Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 203

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dass die Familienberatungsstellen zu Familienkompetenzzentren ausgebaut werden sollen.

Ich erlebe in meiner Arbeit, dass Eltern, vielfach die Mütter, aber auch die Väter über­fordert sind, allen Rollen gerecht zu werden. Wichtig erscheint es mir auch, zu bemer­ken, dass seit Jahren gerade im Bereich der Partnerschaft und der Elternschaft eine Änderung stattfindet. Es gilt, Elternschaft, Partnerschaft, Arbeitsanforderung, Freizeit und Kindsein bezogen auf die eigenen älter gewordenen Eltern unter einen Hut zu bringen. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen den Eltern schon sehr früh zur Seite zu stehen, sie zu stützen und zu stärken, wäre eine vorsorgende und vorbeugen­de Aufgabe dieser Familienkompetenzzentren.

Familienförderung in ideeller und materieller Form ist und war immer wesentlicher Be­standteil der Politik der ÖVP. (Beifall bei der ÖVP.)

Deshalb, sehr geehrte Damen und Herren, auch hier im Hohen Haus, bitte ich Sie für unser aller Zukunft: Unterstützen wir in diesem Sinne die Eltern in Österreich! (Beifall bei der ÖVP.)

21.00

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Pirklhuber. Eine Redezeit von 5 Minuten ist eingestellt. – Bitte, Herr Abge­ordneter.

 


21.00

Abgeordneter Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Präsident! Frau Staats­sekretärin! Vorerst möchte auch ich mich bei den Kolleginnen von FPÖ und ÖVP für die Blumen bedanken! Ich möchte aber bei dieser Gelegenheit auch darauf hinweisen, dass Sie, werte Kolleginnen, wenn Sie wirklich wollen, dass die Väter und Männer mehr bei ihren Familien sind, primär vor allem darauf achten müssen, dass das Lohn­niveau entsprechend geändert wird und Frauen den gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit bekommen! Meine Damen und Herren von ÖVP und FPÖ: Das ist die Schlüssel­frage! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Das müssen Sie umsetzen, und dazu bedarf es auch einer engagierten und ambitio­nierten Sozialpolitik. (Zwischenruf des Abg. Wittauer.) Das würde bedeuten, dass Frauen gerade im Bereich der Pensionen nicht benachteiligt werden dürfen, sondern begünstigt werden müssen, damit sie nicht noch zusätzlich abgeschreckt werden, weil sie mit nur zehn, 15 oder 20 Jahren Erwerbstätigkeit nur einen mickrigen Pensionsan­teil vom Kuchen bekommen. Das ist einfach unseriös, und daher sage ich: Blumen sind schön, aber gute Politik ist besser! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Schöls: Beides zu­sammen ist ÖVP: gute Politik und Blumen! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) Klar nehmen wir sie mit; keine Frage!

Frau Staatssekretärin Haubner, ich möchte auf Ihren Arbeitsbereich eingehen, und zwar auf die Frage Konsumentenschutzpolitik in Österreich. Sie haben in den Aus­schüssen immer wieder darauf hingewiesen, dass Konsumentenschutz eine Quer­schnittsmaterie ist. – Das ist richtig, keine Frage! Man muss in diesem Zusammenhang aber auch klar und deutlich feststellen, nämlich dass Sie damit de facto einen Tätig­keitsbereich ohne entsprechende Ressourcen und Kompetenzen haben. (Präsident Dr. Fischer übernimmt den Vorsitz.)

Frau Staatssekretärin, das ist aus unserer Sicht schade und ein Manko der Gesamt­strategie: Sie haben weder Kompetenzen im Lebensmittelsektor noch im Veterinärbe­reich. Dadurch sind Sie in Ihrem Bereich effektiv machtlos. Sie können zwar mit den anderen Ministern ein bisserl diskutieren, aber wirklich bewegen können Sie nichts. Mit


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