Zukunft für die jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh­mer angesichts dessen, was Sie gestern beschlossen haben, recht trist aussehen und ebenso leider auch die Zukunft der Schülerinnen und Schüler Österreichs, weil auch im Bildungsbereich massiv gekürzt wurde.

Der Freizeitbereich ist ein außerordentlich wichtiger Bereich, und auf den möchte ich zum Schluss noch zu sprechen kommen. Gerade das ist ein Bereich, der den Kindern und Jugendlichen selbst sehr wichtig ist. Wir haben sehr viele gute Jugendorganisatio­nen und Vereine, die hervorragende Projekte anbieten, gute Arbeit leisten. Aber leider ist der Budgettopf der Bundes-Jugendförderung nur sehr klein. Wenn das Geld für ge­wisse Projekte ausgegeben wird, dann ist für Einzelprojekte kein Geld mehr da. Ich meine, es wäre wichtig, den Stellenwert von Kinder- und Jugendpolitik anzuheben, indem wir die Budgetmittel gerade in diesem Bereich massiv ansteigen lassen. (Beifall bei der SPÖ.)

20.58

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Abgeordnete Riener. Auch sie spricht 3 Minuten zu uns. – Frau Abgeordnete, Sie sind am Wort.

 


20.58

Abgeordnete Barbara Riener (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Meine Ausführungen möchte ich dem Themenbe­reich Familie, insbesondere den Familienberatungsstellen widmen.

Im vorigen Jahr wurden für die Familienberatungsstellen 10 879 306 € ausgegeben. Für die nächsten beiden Jahren sind 10 901 000 € veranschlagt. Diese Form von Fa­milienunterstützung halte ich für enorm wichtig, zumal die rund 355 Beratungsstellen auf alle Bundesländer verteilt sind. Außerdem werden in Ballungsgebieten Familienbe­ratungsstellen mit speziellen Schwerpunktsetzungen, wie zum Beispiel Gewalt in der Familie, abgedeckt durch die Kinderschutzzentren, Beratungen für behinderte Men­schen und deren Angehörige, Mediations- und Scheidungsbegleitung direkt an den Bezirksgerichten und Beratung von Angehörigen psychisch Erkrankter finanziert.

An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei den zahlreichen Beraterinnen und Beratern für den in den Familienberatungsstellen geleisteten Einsatz bedanken. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich selbst habe 16 Jahre lang in der Familienberatungsstelle Hartberg versucht, Rat suchende Menschen dahin gehend zu unterstützen, Krisen zu meistern und persönli­che Ressourcen aufzubauen, damit sie ihr Leben leichter bewältigen können. Da die Akzeptanz, Beratung anzunehmen, größer geworden ist, bin ich auch froh darüber,


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