Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 136

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Wenn ich mich richtig erinnere, war die Grundintention der BIG-Gründung 1992, die Liegenschaftsverwaltung des Bundes an privatwirtschaftliche Gegebenheiten anzuglei­chen. Es stellt sich im konkreten Fall aber schon die Frage, ob durch eine Sonder­dividende, die bei der BIG an die Substanz gehen wird, der freie Markt nicht allzu wört­lich genommen wird. Um bei einem bildlichen Vergleich zu bleiben: Wenn man eine Kuh schlachtet, wird sie mit Sicherheit keine Milch mehr geben. (Abg. Neudeck: Aber sie frisst auch kein Futter mehr!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Berichte, wonach das nicht bundesnot­wen­dige Liegenschaftsvermögen aus der BIG herausfiletiert werden soll, um es offen­sichtlich an finanzkräftigere Partner zu verkaufen, führen mich zu den nächsten offenen Fragen.

Der Rechnungshof hat gefordert, dass Bund, Länder und BIG ein langfristiges Konzept für die Bewirtschaftung der Immobilien erstellen mögen, das optimale Erlöse bei Ver­käufen garantiere. Ist demnach schon – so frage ich mich – sichergestellt, dass die an­stehenden Verkäufe in den kommenden Jahren auf Basis eines derartigen Konzeptes erfolgen werden?

Meine Damen und Herren! Der Bund hat sich bei der Veräußerung einen Nachbes­serungsanspruch gesichert. Wenn also beim Verkauf mehr als der Buchwert erzielt wird, geht die Differenz an den Finanzminister. Aber: Wie motivationssteigernd wird dieser Nachbesserungsanspruch auf die Verkaufsverhandlungen wirken? – Herzlichen Dank! (Beifall bei der SPÖ.)

17.23

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Steibl. Rede­zeit: 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete. (Abg. Neudeck: Jetzt musst du ihm alles beantworten, was er gefragt hat!)

 


17.23

Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Unternehmen statt unterlassen! Schade, dass Kol­le­gin Weinzinger jetzt nicht hier ist, denn ich hätte ihr gerne einige Erfolgsgeschichten aus der Steiermark mit auf den Weg gegeben; anscheinend ist es aber so, dass man seine Rede hält und dann kein Interesse mehr an diesem Thema hat, (Abg. Mandak: Sie hört Sie sicher!) – Unternehmen statt unterlassen: Dieser Philosophie sind im vergangenen Jahr 30 000 Österreicherinnen und Österreicher gefolgt und haben ihre eigenes Unternehmen gegründet. Das bedeutet einen neuen Junggründerrekord, und der Trend zur Selbständigkeit scheint auch in wirtschaftlich sensiblen Zeiten unge­brochen.

Ich werte diese Zahlen als ein positives Zeichen für unser Land und auch für die österreichische Wirtschaft. Unsere Junggründer, die neuen Gründergenerationen sind diejenigen, die die österreichische Wirtschaft in Zukunft entscheidend prägen und neue Arbeitsplätze schaffen werden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Ich meine, der Weg in die Selbständigkeit ist gewiss ein spannender, aber natürlich mitunter auch ein risikoreicher. Aus vorliegenden Erfah­rungs­werten brauchen Jungunternehmer, -unternehmerinnen vor allem folgende drei Komponenten in den ersten Phasen ihrer Selbständigkeit: eine bedarfsgerechte Infra­struktur, ein Management-Know-how und die Einbindung in Netzwerke von Kontakten, Kooperationen und Business-Mentoren.

Ich möchte jetzt zwei Projekte vorstellen, die mir selbst sehr am Herzen liegen und be­züglich derer ich mit Unterstützung des Landes Steiermark, der Stadt Graz und des zuständigen Bundesministeriums, mit Unterstützung von Minister Bartenstein die


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