Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 76

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einvernehmlichen Entscheidungen sind. – Danke vielmals, Herr Minister! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Die Bundesregierung und die österreichische Volkspartei stehen hinter dem Bundes­heer, hinter einer professionellen Ausrüstung und auch hinter den entsprechen­den Finanzen. Es ist für Grundwehrdiener und Kaderangehörige von grundlegender Bedeu­tung, wenn entsprechendes Gerät im gesamten Heer – und zwar nicht nur am Boden, sondern auch zur Luftsicherung – vorhanden ist beziehungsweise beschafft wird.

Sehr geehrter Herr Bundesminister, ich kann Ihre Überlegungen zu einer Reform des Präsenzdienstes nur unterstützen. Die Grundwehrdiener sollten in ihrer Präsenz­dienstzeit die Möglichkeit erhalten, sich auch in Sprachen, Sport und anderen Berei­chen weiterzubilden. (Beifall bei der ÖVP.)

Dies ist wichtig, damit die jungen Rekruten, die nach acht Monaten oder vielleicht in Zukunft auch nach kürzerer Zeit ihren Grundwehrdienst beendet haben, weiterhin von ihrem Dienst für Österreich, von der geistigen Landesverteidigung und von der Lan­desverteidigung überzeugt sein können. – Danke vielmals. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Murauer: Sehr gut!)

13.33

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Prähauser. Wunschgemäße Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


13.34

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wissen Sie, dass wir seit 20 Jahren durch­gehend ÖVP- oder FPÖ-Verteidigungsminister erleben dürfen? (Abg. Parnigoni: Eher „müssen“! Erleiden müssen!)

Allein deshalb darf ich auch festhalten, dass die Geschicke des Bundesheeres bis jetzt nicht etwa dadurch gelitten haben, dass die Sozialdemokraten hier die Allmacht ausge­übt hätten. Im Gegenteil: Das Bundesheer hat dadurch profitiert, dass wir Sozialde­mokraten darauf aufgepasst haben, was die Minister für das Bundesheer als gut befunden haben.

Meine Damen und Herren! Das gröbere Problem in der Diskussion um das Bundes­heer und die Landesverteidigung ist bei allen Diskussionen die ÖVP. Die ÖVP glaubt, beim Bundesheer – wie auch in der Landwirtschaft und bei den Klein- und Mittelbe­trieben – das Alleinvertretungsrecht gepachtet zu haben. (Abg. Wittauer: Aber in der Landwirtschaft verstehe ich es! Ihr habt keine Landwirte, ich bin Landwirt!) – Herr Kollege Wittauer, sind Sie bei der ÖVP? Ich habe zu Ihnen auch noch ein bisschen etwas zu sagen. (Abg. Wittauer: Aber bitte hör doch auf, über Landwirtschaft zu reden! Du verstehst nichts davon!)

Die ÖVP glaubt ihre Ziele in der Personalbesetzung durchkreuzt, wenn sie Zuge­ständ­nisse an andere Parteien machen muss. Dass die Freiheitliche Partei da jetzt brav mitgeht und der ÖVP die Mehrheit gibt, die sie mit 42 Prozent nicht hat, ist ihre eigene Angelegenheit. Herr Wittauer! Sie wissen ja: Frischenschlager, Krünes und Ihr Kollege Scheibner, der jetzige Klubobmann, waren ja Minister, die entsprechend mitge­stalten durften. Nach Lichal und Fasslabend hat jetzt eben Platter die Geschicke in der Hand. (Abg. Wittauer: Minister Fasslabend war selbst nicht beim Bundesheer!) Und unsere Aufgabe ist es, zu kontrollieren, was diese Herren zum Wohle des Bun­desheeres tun. (Abg. Schöls: Das ist eine gefährliche Drohung!)

In der Broschüre des Budgetvoranschlages sind die Zahlen sehr gut aufbereitet: Da ist jemand wie ich, der in einer ÖVP-Gemeinde groß geworden ist, vorsichtig und schaut, was man darin versteckt. Man möchte ja nicht glauben, was sich zwischen einem


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